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die stimme der kritikBetr.: Lautes Lächeln

Wer sind bloß all diese SchauspielerInnen hinter Gore/Clinton?

Huch, wer oder was strahlt da aus dem Fernseher? Eine Blondine. Ist sie ein Opfer der europäischen Kitzelfolter (Salz-Ziege-Füße)? Nein, sie ist Karenna Gore.

Wieso nur sehen US-PolitikerInnen, Familienangehörige oder RepräsentantInnen wie James Rubin oder Ms. Gore aus und europäische wie Günther Verheugen? Ach, sagen Sie’s nicht, ich weiß es selbst.

Trotzdem ist die Vorstellung doch recht „odd“, um auch sprachlich dort zu bleiben, dass, lange bevor Gore mit Clinton in den Wahlkampf zieht, schon ein „Streetcaster“ die Familienangehörigen der jeweiligen potentiellen KandidatInnen unter die Lupe nimmt. Sie auf Fernsehkompatibilität untersucht. Eine Farbberaterin bestellt. Etwaige Problemzonen in staatlich finanzierten Diätprogrammen abspecken lässt. Die letzten beiden Sachen habe ich mir jetzt ausgedacht, aber so in der Art.

Die Tochter von Al Gore beispielsweise ist bestimmt die Freundin von James Rubin, beide zusammen sprengen jede Party. Die Blondine hat Modelqualität, und Rubin hängt derzeit mit dem Zusatz „Enrique Iglesias“ an den Posterwänden der Republik. Wie die Damen und Herren lächeln können! Hillary Clinton und Tipper Gore benahmen sich bei der Kandidatentour wie Whitney Houston vor dem Drogenskandal: Sie taten andauernd so, als ob sie gaanz weit hinten im Raum der jubelnden Fans ein bekanntes Gesicht entdeckten, und winkten begeistert ins Blitzlichtgewitter.

Am schlauesten sind aber die amerikanischen „Image-Campaigner“ bei schlechten Nachrichten. Unter welchem Namen würde man wohl einem KFOR-Kommandanten im Kosovo-Krieg am ehesten vertrauen? Genau, Michael Jackson. Leicht zu merken, steht für Erfolg, ist poppig. Und Brite sein ist gar noch besser, wegen der Glaubwürdigkeit. Dabei hatte man irgendwie gehofft, die Panne mit dem schlechten Schauspieler als Präsidenten sei einmalig gewesen. Pustekuchen.

Da bleibt nur der Gegenangriff: Macht Models zu MinisterInnen! Eintänzer zu Staatssekretären! Typberater zu Typberatern! Sky du Mont als Außenminister, Heidi Klum als Regierungssprecherin und warum nicht irgend so einen gesichts-und talentlosen Mädchenschwarm wie etwa Hardy Krüger jr. zum Präsidenten? Dann würden eventuelle Affären auch endlich Sinn machen. Ach, Hardy jr. ist ohnehin für den nächsten Wahlkampf vorgemerkt, man streitet sich nur, welche Farben ihn am besten kleiden? Na also. JENNI ZYLKA

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