Besuch für Neil Armstrong: Ab auf den Mond!
40 Jahre Mondlandung: Da lassen sich doch gleich mal Menschen und Dinge raufschießen, die man gerne loswerden würde. Ein paar Vorschläge aus der taz-Redaktion.
Facebook, weil endlich mal Schluss sein muss mit unbezahlter Arbeit. (Ulrich Gutmair, Kultur)
Lkw- und sämtliche anderen Fahrer, die es nicht schaffen, beim Rechtsabbiegen einen Blick über die rechte Schulter zu werfen. Auf dem Mond hätten sie ausreichend Platz, sich so lange gegenseitig über den Haufen fahren, bis wir einen sinnvolleren Platz für sie gefunden haben. Zum Beispiel auf dem Mars. (Svenja Bergt, Berlin)
Mich selbst - Petersens Mondfahrt. (Jana Petersen, tazzwei)
Brian Cowen, irischer Premierminister. Erstens hat er durch Vetternwirtschaft und eine schwachsinnige Steuerpolitik das Land an den Rand der Pleite getrieben, zweitens hat er keinen Humor. Als ein - zu der Zeit anonymer - Künstler zwei Gemälde vom nackten Cowen heimlich in die Nationalgalerie und eine zweite Galerie hängte, stellte Cowen Strafanzeige. Schon erstaunlich, wie jemand unbemerkt etwas in die Nationalgalerie hängen kann, aber ohne Cowens Reaktion wäre die Sache kaum bekannt geworden. (Ralf Sotscheck, Korrespondent Irland)
Meinen Fernseher, denn er lenkt mich vom Leben ab. Früher hatte ich keinen, dafür habe ich Musik gehört, Musik gemacht oder auch einfach mal gar nichts. Heute drückt mein Finger automatisch beim Betreten des Zimmers auf den On-Knopf der Flimmerkiste. Und was läuft ab 18 Uhr? Soaps. Dabei finde ich GZSZ eigentlich total bescheuert! (Franziska Seyboldt, taz.de)
Madeleine Schickedanz, weil es sich auch für persönlich haftende Berufsaktionäre nicht gehört, angesichts von nur noch 27 Millionen Euro Börsenwert ihres Arcandor-Paketchens von Armutsangst zu faseln und in der Bild am Sonntag zu heucheln, man gehe nur noch zum Italiener um die Ecke auf einen Schoppen Wein plus ein alkoholfreies Bier und kaufe sowieso beim Discounter. "Wir leben von 500 bis 600 Euro im Monat", sagt die Quelle-Erbin. Also - geht doch. (Steffen Grimberg, Flimmern und Rauschen)
Katharina Saalfrank, weil es ausreichen sollte, das ewig hippiesk-pädagogische Ach-ich-meins-ja-so-gut-Getue im Fernsehen ertragen zu müssen. Das muss nicht auch noch bei der SPD sein. (Hannes Petzold, tazzwei)
Servicekräfte in Cafés, die weder Bier zapfen noch Milch aufschäumen können. Da oben hätten sie dann genügend Zeit zu üben. Wenn sies können, dürfen sie gerne wieder runterkommen. (David Denk, Flimmern und Rauschen)
Peterchen! Oder Raketen! Das ist nun aber so unoriginell, dass es schon vor 40 Jahren passiert ist - und die Zahl der Raketen hinieden sich dadurch seltsamerweise auch nicht eben verringert hat. (Arno Frank, tazzwei)
Nichts und niemanden, weil es auch noch Sphären geben muss, die vor dem Müll der Menschheit verschont bleiben, nach dem Motto: "Guter Mond, du gehst so stille …" So soll es auch bleiben. Keep out! (Ambros Waibel, Meinung)
Nazis auf den Mond, dahin, wo keiner wohnt. (Tim Seidel, Layout)
Menschen, die im Treppenhaus nicht grüßen, nicht mal zurück. (Daniela Zinser, tazzwei)
Moonwalk! (Dominic Johnson, Ausland)
Alle übereifrigen Eltern, die ihre Kinder zu Tode hätscheln und von ihrer Umgebung erwarten, dass die das auch noch toll findet. Ohne wäre der Nachwuchs besser dran. (Daniel Schulz, Inland)
Michael Glos. Mitten in der schlimmsten Wirtschaftskrise, die die moderne Welt erlebt hat, kündigt der Wirtschaftsminister seinen Rücktritt an. Wow, der Mann war nicht nur beruflich, sondern auch intellektuell schlicht überfordert. Doch selbst aus seinem Nichtwissen konnte er politisch kein Kapital schlagen. Er war einfach nicht mehr da. Wer so deutlich zeigt, dass sein IQ im Minusbereich liegt, sollte bitte die Erde verlassen - sonst taucht er wieder irgendwo auf. (Cigdem Akyol, tazzwei)
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