Besser essen in Dresden: So schmeckt Sächsisch
Eine Verköstigung in vier Akten: Die tazost-WG versuchte sich in Dresden an sächsischen und neusächsischen Köstlichkeiten.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, Sachsens großer Schriftsteller Erich Kästner gibt das Motto für das Crossover-Sachsendinner der taz-WG (Carnivore, Vegetarier*innen und Veganer*innen) vor. Nach einer Woche mit unappetitlichen Sommerlochfüllern (Nix! Schweinefleisch! In! Einer! Leipziger! Kita!) wollen wir es also tun: Wie schmeckt Sachsen? Die tazost-Redaktion füllen das Sommerloch mit „säggsische Eierschegge“ und einer Runde veganem Dresdner Gyros und vergeben Punkte nach Aussehen, Anmut und Auftritt.
Dresdner Eierschecke
„Es ist vollkommen unverständlich, dass nie zuvor karamelisierte Zwiebeln und Barbecuesoße in einem Döner zum Einsatz gekommen sind. Ach, wir sind beim Kuchen? Keine Lust, zu süß bei der Hitze.“ Reporter Alexander Nabert möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Döner in Dresden seine vollkommenste Form erreicht hat. „Beim Bienenstich fehlt das Baiser“, meint Redakteur Jean-Philipp Baeck, während Autorin Linda Peikert damit angibt, dass ihre ostdeutsche Mitbewohnerin eh die bessere Eierschegge machen würde („da ist was Klebriges drauf, fast wie Baiser“), sie würde nur zwei von fünf Bananen geben, Jean-Philip Baeck dagegen drei von fünf. Alexander Nabert vergibt fünf Bananen für den Döner.
Fazit: 🍌 🍌 🍌 🍌 🍌
Texas Döner mit Barbecuesoße und geschmorten Zwiebeln
Sechs Wochen im Osten: Vor der Landtagswahl in Sachsen am 1. September 2019 war die taz in Dresden. Seit dem 22. Juli waren wir mit einer eigenen Redaktion vor Ort. Auch in Brandenburg und Thüringen sind bzw. waren wir vor den Landtagswahlen mit unserem #tazost-Schwerpunkt ganz nah dran – auf taz.de, bei Instagram, Facebook und Periscope. Über ihre neuesten Erlebnisse schreiben und sprechen unsere Journalist*innen im Ostblog und im Ostcast. Begleitend zur Berichterstattung gibt es taz Gespräche in Frankfurt (Oder), Dresden, Wurzen und Grimma. Alle Infos zur taz Ost finden Sie auf taz.de/ost.
„Megageil“, meint Redakteur Jean-Philipp Baeck. „Es ist eine Mischung aus Barbecue-Burger und Hotdog. Und ist das beste Urdresdner Essen, was ich je gegessen habe. Der Texas-Döner beweist, dass weiter an der kulinarischen Umvolkung gearbeitet werden muss.“ Baeck ruft ab jetzt jeden Dienstag alle Dresdner*innen zum Demonstrieren auf dem Altmarkt auf, und zwar unter dem Motto: TATEDÖDA (taz für die Texasdönerisierung des Abendlandes). Hervorzuheben ist die Vollkorn(!)variante, der Gesundheitsfaktor wird aber durch den Zuckeranteil in der Soße wieder wettgemacht, meint die Redaktion.
Fazit: 🍌 🍌 🍌 🍌 bis 🍌 🍌 🍌 🍌 🍌
Veganes Gyros mit Seitan mit Kräutersoße
„Echt gut, die Kräutersoße war einfach Perfektion!“, meint Online-Redakteurin Belinda Grasnick. Als Veganerin würde ihr immer die Kräutersoße fehlen. Autorin Linda Peikert findet den fleischlosen Döner viel besser als Fleischdöner. („Ich glaube, da war Kraut drin, aber sogar das habe ich nicht rausgeschmeckt.“) Da war kein Kraut drin, aber die Redaktion ist sich einig: Dieser Vöner hat Fans.
Fazit: 🍌 🍌 🍌 🍌 🍌
Leipziger Lerchen
„Toll wäre eine vegane Variante“, meint Redakteurin Belinda Grasnick. In Dresden sind Lerchen noch schwerer zu finden als ein kühles Plätzchen (Ort, nicht Gebäck) im Hochsommer. Aber die Rechercheabteilung der taz hat vollen Einsatz geleistet. Ein Träumchen aus Mürbeiteig, etwas Johannisbeerkonfitüre und viel gebackenem Marzipan. „Besser als Cupcakes, aber ähnlich in der Form“, meint Autorin Linda Peikert. Waren ok, meint der Rest der Redaktion. Warum sind die denn jetzt so berühmt? Das wissen wohl auch nur die Leipziger*innen. Die süddeutsche Fraktion in der Redaktion findet allerdings, dass das Gebäck toll zum Eiskaffee (Getränk, nicht Ort) wäre.
Fazit: 🍌 🍌 🍌 🍌
Protokoll: Ebru Tasdemir
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben