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Berliner Stadtmagazin „Zitty“Nach 43 Jahren eingestellt

Die Coronakrise geht auch an der Medienbranche nicht spurlos vorbei: Die „Zitty“ stellt ihr Erscheinen ein, online soll es weitergehen.

Ein Berliner Klassiker verschwindet aus den Auslagen – die „Zitty“ wird eingestellt Foto: imago

Berlin taz | Die wirtschaftliche Krise, ausgelöst von der Corona-Pandemie, macht auch vor der Medienbranche nicht halt. Das Berliner Stadtmagazin Zitty stellt nach 43 Jahren ihr Erscheinen ein. Laut Christian Walther, dem Berliner DJV-Vorsitzenden, liegt es am Zusammenbruch des Kulturbetriebs, fehlenden Anzeigenkund:innen und dem „Desinteresses der Leser an einem gedruckten Veranstaltungskalender ohne Veranstaltungen“.

Gerade für die Pauschalist:innen und freien Mitarbeiter:innen des Stadtmagazins sieht es nicht gut aus, die festangestellten Redakteur:innen sollen dagegen laut DJV Berlin keine Kündigungen zu befürchten haben. Online soll es künftig weitergehen und das Schwestermagazin Tip bleibt auch erhalten.

Die beiden Hefte waren lange Konkurrent:innen auf dem Stadtmagazin-Markt in Berlin. Doch 2013 wurden der Tip von Holtzbrinck und die Zitty vom Berliner Verlag beide an den Raufeld-Verlag verkauft. Zuletzt erschienen die beiden Magazine im Go City Media Verlag, eine Fusion aus der Zitty GmbH und Raufeld Verlag GmbH – produziert wurden sie von derselben Redaktion.

Seit 1977 erschien die Zitty, der Tip seit 1972 jeweils im zweiwöchigen Rhythmus mit Fokus auf Kulturberichterstattung und Veranstaltungstipps und -daten. Zuletzt hatte die Zitty eine Auflage von rund 14.000 Exemplaren, der tip von rund 17.000.

Auch der englischsprachige Exberliner leidet unter der Coronakrise. Das Stadtmagazin für Kultur, Reportage und Politik erscheint momentan noch monatlich mit einer Auflage von 20.000 Exemplaren und richtet sich an eine internationale Community in Berlin. Doch auch hier brechen die Anzeigenkund:innen weg. Mit einer Spendenkampagne bittet das Stadtmagazin aktuell um finanzielle Hilfe.

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4 Kommentare

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  • die kosten und profit- oft mit kreditabzug- werden erst durch den erfolgreichen kauf, konsum, umsatz gedeckt.



    obwohl marx das in seinr legendären ersten elietung der grundrisse al erhöälrns von produktion, distrubtion, konsupmtio "auffäachetrt" in srein "dialktik" -



    in dr ta ist es wohl nur fimsztheretischen schule um bernard schmitt gelunge, das mathematisch worklich halbewgd volständig nachzuvollziehen -



    schimpfe die werstrloche wirschaftwissenshcftler als scjhlechtr lesrr:



    sei nehm was sie gebaruchen könne, verwüsten den rest udmn schinmpmfem aufs ganze.







    alas echrt kolnllismus. tja und selbst in mberlin UDS KZLTRIMPRLIUSMUS -



    bein mvergleoc de eiondliksu der 4 mächte müst da esy düebr4aöl "klingeln"

  • Also an Stadtmagazinen mangelt es in Berlin nicht. Als ich das letzte Mal (in 2019) da war, hab ich am Hauptbahnhof 3 verschiedene von zudringlichen Leuten kaufen müssen, um in Ruhe rauchen zu können. In der S-Bahn hab ich dann ein weiteres erstanden weil der Verkäufer sehr nett war.

    Zumindest hatte ich dann genug zu lesen auf meiner Heimfahrt.

  • Einen Vorgänger der Zitty gabs auch und der hieß Hobo, wenn ich mich richtig erinnere.

  • Ja Kreuzberg schlägt zurück und Stereo Total auf dem Cover sehen auch sehr gebeutelt aus. Wir befinden uns nicht erst seit Corona in einem tiefgreifenden kulturellen Wandel der vieles zurücklassen wird. Was überhaupt von unseren aus dem 20.Jhd. übrig gebliebenen Vorstellungen und Erwartungen von und an Kultur bleibt kann kein Mensch sagen. So wie vor Corona wird es nicht mehr werden. Und auch wenn es um die Zitty schade sein mag, wirklich vermissen wird man sie auch nicht.