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Berlinale Staralbum: Matt DamonDas Babygesicht

Der Schauspieler Matt Damon spielt in Gus van Sants „Promised Land“ die Hauptrolle. Auch hier ist der Hollywood-Posterboy durch und durch glatt.

Matt Damon im Wettbewerbsfilm „Promised Land“ Bild: dpa

Immer mit etwas zu viel Speck im Gesicht, die Wangen ein wenig rund: Matt Damon wirkt glatt, ein bisschen schmierig, wie der nette amerikanische Nachbarsjunge von nebenan. Gibt es eigentlich Brüche im Leben des Matt Damon?

Aufwachsen tut er in Cambridge, Massachusetts, wo er bereits als Zehnjähriger in einem alternativen Wohnprojekt lebt. Beim Schultheater macht der brave Matt erste Schauspielerfahrungen, sein erstes Geld verdient er jedoch mit Breakdance-Vorführungen – ein erster zarter Bruch im Leben des Matt D. Nach der High School geht er nach Harvard, studiert Literaturwissenschaft, bricht ab – der zweite Bruch.

Doch ab da läuft alles ziemlich glatt. Am Anfang seiner Schauspielkarriere steht die „Bromance“ mit Ben Affleck, den Damon seit seinem zehnten Lebensjahr kennt. Ihre Freundschaft schlachten beide bis zum Exitus aus: In dem Indie-Film „Chasing Amy“ (1997) spielen sie Seite an Seite. Für „Good Will Hunting“ (1997) schreiben sie das Drehbuch und stehen gemeinsam vor der Kamera, bekommen Oscar und Golden Globe. Von da an gibt es kein Halten mehr.

Bei den Dreharbeiten zu „Good Will Hunting“ lernt Damon Regisseur Gus Van Sant kennen, der ihm 16 Jahre später die Hauptrolle gibt in seinem Film „Promised Land“ (heute, 19.15 Uhr, Premiere im Wettbewerb). Damon gibt hier einen Umweltaktivisten, der Hollywood-Posterboy stimmig den Gutmenschen.

Als Schauspieler ist der heute 42-Jährige eigentlich auf Trilogien spezialisiert: Er hat sowohl Hauptrollen in der „Oceans“- als auch in der „Bourne Identity“-Reihe. Ansonsten lässt er sich von Regisseuren gern als Babyface einsetzen, ob als „Talentierter Mr. Ripley“ (1999) oder als „Maulwurf“ Colin Sullivan in Scorseses „Departed – Unter Feinden“ (2006). Hier geht Damons Changieren zwischen den Polen „unbedarfter Collegeboy“ und „scheinheiliger Ganove“ auf. In seinem wahren Leben dagegen scheint es mittlerweile keinerlei Brüche mehr zu geben.

Er engagiert sich für superkorrekte, teils gar selbst initiierte Projekte. Er kämpft gegen Aids in Afrika, für Trinkwasser in den Sahara-Staaten und gegen den Hunger in der gesamten Welt. Keine Mission zu groß für den „Sexiest Man Alive“ (People Magazine, 2007), und auch filmisch arbeitet der „alternde Vorstadt-Dad“ (Eigenzitat) nur noch mit den ganz Großen. Das Indie-Kino interessiert ihn nicht. Matt Damon ist und bleibt ein Glatter – ohne Skandale, ohne Risiken.

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3 Kommentare

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  • AE
    Antoine Ego

    "Die Arbeit des Kritikers ist in vieler Hinsicht eine leichte. Wir riskieren sehr wenig und erfreuen uns dennoch einer Überlegenheit gegenüber jenen, die ihr Werk und sich selbst unserem Urteil überantworten.

     

    Am dankbarsten sind negative Kritiken, da sie amüsant zu schreiben und auch zu lesen sind.

     

    Aber wir Kritiker müssen uns der bitteren Wahrheit stellen, dass - im Großen und Ganzen betrachtet - das gewöhnliche Durchschnittsprodukt wohl immer noch bedeutungsvoller ist als unsere Kritik, die es als solches bezeichnet."

     

    Der kleine Enrico maßt sich an, über den großen Matt, einen sehr viel begabteren und erfolgreicheren Mann, zu urteilen. Ach ja...

     

    Vielleicht kann der kleine, unbedeutende Enrico sich dadurch etwas größer fühlen.

    Dem großen Matt wird das, was der Kleine über ihn zu sagen hat, noch nicht einmal zu Ohren kommen. Böse, böse Welt für den kleinen, neidischen Enrico.

  • H
    Harald

    Bourne Trilogie: absolut genial.

    Oceans Trilogie: absolut köstlich.

    Departed: absolut stimmig.

     

    Schmierig hingegen ist es, wenn das boulevardeske Interesse an der Privatperson den Blick auf die Performance verstellt.

  • W
    Wunderlich

    Und was soll das jetzt?

    Gibt es nicht mehr von der Berlinale zu berichten, als einen von persönlicher Abneigung motivierten Verriss des Schauspielers Matt Damon??!

    Das soll ja wohl hoffentlich ein Scherz sein- jede Schülerzeitung hat mehr Niveau als dieser Artikel. Lieber Herr Ippolito, so etwas kann man nicht in einer deutschen Zeitung schreiben: "Aufwachsen tut er in Cambridge...".

     

    Schreiben tut er besser noch üben!