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Berlinale-Staralbum: Birgit MinichmayrDie Stille

Die Österreicherin Birgit Minichmayr spielt in einem Biopic über Romy Schneider nur eine Nebenrolle. Den Berlinale-Rummel kennt sie schon.

Rauchige Stimme: Birgit Minichmayr Foto: reuters

Für einen Moment könnte man denken, Birgit Minichmayr sei eingeschlafen. Während ihre Kollegin Marie Bäumer gerade über Romy Schneider spricht, blickt die Minichmayr für einen Moment auf ihren Schoß. Vielleicht liest sie eine SMS. Die beiden Schauspielerinnen sitzen auf dem Podium der Pressekonferenz zum Wettbewerbsfilm „3 Tage in Quiberon“.

Er erzählt die Entstehungsgeschichte eines Interviews, das Romy Schneider 1981 dem Stern gab. Minichmayr spielt darin die alte Freundin der Ikone. Eine Nebenrolle – irgendwie. Einerseits stehen Romy Schneider und ihre Leiden im Vordergrund. Aber der Film ist ein Vierpersonenstück. Der Star, der Fotograf, der Journalist und die Freundin, alle sind für die Geschichte, die die Regisseurin Emily Atef erzählt, gleich wichtig.

Birgit Minchmayr sagte einmal, ihre tiefe Stimme komme „vom Rauchen, Schreien und Spielen und ist inzwischen ein schönes Markenzeichen geworden“. Ihr Markenzeichen ertönt bei der Pressekonferenz nur kurz. Fast alle Fragen erhalten Marie Bäumer und Robert Gwisdek, der den Stern-Reporter Michael Jürgs spielt. Brigit Minichmayr, geboren 1977 in Linz, hat am Max-Reinhardt-Seminar in Wien Schauspiel studiert. Sie spielte am Wiener Burgtheater, war unter Castorf Ensemblemitglied der Volksbühne und später bei Martin Kušej im Münchner Residenztheater.

Dann machte sie sich los: Sie steht nach wie vor auf der Bühne, aber seit 2016 als Freischaffende. Sie wollte sich nicht mehr an ein Haus binden. Als Tom Tykwer 2005 seinen Film „Das Parfum“ auf der Berlinale zeigte, wurde Birgit Minichmayr zum Shooting Star. Tykwer ist nun Präsident der internationalen Jury. Birgit Minichmayr hat 2009 für ihre beeindruckende Leistung in Maren Ades Film „Alle anderen“ den Silbernen Bären gewonnen.

Auch wenn Minichmayr die meiste Zeit nichts sagt, wirkt sie leicht abwesend und etwas gelangweilt. An ihrem Kragen glänzt ein kleiner Bär, das Berlinale-Logo als Anstecker. Die anderen auf dem Podium tragen den gleichen. Aber nur sie hat ihn auch zu Hause stehen. Sie muss niemandem etwas beweisen.

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