Berichterstattung über Integration: RTL und "Bild" erklären "Schnitzelkrieg"
Wie "Bild" und RTL einmal gemeinsam eine Lappalie zum Skandal hochkochten - weils doch gerade so gut zur allgemeinen Stimmung gegen Muslime passt. Ein Lehrstück.
Sie muss fast weinen. Wenn man mit Ursula Emde spricht, dann muss man immer wieder kurz unterbrechen. Die Stimme der 59-Jährigen ist brüchig, sie will von einem wissen, wie man politisch eingestellt ist, bevor sie antwortet. Fragt, ob man Muslimin sei, welchen Migrationshintergrund man habe. Urusla Emde ist vorsichtig, sie sieht sich als Opfer der hiesigen Gesellschaft.
RTL berichtete am Montag, dem 11.10., in "Extra" reißerisch von Ursula Emde und einem "Schnitzelkrieg", der im rheinland-pfälzischen Betzdorf tobt. Was allerdings nicht erwähnt wurde, war die Tatsache, dass es überhaupt keinen Schnitzelkrieg gab - bis RTL kam.
Rückblick: Seit 18 Jahren unterrichtet Ursula Emde an der Christophorus-Ganztagsschule in Betzdorf. Am 25. Februar hat die Lehrerin Geflügel- und Schweineschnitzel bei der Essensausgabe in der Schulkantine verwechselt. Am Tag danach sei sie von einer muslimischen Mutter auf den Vorfall angesprochen worden und einige Eltern meldeten sich bei dem Schulleiter Alexander Waschow. Daraufhin stellte der Direktor sie vom Unterricht frei, um die Wogen zu glätten. Seitdem hat sich Ursula Emde krankgemeldet, weil sie sich gemobbt fühlt. Sie kann aber jederzeit wieder anfangen. RTL drehte im Mai einen Beitrag über den Vorfall, sendete diesen aber nicht. Wohl, weil keine Muslime die Schule anzündeten. "Die Muslime haben damals besonnen reagiert", sagt Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato.
Die Geschichte ist die einer Verwechslung, die schnell geklärt werden konnte. Die Geschichte ist aber auch, wie Medien Stimmung gegen Muslime machen.
Udo Ulfkotte, der mit fragwürdigen Büchern über die Bedrohung durch muslimische Fundamentalisten von sich reden machte, habe von dem Schnitzeltausch erfahren und sich an RTL gewandt, die daraufhin im Mai drehten. Weil es juristische Auseinandersetzungen gab, habe RTL den Beitrag nicht senden wollen, berichtet Ursula Emde. Im Zuge der Sarrazin-Debatte habe sie dann einen Anruf von RTL erhalten mit der Ansage: Wir bringen die Geschichte jetzt. RTL widerspricht Ursula Emdes Aussage: die Geschichte sei erst jetzt fertiggestellt worden.
Falsche Kopftuchzeugin
Am 11.10. wurde bei RTL "Extra" über den Schnitzelkrieg berichtet. "Hier ereignet sich gerade eine unglaubliche Geschichte", heißt es in dem Beitrag, in dem nicht erwähnt wird, dass die Verwechslung im Februar stattgefunden hat. Um den angeblichen Multi-Kulti-Wahnsinn zu untermauern, präsentiert man eine junge Mutter mit Kopftuch, die sich über Ursula Emde beschwert. "Dass die Lehrerin gehen musste, finde ich vollkommen in Ordnung, das hat sie dann verdient", meckert sie. Was seltsam ist: Zwar waren früher drei Kinder dieser Frau auf der Christophorus-Schule, ihre Kinder waren bei der folgenreichen Essensausgabe aber nicht mit dabei. Dass es wieder Schweinefleisch an der Schule gibt, wird in dem Beitrag nicht erwähnt. Lieber betont man: "Also vorerst kein Schweinefleisch mehr, auch für die deutschen Schüler".
Bild griff den Fall auf und stellte die Lehrerin als Opfer dar. "Wenn Multi-Kulti zum Irrsinn wird. Deutsche Lehrerin von Moslems weggemobbt!" war letzte Woche online zu lesen. Im Blatt stand dann "Lehrerin gefeuert, weil sie muslimischen Schülern versehentlich Schweinefleisch gab".
Ganz am Ende klärt Bild seine Leser dann doch noch auf und schreibt: Eine Kündigung hat nie stattgefunden und Schweinefleisch gibt es wieder in der Schule. Bis hierhin ist der Leser nach seiner Empörung vielleicht nicht mehr gekommen.
Die momentane Debatte ist für manche der Vorwand, einmal so richtig unkorrekt und hetzerisch sein zu dürfen. Das untere Ende des Spektrums markiert dabei konsequent die Bild. "1. Mietvertrag mit Islam-Klausel", posaunt der Bild-Titel letzte Woche. "Kein Alkohol! Kein Schweinefleisch! Keine Zinsgeschäfte!" Auf der Seite 3 dann die ganze Geschichte, gleich darunter fordert Horst Seehofer seinen "Zuwanderungs-Stopp!".
Die Medien schlagen einen absurden Doppelpass, versuchen ihrer Aufklärungspflicht nachzukommen und sich gleichzeitig an Empörung zu übertreffen. So zeigt der Focus auf seinem Titel diese Woche Bundespräsident Christian Wulff mit dunklem Oberlippenbart und einem weißen Häkelfez. Ein Focus-Sprecher sagte, dass Cover sei durchaus auch als Humoreske zu sehen. Was irritiert: Der Focus gibt vor, ein Nachrichtenmagazin zu sein und ist bisher nicht durch Humor aufgefallen, sondern eher durch magere Beiträge.
"Özil hui, Ali pfui - welche Zuwanderer brauchen wir?", fragte Frank Plasberg in seiner Sendung "Hart aber fair". "Schleier und Scharia: Gehört der Islam zu Deutschland?", wollte Sandra Maischberger von ihren Talk-Gästen wissen. "Sarrazin weg - Integrationsproblem gelöst?", hieß es bei Anne Will. "Kreuzzug 2010: Gehört der Islam wirklich zu Deutschland?", wollte Maybrit Illner wissen. Unausgewogene Suggestivfragen getarnt als journalistisches Stilmittel sind derzeit gefragt in Deutschland.
"Der Schnitzelkrieg tobt leider weiter", wird bei RTL am Ende betont. Und Ausnahmsweise stimmt das: Denn wo vorher Frieden herrschte, ist jetzt der Mob los. Seit der Berichterstattung von RTL und Bild sind hunderte Zuschriften in der Schule eingegangen. Leiter Waschow wird bedroht. In manchen Mails reiht sich Schimpfwort an Schimpfwort, und andere strotzen vor ausländerfeindlichen Äußerungen.
Leser*innenkommentare
Sönke Jäger
Gast
Nicht einmal meine eigene Religion setzt mich so unter Druck. Warum muß ich mich von der Religion meiner Mitmenschen dann so unter Druck setzen lassen.
Ich habe selber schon erlebt, was passiert, wenn ich als Mitarbeiter einer Jugendeinrichtung beim Sommerfest den Grill bediene, extra einen Zweitgrill für die muslimischen Bewohner und ihre Eltern aufstelle und dann doch im Eifer des Gefechts mit der Grillzange des Schweinefleisches ein Stück Hühnerbrust auf dem Moslemgrill umdrehe.
Mehrere aufgebrachte Mütter beschimpfen mich, nehmen ihre Kinder an sich und verbieten ihnen das Weiteressen. Mir war der Spaß am Grillen deutlich versaut.
Und wer jetzt sagt: Das geht doch nicht, daß man über Türken schimpft und auf der anderen Seite Özil zujubelt, dem sage ich: Das geht doch.
Auch ich habe türkische Freunde. Menschen, die sich dafür entschieden haben, ihren Kulturkreis zu verlassen um bei uns zu leben und die hier niemandem etwas vorschreiben wollen, um ihre Kultur weiter zu leben. Es ist mir völlig gleich, ob meine Mitmenschen Schwein oder Huhn essen. Ich werde ihnen auch nicht vorsätzlich das "falsche" Fleisch vorsetzen. Wenn ich mich aber einem Zwang unterworfen fühle, wenn ich mich schuldig fühlen muss, weil unter meiner Gastgeberschaft ein in Deutschland lebender Mensch ein in Deutschland übliches Lebensmittel serviert bekam, dann macht mir Integration keinen Spaß.
Liebe Grüße an meinen Skifahrer-Freund Ergüc, an Candan in Ankara und an Mehsut Özil, der nicht nur ein Super-Fußballer sondern auch ein sympatischer Mensch ist.
Tom
Gast
Ich dachte immer Religion sei Privatsache? Was hat diese mit dem Essen der Schule zu tun? Gar nichts. Wer kein Schweinefleisch essen mag, soll es lassen. Wo ist das Problem?
Irene
Gast
Wenn Cigdem Akyol mit der Lehrerin gesprochen hat, würde es mich schon interessieren, was diese gesagt hat.
Henne
Gast
Normalerweise wäre die ganze Geschichte die Aufregung nicht wert gewesen, wie die TAZ und auch Bildblog betonen. Nur warum musste die Lehrerin dann freigestellt werden und warum mussten "Wogen geglättet" werden und welche Wogen bitte? Da regt man sich über RTL auf, weil die zu blöd zum Recherchieren sind (mag ja durchaus sein) und trägt selber kein bisschen zur Aufklärung bei - einfach Gegenposition einnehmen und das wars.
B. aus K
Gast
@Unverständnis:
"Wieso müssen deutschen Schulen überhaupt darauf Rücksicht nehmen, was Moslems (angeblich) nicht essen wollen ?
Wenn es ihnen hier nicht passt, steht ihnen jederzeit der Weg zurück in ihre Heimat frei."
Und wohin willst du die deutschen Muslime(in stätig anwachsender Zahl) abschieben? Oder bleibt da eine aus nationalsozialistischer Zeit bekannte Methode: Ghetto und Endlösung?!?!
Was jetzt passiert, passierte unlängst in Deutschlands jüngerer Geschichte und wir haben nichts daraus gelernt. Beängstigend.
ole
Gast
"Im Februar hatte die Lehrerin bei der Essensausgabe verschiedene Schnitzelsorten vertauscht und dann muslimischen Kindern versehentlich Schweineschnitzel SERVIERT."
BILDblog Artikel lesen = taz Artikel verstehen.
nixjournalist
Gast
wat ham jetz eigentlich die guten freundinnen friede springer und liz mohn damit zu tun?
@ the fall
Gast
Dank, die Siegener Zeitung bringt etwas Licht ins Dunkel.
Allerdings macht nach dieser Berichterstattung der Schulleiter eine etwas klägliche Figur. Und so ganz unrecht scheinen danach Bild un RTL nicht gehabt zu haben.
"Er habe sie, um die Wogen nach dem Vorfall zu glätten, lediglich für zwei Tage vom Unterricht, nicht aber vom Dienst, freigestellt." Weil sie Schweine- und Hühnerschnitzel vertauscht hat??? Da muss man wohl Lehrer sein, um das als angemessen zu empfinden.
Und die Eltern sind persönlich vorstellig geworden, "waren aufgebracht" und haben Ihre Kinder zunächst von der Schule abgemeldet. So ganz "druckfrei" hat Herr Herrn Waschow bei seiner eilfertigen Freistellung wohl doch nicht gehandelt.
Dazu passt auch seine einwillige Vorstellung von Pressefreiheit. Missliebige Medien werden von einer öffentlichen Stelle nicht eingeladen. Meines Wissens ist es presserechtlich nicht vorgesehen, nur Jubelmedien einzuladen.
the fall
Gast
dass schon das label 'islam' bei der sog. "integrationsdebatte" ähnlich hirnrissig ist, als wollte man spanische stierkämpfe, englische hooligans und die dt. tradition von kegelclub-ausflügen etc als 'christentum' oder 'abendländische aufklärung' begreifen, sei nur nebenbei angemerkt.
so wie kolumnistin h.sezgin kann auch ich eigentlich nur darüber staunen, "was medienmäßig derzeit so abgeht". die zitierten sendungstitel von plasberg bis maischberger sprechen bände...
klar, kannte man schon früher: ausgrenzung und benachteiligung war sowieso brd-alltag und in sachen mediendiskurs schürte bild seit eh und je vorurteile gegen ausländer, was dann spätestens mit den "gastarbeiter-" und "asylanten-debatten" der 80er&90er von dem gros der medien übernommen wurde... aber eher zwischen den zeilen, doch nicht derart offen, plump & vehement, wie man nun in etwa darum kreist [ebenso zitat sezgin] "Wie scheiße ist der Islam so?"...
autorin c.akyol findet da noch recht harmlose worte für rtl & bild, die in sachen "schnitzelkrieg" nun aktiv eine geschichte bis zur lüge verbiegen, offenbar nur um angst und wut gegen 'die moslems' (höher) zu schüren. wer einfache antworten braucht, müsste da eigentlich feststellen, dass die deutschen wohl doch ein rassistenvolk sind – ob nun genetisch oder kulturell bedingt, wurde noch nicht untersucht, aber evtl mag herr sarrazin sich hierzu ja ein paar statistikzahlen ausdenken?
achja, relativ detalliert: www.siegener-zeitung.de/a/402004
Tuncay
Gast
Alberne Diskussion, unverständlicher Artikel.
Die für mich einzig interessante Frage wäre: Was haben Lehrerinnen und Lehrer mit der Essensausgabe zu tun? Sollten sie nicht den Lehrstoff vorbereiten, Arbeiten kontrollieren oder Pause machen?
Was ist da los?
ole
Gast
@Cigdem Akyol
Was wollen Sie uns denn nun erzählen? Daß RTL ein Schweinesender ist und die BILD ein Schmierblatt?
Klar, kein Thema. Aber dazu bedarf es doch keiner derart unverständlichen Story...
Hans
Gast
Ich kann mich vielen Vorkommentatoren nur anschliessen: anstatt munter auf andere einzudreschen sollte die taz mal darstellen, wie es nun wirklich dazu kommen konnte, dass die Lehrerin nur aufgrund einer Verwechslung freigestellt wurde!?
So versteht diese Geschichte kein Mensch!
Linda
Gast
nichts für ungut, aber anhänger jüdischen glaubens essen ebenfalls kein schweinefleisch und achten fast schon penibler auf einhaltung ihrer (koscheren) essensregeln. das machen also bei weitem nicht nur moslems ;)
und wenn ich (selbst muslimin) in der mensa stehe und alle gerichte schweinefleisch- oder fischlastig sind, halte ich mich eben an das vegetarische gericht oder ich pack mir selbst ne stulle ein.
warum man auch immer aus allem so ein riesenproblem machen muss... man man man!
Toby
Gast
"schäbig" ist ein zu Unrecht aus der Mode gekommenes Adjektiv. Ich hätte so viel Verwendung dafür, wenn ich einen Fernseher hätte.
Der Rheinländer sagt übrigens "schäbbich" und das kommt dann so richtig aus der Tiefe der empörten Seele.
Fatma
Gast
@Fritz Katzfuß
ZItat: Außerdem ist es sachlich ziemlich unerheblich, ob es sich um Schweinfleisch oder Hühnerfleisch handelt, wenen beides industriell, also iin Massentierquälerei, hergestellt wird. Wobei zugegebenermaßen, das Schwein das höher entwickelte Lebewesen ist und demzufolge womöglich mehr leidet.
Ich finde die Moslems übertreiben es , mit ihre Schweinefleischphobie.
Ich bin zwar Muslima, aber da gebe ich dir zum Teil wirklich recht. Es gibt übrigens zahlreiche islamische Überlieferungen, dass nicht nur die Schlachtung "Halal" sein muss, sondern auch das Wohl des Tieres in jeder Hinsicht beachtet werden muss. Und es gibt eine Zeitschrift namens "bio+halal"...
mfG Gerda
Anja
Gast
Ehrlich gesagt, nehmen meine Zweifel zu, dass die Medien sich überhaupt noch einem "Aufklärungsauftrag" verpflichtet fühlen. Und damit meine ich nicht nur die Bild-Zeitung. Die einzigen Druckerzeugnisse, in denen ich noch differenzierte Berichterstattung zutraue, sind die Zeit und die TAZ.
Leider muss ich auch immer wieder feststellen, dass man in städtischen Büchereien vor allem populärwissenschaftliches, und in Bezug auf das Thema Islam und Integration auch reißerische Veröffentlichungen findet. Will man wirklich Seriöses lesen, von Fachleuten durchgeführte Studien z.B., die dem allgemeinen Konsens oft widersprechen,muss man in die Uni-Bücherei gehen.
Was das deutsche Fernsehen angeht, so ist das Niveau durchgehend miserabel, ganz seltene Highlights mal außen vor gelassen.
Eine Freundin von mir - Muslima und Publizistin - wurde etwa neulich zu "Maischberger" eingeladen. Sie ist eine emanzipierte, intelligente und schlagfertige Frau, deren Argumente schon mal zum Nachdenken anregen können. Leider wurde sie einen Tag vor Aufzeichnung wieder ausgeladen.
Das "Zugpferd" der Sendung, der schlichtgestrickte und radikale Strömungen vertretene Konvertit Pierre Vogel, der mit seinen Wallegewändern und provozierenden Aussagen die Quoten natürlich hoch treibt,hatte sich geweigert, mit meiner Freundin zu diskutieren, und man entschied sich für ihn.
So wurde bewusst das Niveau niedrig gehalten, und der Schwerpunkt bei dem unsäglichen Wort "Infotainment" eindeutig nach hinten verlagert. Und dies ist weiß Gott keine Ausnahme.
mfG Anja
Irene
Gast
@Fritz Katzfuß
Ich verstehe es auch nicht, ich hätte erwartet, dass sich der Rektor vor seine Mitarbeiterin stellt. Sie hat das Fleisch verwechselt, sie entschuldigt sich und fertig.
Olaf Mertens
Gast
Danke Anne.
Was ich mich jetzt noch frage: Wieso um alles in der Welt kellnern Lehrer in der Schulkantine???
es tut nur noch weh
Gast
"Am Tag danach sei sie von einer muslimischen Mutter auf den Vorfall angesprochen worden und einige Eltern meldeten sich bei dem Schulleiter Alexander Waschow. Daraufhin stellte der Direktor sie vom Unterricht frei, um die Wogen zu glätten. Seitdem hat sich Ursula Emde krankgemeldet. Sie kann aber jederzeit wieder anfangen. RTL drehte im Mai einen Beitrag über den Vorfall, sendete diesen aber nicht. Wohl, weil keine Muslime die Schule anzündeten. "Die Muslime haben damals besonnen reagiert", sagt Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato."
Man stelle sich vor, Christen äßen kein Schweinefleisch und ersetze dann die Worte "muslimische" und "Muslime" durch die Worte "christliche" und "Christen".
Merkt jemand, was in diesem Land gerade vor sich geht?
cwc
Gast
@Unverständnis
Das Mittagessen an der Schule ist anscheinend im Laufe des Ganztagsschulenprozesses eingeführt worden.
Es wird auch Rücksicht auf Allergiker und Vegetarier genommen.
Genauso auf Juden würde Rücksicht genommen werden, wenn es dort welche gebe.
Das nennt man Respekt bzw. Rücksicht. Davon gibt es in unserer Gesellschaft immer weniger und umso besser ist es, es den Kleinen beizubringen.
Wohin soll ein 10-jähriger zurückgehen, wenn er niemals hierher kam?
Und schauen Sie mal in unserer Grundgesetz. Das ist wirklich gut. Da steht was von Freiheit und die Freiheit gibt man den Schülern auch in der Schulkantine.
cwc
Gast
Was man aber wirklich mal hinterfragen muss:
Hat hier der Rektor wirklich richtig gehandelt. Die Frau Lehrerin fühlt sich ja anscheinend doch gemobbt und hat sich krankschreiben lassen.
Hat der Rektor aus Angst vor gar nichts total verkrampft gehandelt?
Das Verwechseln war wohl eine menschlicher Fehler und es wurde ja auch geregelt. Da gab es wohl am Ende kein Problem.
Aber da scheint ein Personalproblem zwischen Lehrer und Rektor vorzuliegen. Da muss man besser recherchieren.
Also statt die Energie in das Schnitzel zu stecken, sollte man das Verhältnis im Kollegium aufschneiden.
Robert R
Gast
@wolfo
weil die Texte schon mal da waren, nur dass 'sed -e s/Jude/Muslim/g' angewandt wurden, bin ich eher Pessimist.
sed steht hier übrigens für "StreamEDitor", mehr unter google: "man sed" eingeben.
Alien59
Gast
Ich gucke mir die derzeitige Lage aus dem arabischen Ausland an. So aus der Entfernung bietet Deutschland ein Bild, das Ausländer im Allgemeinen und Muslime im Besonderen nur davon abhalten kann, jemals einen Fuß in dieses Land setzen zu wollen. Wer das erreichen möchte - so wie z.B. Herr Ulfkotte - kann sich freuen.
Wer meint, in Zukunft qualifizierte Menschen als Zuwanderer zu gewinnen, kann es bald vergessen. Inzwischen werden diverse Ausfälle deutscher Politiker - wie Frau Merkels letzte Nettigkeiten - auch in der arabischen Presse berichtet. Gehabt euch wohl, kann man da nur sage.
Mir grausts.
Natürlich, es ist nicht alles so, wie es scheint. Aber offensichtlich ist die Gegenströmung nicht stark genug, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten. DAS ist das Problem.
Berthold
Gast
Angesichts der mörderischen Bombenanschläge in Moskau, New York, Madrid und London und der Ermordung von ISAF-Soldaten durch Taliban ist der Begriff "Krieg" in diesem Zusammenhang mit Wohlgenährtheit eine Verhöhnung der Opfer des islamischen Terrors.
Sprachgefühl und politisches Gespür für Verhältnismäßigkeit kann von einer Zeitung erwartet werden.
schlegel
Gast
Der Schuldirektor hat die Frau, die dort seit 18 Jahren unterrichtet, freigestellt, weil sie Geflügel- und Schweineschnitzel bei der Essensausgabe verwechselt hat? Wogen sollten geglättet werden (welche Wogen eigentlich?). Ich finde das durchaus nachfragenswert, die TAZ offensichtlich nicht.
Stattdessen wird angeführt, dass ihr doch gar nicht gekündigt wurde. Sie sei "nur" freigestellt worden. Na, da hat sie ja noch mal Glück gehabt bei einem solchen Vergehen. Ich kann allerdings keine Verhältnismäßigkeit erkennen.
Bevor sich die TAZ über die Kollegen von RTL und Bild in diesem Stil aufregt, sollte sie sich mal an die eigene Nase fassen. Denn dieser Artikel ist genauso ein Murks, wie die kritisierte Berichterstattung. Nur von der anderen Seite.
Dr. Schreck
Gast
Als Vegetarier bin ich auch für schweinefleischfreie Mietverträge!
britta braun
Gast
Toller Artikel!
Explosiv schöpft aus drei Themenquellen: Alptraum-Urlaub in der Türkei und in Griechenland, böse kriminelle Ausländer und Prostitution.
Dass die BILD hetzerisch ist, hat ja schon eine lange Tradition. Man könnte annehmen, es gehört zum Kodex der Zeitung.
Daniel Preissler
Gast
@Michael
Der Artikel liegt hier schon ganz richtig. Durch Titel wie "Sarrazin weg - Integrationsdebatte gelöst?" werden die Mäßiger in die Verteidigungsrolle gedrängt, die Hetzer auf den oder Kritiker des Islam in die Rolle der Staatsanwaltschaft gebracht. Das ist fatal und mE demokratiegefährdend. Als Beleg: Mit einem (ebenfalls reißerischem Titel à la "Der Schoß ist fruchtbar noch - woher dieser Hass aus Muslime?" hätte es ganz anders ausgesehen. Aber unsere Medien (Anne Will inklusive) entscheiden sich strukturell immer lieber für die indirekte Wahlwerbung für NPD und Union als für eine ebensolche für die GRÜNEN. Ausgleichs- und Verständnisbemühungen verkaufen sich eben schlechter - schlecht für Deutschland!
Der Mittelweg wäre es gewesen à la "Haben wir ein Intergrationsproblem? - wenn ja, was tun?".
Grüße, dp
Fritz Katzfuß
Gast
Schön und gut, aber warum musste die Lehrerin nach einer so harmlosen Verwechslung in Urlaub geschickt werden "damit sich die Wogen glätten"? Da stimmt doch was nicht.
Außerdem ist es sachlich ziemlich unerheblich, ob es sich um Schweinfleisch oder Hühnerfleisch handelt, wenen beides industriell, also iin Massentierquälerei, hergestellt wird. Wobei zugegebenermaßen, das Schwein das höher entwickelte Lebewesen ist und demzufolge womöglich mehr leidet.
Ich finde die Moslems übertreiben es , mit ihre Schweinefleischphobie.
Ichschmeissmichweg
Gast
Liebe taz,
bei Deiner Berichterstattung, beispielsweise über Ausländerbehörden, schreibst Du oft nicht anders als die BILD-Zeitung, nur von der linken statt der rechten Seite. Leider hat die BILD-Zeitung einen wesentlich größeren Einfluß als Du, so daß unterm Strich die Ausländer wesentlich schlechter dastehen. Aber in Ordnung finde ich weder Deine noch die BILD-Methoden. Etwas mehr Differenzierung erwarte ich schon.
Tschüß
I.
Richard Detzer
Gast
Es gibt überall gute und schlechte Leute. Die Mehrheit sind nicht die Guten. Ziemlich erbärmlich die Versuche, mit Zwangsmaßnahmen, Zwangskultur, Zwangserziehung und staatlich verordneter Zwangsintegration dergleichen erreichen zu wollen. Das sollten wir ganz optimistisch sehen.
norbert masson
Gast
wenn an der schule alle so besonnen reagiert haben, wieso dann die vorübergehende freistellung? das kann doch nicht war sein - bei einer verwechslung!
Yogibär
Gast
Häh? Hat die Lehrerin die Schnitzel benannt oder was genau hat sich da denn nun abgespielt? Geht irgendwie nicht ganz aus dem Artikel hervor. Trozdem sehr interessant...
Ihr NameKlaus Pietschmann
Gast
Also mich duenkt langsam der Verdacht, das mit dem augenblicklichen Drive, der in den Medien gefahren wird nicht eher die demokratische Willensbildung in der Bevoelkerung getestet wird. Erst Sarazin(nationale befindlichkeit), dann "Tatort Internet"(Ordnungsverstaendniss)und das ganze flankiert durch Stuttgart 21(Wehrbereitschaft). Also wenn das so auf dieser Linie weiter geht, beende ich mein Auslaenderdasein in den USA und komme zurueck nach god old Germany. Denn so hatte ich mir das nicht vorgestellt.b
adecentone
Gast
Seidem Anke Schäferkordt bei RTL das sagen hat, und dabei nur auf Zahlen sprich Gewinn achtet, ist ja auch studierte BWL-Lady, hat von Mediengestaltung so gesehen keinerlei Ahnung, man sieht(oder sieht es nicht;)) jeden Tag, ist RTL degeneriert zu einem nicht unwichtigen Teil des Systems.
Dem System der Verdummung, der Hetze und der Falschinformation zum Wohle Weniger, zum Wohle der Regierenden und Besitzenden.
Halt Bertelsmann, wie N24, Spiegel, Gruner & Jahr usw., würde wohl den Rahmen sprengen, diesen ganzen Dreck aufzuzählen.
Obwohl RTL2 noch explizit erwähnt werden muss, denn dieser Sender ist ja mittlerweile ...da fehlen selbst mir die Wort. Diese Guttenberg-show ist mehr als peinlich und ekelhaft.
Da ist dieser "Schnitzelkrieg" ja schon eine Lappalie. RTL Aktuell, das wäre doch mal einen Artikel wert. Deckt doch mal die andauernden Manipulation dort auf, die Falschinformationen, die bewussten, die subtile Beeinflussungen der "Schäfchen" durch perfide Wortwahl und dergleichen.
Oder ist euch diesen Eisen zu heiß?
Oder sitzt ihr im Grunde auch schon im selben Boot?
Ich tippe auf letzteres, alleine schon durch die Nähe der TAZ zu den Grünen und Springer.
Bitbändiger
Gast
Danke für den Bericht, liebe taz. Ein weiteres Beispiel dafür, wie es läuft, wenn der Abschaum der Journaille sich auf ein stammtisch-taugliches Thema stürzt. Lasst Euch nicht verdrießen, wenn deren offensichtliche Fans, wie z.B. "Michael" oder "Zurbal", an Euren Hosen das Bein heben.
Anne
Gast
@ Olaf:
Die Lehrerin hat bei der Essensausgabe geholfen, dabei wohl einen Teller mit Huhn für ein muslimisches Kind und einen Teller mit Schwein für ein christliches Kind getragen und dann die beiden Essen verwechselt.
Die Aufregung entstand aber wohl nicht wegen der verwechslung, sondern da sie das muslimische Kind angeblich gezwungen habe das Schweinefleisch zu essen.
Markus
Gast
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medien_politik_wirtschaft/schnitzel113.html
Zapp hat sich dem Thema ebenfalls anegenommen.
Tom
Gast
"Wohl, weil keine Muslime die Schule anzündeten. "Die Muslime haben damals besonnen reagiert", sagt Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato."
Interessante Aussage. Ist damit gemeint, dass eine "normale" Reaktion der Muslime darin bestanden hätte, Randale zu machen aufgrund eines Schweineschnitzels?
Fredo
Gast
Üble Stimmungsmache. Das ist es zweifellos. Und absolut unnötig.
Allerdings muss eins gesagt werden: Das einzige, was BILD & RTL von der (jetzigen) taz unterscheidet ist: Die tragen ihre Scheuklappe auf der rechten Seite...
Bulli
Gast
wer will schon iranische verhältnisse in deutschland?
wehret den anfängen!
Uwe
Gast
Das Video zur Extra-Sendung (http://www.rtl.de/cms/information/rtl_extra/extra_islam_deutschland.html) wurde scheinbar schon entfernt - auch eine Art Eingeständnis.
Moritz
Gast
Mit Hetze verdienen die Gossen-Medien ihr Geld. Leider.
erikius
Gast
Die einseitige TAZ sollte sich solange nicht über andere Medien muckieren, solange sie nicht sleber besser ist.
Wenn man die TAZ zusammenfaßt sind Linke gut, Polizisten generell böse und aggressiv, andere Meinungen rechst bis faschistisch, Christen schlecht, Molsems gut und nur falsch verstanden, Israel vom Teufel und Palästina aus dem Paradies, usw, usw, usw... aber vielen Dank für diese Belehrung, ab jetzt bitte die eigenen Fehler auch so undifferenziert und polemisch kommentieren! DANKE!
Dorothea Mergert
Gast
Wie schön, das immerhin die TAZ völlig objektiv und nüchtern über das Thema berichten kann, ohne Suggestivfragen und empörte Stimmungsmache...hab ich was vergessen? Ach ja, und ohne unbegründete Seitenhiebe auf den Focus natürlich, dessen Artikel so viel schlechter sind als die stets relevanten, gut recherchierten und lesenswerten Artikel der TAZ.
Oder ohne Ironie: Es ist erbärmlich, das sich die TAZ als Gegenstück der Bild sieht, nur mit schwarz statt weiss und weiss statt schwarz.
name
Gast
ich möchte ungern öl ins feuer giessen aber das "es gibt kein problem mit den muslimischen regeln" geht mir zunehmend auf den wecker. na klar erwarten muslimische eltern, dass die betreuer ihrer kinder sehr genau darauf achten, dass ihre kinder kein schweinefleisch essen. falls das aus versehen doch passiert ist es in vielen fällen mindestens eine katastrophe. selbstversatändlich werden vorwürfe gemacht. im übrigen ist es häufig schwierig kinder daran zu hindern schweinefleisch zu essen. sie tun es einfach heimlich weil sie beispielsweise nicht auf bestimmte süßigkeiten verzichten möchten. von den betreuern wird erwartet, dass sie das verhindern und das sie sich bestens mit den zutaten der fertigen lebensmittel auskennen.
alles in grün muslimischer hand bei der taz? alles wird gut
o aus h
Gast
Was taz nicht berichtete: Dass z.B. Bildblog schon vor einer Woche darüber schrieb: http://www.bildblog.de/23423/boulevard-erklaert-moslems-den-schnitzelkrieg/
Ross und Reiter und die wahre zeitliche Abfolge zu nennen waren doch gerade die Forderungen dieses Artikels, oder nicht?
BiBo
Gast
Meine Fresse, was geht denn gerade in Deutschland ab? Ich sitze hier in Indien, und heute frug mich mein Kollege, warum es denn Deutschland eine Integrationsdebatte gäbe, warum diese denn gescheitert sei (die Integration, nicht die Debatte) und was denn so alles zum Hintergrund gehört....
Antifaschist
Gast
Diese beiden beweisen, wie weit Rechts(extrem) dieses Land inzwischen ist!
Kleiner Tip: Juden essen auch kein schweinefleisch!
Und es gibt auch Christen, die das aus Religiösen Gründen nicht anrühren.
Aber bei den bösen Moslems, die dieses Land ja angeblich Islamisieren wollen, da passt das !
kunibert
Gast
Ihr von der TAZ seid doch ganz genauso. Nur die andre bessre Richtung, gell
Schweinefleischschnecke
Gast
Das Fernsehen ist "Der Stürmer" von heute. Pfui !
theofriedrich
Gast
@ von william wolfo
nein, ich bin zwar auch Optimist, aber ich befürchte es wird nicht mehr lange dauern bis die Ersten brennen. Ob es nur Häuser oder auch Menschen sein werden wage ich nicht vorherzusagen.
Harmlos ?
Gast
So super harmlos wie es im Artikel dargestellt wird ist es nicht. Stellen Sie sich vor die Lehrerin hätte am Freitag Huehnernuggets statt Fischstäbchen ausgegeben. Wäre Sie wirklich aus Rücksicht auf Katholiken vom Dienst suspendiert worden ?
Der Islam übt hier auf staatliche Stellen eine einschüchternde Wirkung aus, die keiner Religionsgemeinschaft zusteht.
Ndege
Gast
"Was seltsam ist: Zwar waren früher drei Kinder dieser Frau auf der Christophorus-Schule, ihre Kinder waren bei der folgenreichen Essensausgabe aber nicht mit dabei."
Was soll daran seltsam sein?
Unverständnis
Gast
Wieso müssen deutschen Schulen überhaupt darauf Rücksicht nehmen, was Moslems (angeblich) nicht essen wollen ?
Wenn es ihnen hier nicht passt, steht ihnen jederzeit der Weg zurück in ihre Heimat frei.
sven
Gast
So, jetzt wissen wir also, das Bild und RTL eben nicht nur "Bericht erstatten", sondern auch Quote oder Politik machen wollen (welches Medium wäre frei davon). Was wir aber nicht wissen: Was ist überhaupt passiert und warum? Wurde die Lehrerin nun beurlaubt wegen einer Lappalie? Ist Sie daraufhin krank geworden? oder weil RTL und Bild sie bedrängte? oder wegen eines Schnupfens?. Warum musste der Direktor Wogen glätten, wenn's doch ne Lappalie war, auf die besonnen reagiert wurde? Kurz: Der Artikel klärt uns überhaupt nicht auf, überlässt dies Bild und RTL. Journalistisch schlecht und politisch geht's nach hinten los...
Hatem
Gast
Eine Lappalie.
Aha.
"einige Eltern meldeten sich bei dem Schulleiter Alexander Waschow. Daraufhin stellte der Direktor sie vom Unterricht frei, um die Wogen zu glätten."
Der Direktor stellt eine Lehrerin frei?
Wieso?
Um die "Wogen zu glätten"?
So richtig einleuchtend ist das nicht geschildert.
Entweder haben sich die Eltern nicht aufgeregt, sondern nur "nachgefragt". Aber warum muss die Lehrerin dann freigestellt werden?
Oder es gab tatsächlich Aufregung und Mobbing.
Was die Reaktion des Direktors verständlich machen würde. (Nicht richtiger, aber verständlich.)
Aber warum steht dann nichts in dem Artikel?
Michael
Gast
"Unausgewogene Suggestivfragen getarnt als journalistisches Stilmittel sind derzeit gefragt in Deutschland." - stimmt, man braucht nur die TAZ aufzuschlagen.
Zurbal
Gast
Ja mei, so funktionieren halt die Medien. TAZ inbegriffen, dasselbe nur in rotgrün, oder so.
Olaf Mertens
Gast
In dem Artikel wird nicht richtig klar was ursprünglich passiert ist. Was hat die gute Frau denn getan? Huhn angeschrieben obwohl es Schwein gab? Und daran anschließend die Frage - in der Kantine wird was falsch angeschrieben und eine Lehrerin (die laut Artikel unterrichtet - nicht etwa kocht oder Essen ausgibt) wird "vom Dienst befreit"???
Rätselhaft!
william wolfo
Gast
Die Konzern- und Staatsmedien werden sich ihre Zähen ausbeißen an den Menschen. Ich bin Optimist - was seid ihr?