Bergwerk Gorleben wird zugeschüttet: Das Salz kommt wieder in die Erde
Der Auftrag ist vergeben, das Bergwerk Gorleben wird für die endgültige Schließung mit Salz verfüllt. Das erfreut Atomkritiker im Wendland.
![Bergmann in einem Schacht. Bergmann in einem Schacht.](https://taz.de/picture/6454382/14/33404459-1.jpeg)
In dem Vergabeverfahren hat sich der BGE zufolge eine Bietergemeinschaft aus dem Ruhrgebiet durchgesetzt. An ihr sind die Firmen Redpath Deilmann aus Dortmund und Thyssen Schachtbau aus Mülheim an der Ruhr beteiligt. Die Arbeiten könnten beginnen, sobald die bergrechtlichen Genehmigungen vorliegen, sagt BGE-Sprecherin Monika Hotopp. Nach derzeitiger Terminschätzung sei das Mitte 2024. In drei Jahren soll das Projekt beendet sein, schätzt die BGE. Zu Zeiten der Erkundung von 2010 bis 2012 arbeiteten hier noch bis zu 250 Personen, derzeit sind es noch etwa 40.
Für das Zuschütten des Bergwerks soll das Salz verwendet werden, das für die Erkundungen des Salzstocks aus dem Untergrund entnommen wurde. Als in den 1980er Jahren der Bau der Schächte für das Bergwerk begann, wurde das Salz an die Oberfläche befördert und in unmittelbarer Nähe des Bergwerks zu einer riesigen Halde aufgetürmt, insgesamt handelt es sich um rund 400.000 Tonnen Steinsalz.
„Die markante Salzhalde wird jetzt nach und nach verschwinden und das Erkundungsbergwerk Schritt für Schritt verfüllt“, erklärt der technische Geschäftsführer der BGE, Thomas Lautsch. Die Schließung erfolgt phasenweise. Nach Verfüllung der Gruben und Stollen sollen die beiden ins Erdreich getriebenen Schächte über einen weiteren noch auszuschreibenden Bauauftrag zugeschüttet werden.
Wünschenswertes Mauerteil
BI-Sprecher Ehmke verlangt, dass beim Rückbau des Bergwerks auch Naturschutzbelange berücksichtigt werden müssten. „Wir haben vorsorglich der BGE einen entsprechenden Katalog schützenswerter Flora und Fauna zukommen lassen, damit der Rückbau endlich beginnen kann“, sagt er.
Wünschenswert sei überdies der Erhalt eines Mauerteils, der beim – bereits erfolgten – Rückbau der Überwachungsanlagen stehen blieb. „Dieser Mauerrest mit den Graffiti, die von der bewegten Geschichte der Gorleben-Auseinandersetzung zeugen, muss ein Denkmal für die industriepolitische Fehlentwicklung des letzten Jahrhunderts werden.“
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