■ Beitragssätze können 1999 steigen: Neues Loch in der Rentenkasse entdeckt
Bad Homburg (rtr) – Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung könnte nach Einschätzung der Versicherer 1999 steigen. Die Asienkrise könnte dazu zwingen, die Annahmen über die weitere Wirtschaftsentwicklung nach unten zu korrigieren, sagte ein Sprecher des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) gestern. Er forderte die neue Bundesregierung auf, möglichst bald den für 1999 gültigen Beitragssatz festzusetzen. Bislang ist geplant, den Rentenbetrag 1999 auf 20,2 Prozent zu senken.
Der VDR-Vorsitzende Jürgen Husmann sagte auf der Herbst- Mitgliederversammlung der Rentenversicherer, der Rentenbeitrag werde von den neuen Annahmen der Bundesregierung zur Wirtschaftsentwicklung abhängen. Er werde aber auch davon beeinflußt, ob die neue Regierung, wie von der SPD vor der Wahl angekündigt, den demographischen Faktor aus der Rentenanpassung zurücknehmen werde. Durch diesen Faktor soll die durchschnittliche Lebenserwartung dämpfend auf die Rentenausgaben wirken. Dies könne dann dazu führen, daß der Beitragssatz um 0,1 Prozentpunkte steige. Nach Angaben Husmanns wird die Rentenversicherung nicht die Ende 1998 gesetzlich vorgeschriebene Schwankungsreserve von einer Monatsausgabe haben. Die Beitragseinnahmen seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
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