Bayern gewinnt den Supercup gegen BVB: „Undank ist der Welten Lohn“
Carlo Ancelotti hat gegen den BVB seinen ersten Titel mit den Münchnern gewonnen. Aber Bayern-Boss Rummenigge hat natürlich trotzdem was zu meckern.
Die Treffer erzielten Arturo Vidal (58. Minute) und Weltmeister Thomas Müller (79.) vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park. Im Gegensatz zu Hummels nahm Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge die Stimmung anders wahr und echauffierte sich mächtig über die Dauerablehnung seines Sommereinkaufs.
„Undank ist der Welten Lohn – Katastrophe. Wenn sich jemand acht Jahre so die Knochen aufgerissen hat wie Mats Hummels und dann so empfangen wird, ist das enttäuschend“, schimpfte der Vorstandschef des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern. Ein typisch Münchner Reflex des Eigenschutzes, den Hummels aber offenbar gar nicht gebraucht hätte. „Am Ende ist es ein schönes Spiel, um in die Saison zu finden“, sagte der Verteidiger nach der Partie. Kurz zuvor war er aus der Dortmunder Kabine gekommen. Eine knappe Viertelstunde hatte er den Ex-Kollegen nach dem Schlusspfiff noch einmal einen Besuch abgestattet.
Nach nur gut einer Woche Training waren Hummels die Defizite gerade zu Spielbeginn noch deutlich anzumerken. Viele Fehlpässe spielte der Weltmeister, oft suchte er die Sicherheitsvariante zurück zu Torwart Manuel Neuer. „Es war wichtig für mich, körperlich voranzukommen. Klar, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist“, bewertete er seinen ersten Pflichtspieleinsatz im Bayern-Trikot, den er mit der Kopfballvorlage für Müllers Tor positiv abschloss. Auch aus Dortmund erfahre er noch Zuspruch. „Immer noch schreiben mir Leute über Twitter und Facebook“, berichtete Hummels.
Scheuer Blick Richtung Südtribüne
Den Test der BVB-Zuneigung musste Mario Götze nicht bestehen. Anders als der einstige BVB-Kapitän Hummels kam Rückkehrer Götze nach drei Münchner Jahren noch nicht zum Einsatz. Mit einem scheuen Blick Richtung Südtribüne hatte der 24-Jährige den Rasen zum Warmlaufen betreten. Trainer Thomas Tuchel ließ zwar fünf der acht Neuzugänge spielen, Götze aber auf der Bank.
„Unsere Vorbereitung war und ist nicht darauf ausgelegt, die Spieler, die als letztes eingestiegen sind, mit diesem Spiel zu belasten, sondern die, die seit vier, fünf Wochen im Training sind“, sagte Tuchel.
Für Götze bleibt also erstmal die Ungewissheit, ob ihm sein Münchner Gastspiel schon komplett verziehen ist. Mit Dortmunder Pfiffen kennt er sich aus. Nach seinem Wechsel nach München hatte er bei der ersten Rückkehr noch mehr Unmut zu spüren bekommen als nun Hummels. Im Kabinengang hatte er sich damals aufgewärmt. Wie die BVB-Fans nun auf seine Rückkehr reagieren, wird er frühestens beim Bundesliga-Auftakt am 27. August gegen Mainz 05 zu hören bekommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!