Bayern München schlägt Mainz 05: Und noch ein Sieg
Vor der Urlaubspause haben die Bayern noch mal drei Punkte mitgenommen und nach der Vorrunde 45 Punkte. Mainz hätte ein Unentschieden verdient gehabt.
MAINZ dpa | Am Ende einer historischen Bundesliga-Vorrunde war selbst Chefkritiker Matthias Sammer zufrieden. „Die Spieler sollen jetzt machen, was sie wollen“, sagte Sammer nach dem 2:1 (1:1)-Sieg des FC Bayern München beim FSV Mainz 05 am Freitagabend. Faulenzen, relaxen, abschalten, das waren die letzten Forderungen, die der Sportvorstand den Profis des deutschen Fußball-Rekordmeisters mit auf den Weg gab. „Es ist jetzt auch gut“, meinte Sammer.
„Es ist okay, dass jetzt Pause ist“, pflichtete ihm Weltmeister Bastian Schweinsteiger nach einem strapaziösen Jahr bei, in dem ein Großteil der Münchner Akteure „das Maximum an Spielen“, absolviert hat, wie Siegtorschütze Arjen Robben anmerkte. „Es ist traumhaft, dass wir auch das letzte Spiel noch gewonnen haben“, sagte der Niederländer. „Jetzt freuen wir uns alle auf den Urlaub.“
Ein Teil der Mannschaft machte die Rückreise in die bayerische Landeshauptstadt gar nicht mehr mit. Die Südamerika-Fraktion düste direkt in die Heimat, der Rest machte sich wegen des Nachtflugverbotes ausnahmsweise mit dem Bus auf den Weg nach München. Doch mit 45 Punkten und dem größten Vorsprung nach einer Vorrunde in der Geschichte der Bundesliga im Gepäck ließen sich auch diese letzten Strapazen gut verkraften. „Wir steigen gut gelaunt in den Bus“, versicherte Robben.
Die gelöste Stimmung mussten sich die Münchner im letzten Spiel des Jahres so hart erarbeiten wie schon lange nicht mehr. Gegen aufopferungsvoll kämpfende Mainzer taten sich die Über-Bayern ohne zahlreiche Stammspieler wie Robert Lewandowski und Xabi Alonso sehr schwer. „Sie haben grandios gespielt“, lobte Sammer die Gastgeber, die durch Elkin Soto in der 21. Minute sogar in Führung gegangen waren.
Traumhafter Freistoß
Doch ein traumhafter Freistoß des starken Schweinsteiger (24.) und Robbens Treffer kurz vor Schluss verhinderten den ersten Punktverlust des Titelverteidigers seit dem 0:0 in Mönchengladbach Ende Oktober. „Es war ein sehr schweres Spiel“, gab Pep Guardiola zu, ehe auch er sich auf ein paar ruhige Tage in der katalanischen Heimat freute. „Wenn wir die ganze Hinrunde analysieren, dann bin ich sehr, sehr zufrieden“, lobte der Spanier seine Mannschaft.
In der Rückrunde soll nun so schnell wie möglich die Meisterschaft eingetütet werden, um sich dann dem wirklich wichtigen Ziel Champions-League-Titel widmen zu können. Doch auch national müsse man Wochenende für Wochenende weiter an die eigenen Grenzen gehen, mahnte Sammer. „Das war ein Vorgeschmack auf das, was uns im nächsten Jahr erwarten wird“, sagte auch Robben. „Jeder wird gegen uns alles reinhauen, um uns zu schlagen.“
Deshalb werden sich die Münchner vom 7. Januar 2015 an gewohnt akribisch vorbereiten. Die harte Arbeit sei auch in der ersten Halbserie der Schlüssel für die beeindruckende Dominanz gewesen. Bestmarken bei den Gegentoren (4), bei der Tordifferenz (+37) und dem Vorsprung auf Rang zwei (mehr als zehn) kämen nicht von ungefähr. „Wir sind heute nicht dafür belohnt worden, dass wir überragend gespielt haben. Sondern dafür, dass die Spieler und der Trainer jeden Tag hart arbeiten“, sagte Sammer.
Das hatten am Freitag vor 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Coface-Arena auch die Mainzer getan. Dass sie dafür am Ende nicht belohnt wurden, sei „tragisch“, wie Manager Christian Heidel betonte. So gehen die Rheinhessen mit der Bürde von neun sieglosen Partien in Serie in die Winterpause. „Wir haben insgesamt vier, fünf Punkte zu wenig“, analysierte Trainer Kasper Hjulmand nach seiner ersten Saisonhälfte in Deutschland.
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