Bau des Bahnofs Stuttgart 21: Echs und Hopp am Großprojekt

Eine bisher unentdeckte Eidechsen-Population könnte den Bau der Strecke Wendlingen-Ulm behindern. Ihre Umsiedlung ist extrem kompliziert.

Eine orange-graue Eidechse sitzt auf einer Hand und beißt in einen Finger

Solch ein kleines Wesen kann solch einen großen Bau stoppen Foto: dpa

STUTTGART taz | Dem Bahnhof in Stuttgart droht wieder Ungemach: Eidechsen könnten das Projekt erneut verzögern und verteuern. Jüngst klagte DB-Manager und Projektleiter Manfred Leger in der Stuttgarter Zeitung: Eine bisher unentdeckte Eidechsen-Population behindere den Bau der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm.

Die Kolonie war bei der Begehung der Strecke bei Wendlingen gefunden worden. Nun muss das Eisenbahnbundesamt den Planfestellungsbeschluss für diese Strecke und einen Tunnel erneut genehmigen. Liege er nicht rechtzeitig vor, so Leger, könne es zu Bauverzögerungen kommen.

Das Bundesnaturschutz-Gesetz sowie die Flora-Fauna-Habitat-Richtline der EU schreiben vor, dass Eidechsen bei Bedarf nur von Spezialisten mit speziellen Eidechsenlassos im Frühjahr oder Spätsommer eingesammelt und umgesiedelt werden dürfen.

Im ersten Jahr muss dieses Gelände umzäunt und dann 30 Jahre lange von Artenschützern beaufsichtigt werden. Das Umsiedeln eines einzelnen Tieres koste zwischen 2.000 und 4.000 Euro, so Leger.

Der Geschäftsführer des BUND Stuttgart sagte, die Eidechsen würden von der Bahn vorgeschoben, um von anderen Verzögerungen abzulenken. Man müsse die Kosten für Artenschutz in Relation zu den Gesamtkosten des Projekts sehen.

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