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Basketballerin Sabally vor den PlayoffsHoffen auf die Stütze

Die Dallas Wings weisen ihre Außenseiterrolle für die Play-offs nach. Die deutsche Basketballerin Satou Sabally ist dennoch zuversichtlich.

Unverzichtbar für die Dallas Wings: Satou Sabally bringt viele Qualitäten mit ins Spiel Foto: Beautiful Sports/imago

I n der zweiten Halbzeit hatten die Dallas Wings dann keine Chance mehr gegen die Las Vegas Aces. Das Basketballteam aus der Glücksspielhochburg punktete nach Belieben, während die Distanzwürfe von Dallas nicht mehr so oft ihr Ziel fanden wie noch im ersten Durchgang. Schlussendlich war das Ergebnis, der 85:75-Sieg der Aces, auch ziemlich egal.

Die einen, Las Vegas, haben den zweiten Platz in der Tabelle, der dazu berechtigt in den nächste Woche beginnenden Play-offs der WNBA gleich im Halbfinale einzusteigen, nahezu sicher. Die anderen, Dallas, sind seit dem Wochenende für die Play-offs qualifiziert, sitzen aber wahrscheinlich auf dem siebten Platz fest – und müssen wohl dann zwei K.o.-Spiele gewinnen, um dieses Halbfinale zu erreichen.

Eine wichtige Erkenntnis aber hielt die Begegnung vom Montag bereit: Ohne Satou Sabally wird Dallas kaum eine Chance haben, in den Play-offs des Ablegers der NBA weit zu kommen. Denn die deutsche Nationalspielerin kam nicht zum Einsatz. Wie wichtig die 23-Jährige Berlinerin als Ergänzung zu Wings-Topscorer Arike Ogunbowale ist, hatte sie nur zwei Tage zuvor demonstriert, als sie beim Sieg gegen New York Liberty die letzten fünf Punkte ihres Teams erzielte und so entscheidend dazu beitrug, dass die Wings zum ersten Mal seit drei Jahren überhaupt die Play-offs erreichten. Die Dallas Morning News bescheinigten Sabally anschließend, sie hätte für „late-game heroics“ gesorgt.

Diese „Heldentaten in der Schlussphase“ kamen ausgerechnet in ihrer ersten Partie nach einer langen Verletzungspause. Zwei Monate hatte Sabally wegen Problemen mit der Achillessehne aussetzen müssen, und ohne Spielpraxis war sie auch sichtlich noch nicht fit. In der Endphase des Spiels musste sie sich sogar übergeben. „Das war wohl mein Körper, der mir mitteilte: Das ist jetzt doch ganz schön anstrengend“, sagte sie. „Das waren vermutlich nur die Nerven, die Erschöpfung. So was ist mir noch nie vorher passiert.“

Folgerichtig blieb Sabally dann im vergleichsweise bedeutungslosen Spiel gegen Las Vegas auf der Bank. Wings-Cheftrainerin Vickie Johnson will ihr „Unicorn“ schonen für die Play-offs. „Einhorn“ wurde Sabally von der Presse getauft, weil sie trotz ihrer Größe von 1,93 Metern eine gute Distanzschützin und passable Dribblerin ist.

Einladung zum Allstar-Spiel

Die entscheidenden Punkte gegen New York erzielte sie denn auch mit einem Dreier und einem Korb­leger, für den sie sich zuvor elegant um ihre Gegenspielerin gewunden hatte. „Es ist extrem wichtig, sie wieder zurück zu haben“, sagte Johnson nach dem Spiel, „sie kann ihre Mitspielerinnen einsetzen, sie kann selbst Chancen kreieren, sie kann aus der Distanz treffen. Ich hätte sie eigentlich in den letzten fünf Minuten aus dem Spiel nehmen müssen, aber wir haben sie gebraucht.“

Es war der vorläufig letzte Höhepunkt in einem ereignisreichen, aber nicht ganz einfachen Jahr für die in New York geborene Sabally. Im Mai fehlte sie Dallas zum Beginn der WNBA-Saison, weil sie sich mit dem deutschen 3x3-Team für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren wollte. Nach der – trotz sehr guter Leistungen von Sabally – verpassten Qualifikation kehrte sie zurück, aber verletzte sich schnell. Nur 16 Partien konnte sie bestreiten – und wurde doch erstmals zum Allstar-Spiel eingeladen. Die Play-off-Qualifikation ist für sie nun „eine Belohnung für all die harte Arbeit, die wir reingesteckt haben“.

Seit Sabally vor zwei Jahren als zweite Spielerin beim alljährlichen Draft ausgewählt wurde, ist sie eine Stütze der Wings. Dass das nicht selbstverständlich ist, musste Dallas in dieser Spielzeit erfahren: Zwar hatten die Wings die Möglichkeit, sich beim letzten Draft zwei Mal gleich zu Beginn zu bedienen aus dem Talentepool. Aber die beiden Top-Picks Charli Collier und Awak Kuier blieben bislang hinter den Erwartungen zurück und bekommen kaum Spielzeit von Coach Johnson.

Umso wichtiger für Dallas, dass Satou Sabally ihren Magen rechtzeitig unter Kontrolle bekommt, um in der K.o.-Runde etwas zu erreichen. In die geht Dallas als Außenseiter, aber, sagt Sabally, „wir sind ein junges Team, das in den Play-offs eine Menge erreichen kann“.

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