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Bahnhof wird zu teuerStuttgart macht einen auf BER

Droht der Stuttgarter Bahnhofsumbau ein Desaster wie der Berliner Flughafen zu werden? Der Verkehrsminister steht zum Projekt, in der Union rumort es gewaltig.

Jetzt wird um die Finanzierung des Großprojektes in Stuttgart gestritten. Bild: dpa

STUTTGART/BERLIN taz/afp/dpa | Nein, man wolle nicht von Stuttgart 21 abrücken, teilte des Bundesverkehrsministerium mit. Die Stuttgarter Zeitung hatte aus einem internen Papier berichtet, wonach das Ministerium keine ausreichende Grundlage für die Fortsetzung des mindestens 6,8 Milliarden Euro teuren Umbaus des Stuttgarter Bahnknotens sehe. Die Argumente für eine weitere Finanzierung seien zu schwach, heißt es in dem Papier. Das sei "Quatsch", konterte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) im ZDF.

Doch in der Union sind sie offenbar stinksauer angesichts der unsicheren Informationslage. Zwar stehe man nach wie vor geschlossen zu dem Projekt, sagte ein Bundestagsabgeordneter der CDU aus Baden-Württemberg taz.de. "Allerdings fragt man sich, auch nach den Erfahrungen mit den Berliner Flughafen, ob die Zahlen, die den Politikern vorgelegt werden, tatsächlich stichhaltig sind."

Auch in der SPD, die bisher zu dem Projekt standen, werden Zweifel laut. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Sören Bartol, sagte taz.de: "Wir wissen zu wenig über die neuen Kostensteigerungen des Projekts, wir brauchen mehr Daten, die muss die Bahn nun liefern". Wenn das Projekt so unwirtschaftlich sei, wie es nun aussehe "würde der Aufsichtsrat der Bahn mit einer Zustimmung grob fahrlässig handeln."

Juristische Konsequenzen

Genau das könnte nun der Knackpunkt sein: die Aufsichtsräte der Bahn, vorgewarnt durch das Desaster um den Berliner Flughafen BER. Sie müssten zustimmen, will die Bahn weitere Finanzmittel in Stuttgart 21 stecken. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, der Grünen-Politiker Toni Hofreiter, warnt dabei vor juristischen Konsequenzen, sollten sie das Projekt nicht stoppen: "Die Aufsichtsräte machen sich haftbar, wenn sie einer Fortsetzung von Stuttgart 21 zustimmen", sagte er taz.de.

Hintergrund ist, dass es laut des Papieres aus dem Verkehrsministerium zu einer negativen Kapitalverzinsung für die Bahn kommen könnte - sprich: Stuttgart 21 wäre angsichts der Mehrkosten für das staatseigene Unternehmen ein Verlustgeschäft. In diesem Fall sei der Aufsichtsrat verpflichtet, den Umbau des Stuttgarter Bahnknotens in seiner jetzigen Form zu stoppen, so Hofreiter. Die Kosten eines Ausstiegs sind umstritten, technisch wäre er möglich. Bisher sind noch keine Tunnel gegraben worden, allerdings bereits hunderte Bäume im Stuttgarter Schlossgarten unter großen Protesten gefällt worden.

Zudem fürchtet der Bund, das Projekt würde frühestens im Jahr 2024 fertig, falls sich die Genehmigungsverfahren so in die Länge zögen wie bisher. Der Bund wolle daher im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn auf Alternativen dringen. „Das deckt sich absolut mit meinen Erkenntnissen aus dem Verkehrsministerium und aus der Bahn“, sagte Hofreiter im Bayerischen Rundfunk. „Aus der Bahn wurde mir gesagt, dass der Fertigstellungstermin 2025 ist. Das ist absolut glaubwürdig.“

Mögliche weitere Kosten

Der Umbau des Bahnknotenpunkts „Stuttgart 21“ ist hochumstritten. Im Dezember hatte die Bahn bekannt gegeben, dass sie davon ausgeht, dass sich das zuletzt mit 4,5 Milliarden Euro veranschlagte Projekt auf mindestens 5,6 Milliarden Euro verteuern wird.

Der Logistik-Konzern rechnet zudem mit weiteren möglichen Kosten von bis zu 1,2 Milliarden Euro, die er gegebenenfalls mit den Projektpartnern – darunter sind die Stadt, das Land und der Bund – teilen will.

Für die Bahn bliebe das Projekt nur dann wirtschaftlich, wenn der Eigenanteil des Staatskonzerns an den Mehrkosten weniger als 1,8 Milliarden Euro betrage.

Das vertrauliche 15-seitige Dokument aus dem Haus von Minister Peter Ramsauer (CSU) wurde laut „Stuttgarter Zeitung“ zum Treffen der DB-Aufsichtsräte an diesem Dienstag erarbeitet. Der Bahnvorstand wird darin von den Experten des Ministeriums massiv kritisiert. Der DB-Spitze wird vorgeworfen, den Aufsichtsrat zu spät, unzureichend und sogar falsch informiert zu haben.

So sei es unrichtig, dass die Gesamtfinanzierung von „S 21“ noch gesichert sei. Deshalb könne der Bund auch keine weiteren Zahlungen für das Projekt mehr freigeben. Die von der DB ermittelten Mehrkosten seien „nur teilweise belastbar und keineswegs abschließend“.

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21 Kommentare

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  • B
    berufsschullehrer

    @ Hari Seldon

    allgemein - ich wohne in NRW. Sie kennen mich nicht und ich Sie nicht. Berufsschulen (in NRW Berufskollegs) vergeben alle Schulabschlüsse - da ist für jedes „Niveau“ etwas dabei. Bleiben Sie doch einfach bei der Sache.

     

    „Die Stuttgarter wollen S21“ - diese Abstimmung (war das nicht ganz BaWü?) ist durch die bereits jetzt angekündigten und geforderten Mehrkosten völlig überholt - das Ergebnis entsprechend wertlos. Sie kriegen Stg21 zu den abgestimmten Bedingungen NICHT - sagt auch die Deutsche Bahn. Ihr „Stg21“ kann und will die Bahn gar nicht bauen. Sie will erstmal viel mehr Geld. (Das war vielen schon lange klar). Also - Abstimmung wertlos. Neue Abstimmung?

     

    „S21 würde die Versorgung mit Zügen...verbessern“

    Ich (und viele andere) beziehe mich auf vorliegende Gutachten zur Leistungsfähigkeit.

    Man kann sie im Netz runterladen und lesen. Sie sind von Eisenbahn-Profis gemacht, die keine Immobilien-Geschäfte betreiben und mehrheitlich auch nicht in Stg wohnen. Sie erklären diese ohne Gründe zu nennen für falsch. Wo sind die Gründe?

    Ergebnis der Gutachten: S21 reduziert die Leistungsfähigkeit des Knotens Stuttgart.

    Außerdem ist Stg21 so teuer, dass viele sinnvolle Investitionen wegfallen. Das ist ein weiterer Schaden fürs Netz und für alle Bahnkunden - auch für die Betriebe, die Güter fahren lassen.

     

    Lösen Sie sich bitte von meiner Person - lesen Sie mal die älteren Beiträge und machen Sie die auch nieder. Gleichbehandlung für alle. Ich hatte da gar nicht viel Neues hinzugefügt.

  • HS
    Hari Seldon

    @berufschullehrer:

     

    Bitte, bleiben wir so, dass ich die Berufsschulen und das Niveau dort sehr gut kenne. Ihre Äusserungen haben das Niveau sehr gut bestätigt. Will nicht so viel schreiben, nur illustrativ, wieviele Wahrheitsgehalt Ihre Aussagen beinhalten:

     

    Bitte, unter Punkt 5. Sie schreiben: "Hätte man diesen Widerstand in Stg nur mit dem „linken Spektrum“ hingekriegt?"

     

    Nun, der Initiator (G. Stocker) war der langjährige PDS-Statthalter in Stuttgart. Interessanterweise waren auch andere am Werk, die sogar die PDS als eine "rechte Partei" eingestuft haben (die "Revolutionäre Sozialisten" aus Mannheim). Die Villenbesitzer in Stuttgart haben diese Menschen sehr schön auf eigene Zwecken manipuliert.

     

    Nun, die Stuttgarter wollen S21 (sogar die Mehrheit). Bei der Volksabstimmung haben die Befürworter in 19 (neunzehn) Wahlbezirken aus 23 Wahlbezirken die Mehrheit erlangen. Eine solcher Ergebnis wird im Boxsport als technisches KO bezeichnet.

     

    Das deutsche Schienennetz wird nicht wegen S21 zusammenbrechen, und S21 würde die Versorgung mit Zügen für mehr als 2 Millionen Menschen in Grossraum Stuttgart verbessern.

     

    Aber ich wünsche Ihnen weitere nette Randalen für Mistkäfer-Kot, usw. am montags in Stuttgart. Die meisten von Ihren Berufsschülern lachen Sie aus: Bei der Volksabstimmung waren insbesondere die jungen Menschen für S21.

  • B
    berufsschullehrer

    @ Hari Seldon

    1. Was wissen Sie denn über Berufsschulen? Nennen Sie uns doch Ihre Beschäftigung, damit wir ein bisschen zurückhetzen können...

    2. Außerdem lassen sich die von mir genannten Inhalte mühelos im Netz überprüfen. Ich habe sie ja nicht erfunden. Siehe auch die anderen Beiträge.

    3. Es geht hier nicht um Lehrer oder Reiche.

    Wenn die Ihnen nicht passen, streiten Sie für höhere Steuern. Da bin ich dabei.

    4. Ob hier jemand „links“ ist, spielt hier erstmal keine Rolle, Sie Etikettenverteiler.

    Für mich ist es auch „Links“, wenn wir ein bezahlbares und leistungsstarkes Schienennetz haben - für alle - ist die Schweiz „links“?? Wäre schön.

    5. Hätte man diesen Widerstand in Stg nur mit dem „linken Spektrum“ hingekriegt?

    Wohl kaum. Dass der Widerstand viel breiter war, machte doch gerade seine bundespolitische Bedeutung aus. Ihre Wahrnehmung der Sache scheint mir relativ isoliert. Wenn Stg jetzt einen grünen OB hat, dann ist zuviel links/rechts vielleicht einfach überholt? Eine Mehrheit wollte keine Gigantomanie-Bauten mehr. Und weniger Arroganz von abgehobenen Apparatschiks aller Parteien.

     

    Sie kommen geistig nicht aus Ihrem Sozialneid und dem Stg-Talkessel raus.

    Und sie interessieren sich Null für unsere Verkehrsnetze.

    Und „Links“ kann auch mehr sein, als nur die Eigentumsfrage der Hanglagen zu stellen. Auch der Staat hat mal Sozialwohnungen gebaut - wäre diese Forderung was für Sie?

     

    Fakt1 ist: Das deutsche Eisenbahnnetz würde durch Stg21 nachhaltig in seiner erforderlichen Kapazität geschädigt. Das ist neu. Bisher wurde auch Geld verbrannt, aber wenigstens die Kapazität nicht reduziert.

    Fakt2: Das Geld für diesen Blödsinn ist gar nicht da. Und wenn die einmal loslegen, wird es hochgerechnet um 10Mrd plus gehen. Jetzt kann man noch gut aufhören.

    Fakt3: Wenn man in geologisch sehr schwierigem Untergrund bohrt, geht leicht und oft was schief. Und dann treten jahrelange Verzögerungen auf - bewegen Sie sich geistig nach Köln, da ist genau das passiert (Münchener U-Bahn: auch). Dann geht jahrelang nix, weil die Staatsanwaltschaft Beweise sichern will - unter U-Bahn Köln nachlesbar. Und in Stuttgart entgleisen dann alle 2 Wochen die Züge.

    Nach Dreisatz - Köln 6km Tunnel (ganz einfacher Untergrund...) - ein Einsturz - wäre in Stg bei 60 km Tunnel (ICE-Querschnitt - ist größer!) mit 10 Einstürzen zu rechnen.

    Weil die Baufirmen, Billigarbeiter und Bohrmaschinen die gleichen sind (die wollen jetzt ja auch die Aufträge!!), können Sie sich eine Arroganz von: das passiert dem Schwaben nicht, gleich sparen.

    Fakt4: Wenn Sie einfach mehr Büros wollen, dann überbauen Sie die Bahn doch, siehe Paris Montparnasse - hässlich, aber funktional. Aber lassen Sie uns die Bahnnetze in Ruhe!

    Fakt5: Ob man die Gleisanlagen des Stg Hbf überhaupt demontieren darf, ist eine spannende juristische Frage, solange dort noch jemand Züge fahren lassen will.

     

    Wenn ich meinen Beitrag - und die der anderen - richtig gelesen habe, dann geht es uns darum, das deutsche Bahnnetz nicht für Provinzinteressen zu opfern und sinnlos öffentliches Geld zu verbrennen, das anderswo dringend für den Erhalt der Netze und sinnvolle, rentable Investitionen fehlt.

    Sie kennen nur Stg (Hanglage, Büros) und interessieren sich für sonst nix.

    Vielleicht machen Bürotürme in Ihrer einzigen Frischluftschneise Stg endgültig zur kreislaufkillenden Sommer-Sauna (plus Wintersmog im Benz-Diesel-Qualm?) - und wer kommt dann da nicht raus?

    Die Armen, denn die Reichen fahren dann in Urlaub oder ins luftige Wochenendhaus.

    Vielleicht braucht man diese Tunnel gar nicht?

    Vielleicht kann man mit dem bereits jetzt sehr intelligent gebauten Kopfbahnhof und einer Neubaustrecke nach Ulm viel billiger die Züge beschleunigen und auch noch mehr Regionalverkehr auf die Schiene bringen?

    Fazit:

    Es geht nur am Rande, lieber Vorredner, um Stuttgart. Es geht um das deutsche Eisenbahnnetz und um sehr viel Geld und um die Zukunft des Regionalverkehrs der Schwabenmetropole. Stg21 kann es nicht. Und es ist jetzt bereits wahnsinnig teuer.

    Umverteilung im Geiste des Sozialstaates ist sinnvoll, war aber hier nicht wirklich das Thema. Geld für sinnlose Bauten auszugeben, ist jedenfalls Umverteilung zu den Großfirmen und den Reichen, wir andere dürfen es dann nur noch bezahlen.

  • HS
    Hari Seldon

    @berufsschullehrer

     

    Ihr Beitrag---wie Sie---ist genau auf dem Niveau von den Berufsschulen. In Stuttgart geht es darum, dass eine kleine, aber dafür sehr aggressive und lautstarke Minderheit aus der teuersten und exklusivten Wohnlage (Halbhöhenlage) aus verschiedenen Gründen gegen S21 ist:

     

    1. Teile der Halbhöhenlage (davon sogar der wirklich teuerste Teil) wird in 30-40 m Tiefe untertunnelt. Was wür ein Attentat gegen die steinreichen Villenbesitzer...

     

    2. Viele in diesen Villenvierteln sind selber Immobilienbesitzer in Stuttgart. Wenn jetzt neue und moderne Wohnungs- und Bürofläche auf dem Markt kommen würden, dann würden die Mietpreise (die Einnahmen der Immo-Besitzer) purzeln, und dazu müssten noch die Altimmobilien modernisiert werden. Was für ein Attentat gegen die alteingesessenen Immo-Besitzer in Stuttgart...

     

     

    Witzig ist nur zu sehen, dass das ganze linke Spektrum der Politik in der Bundesrepublik jetzt für die egoistischen wirtschaftlichen Eigeninteressen von steinreichen Immo-Besitzer kämpft. Tja, die Dummheit kann nicht nur weh tun, sondern ist augenscheinlich grenzenlos.

  • B
    berufsschullehrer

    @Branko

    @joe - ich sehs wie ihr.

    Nicht nur ein riesiges Geldvolumen, sondern schlechtere Schienenkapazität.

    60km Tunnel - in Köln war auf ca 6km ein Einsturz - 2 Tote, Verzögerung bis jetzt 3-4 Jahre - da steht euch in Stuttgart der reine Wahnsinn bevor - Bauzeit realistisch 2o Jahre, Kosten über 10 Mrd, Verkehrschaos, Rest der Republik keine Schieneninvestitionen mehr und Hass auf die Schwaben...

    Hoffnung - Merkel scheint den schwarzen Peter der Bahn rüberzuschieben und sich schlecht informiert zu stellen. Weil die Bahn AG ist, gilt nicht Verantwortungslosigkeit, sondern hoffentlich Strafrecht gegen Vorstand und Aufsichtsrat.

    Ich bete und hoffe, dass sie dem Wahnsinn ein Ende machen.

    Gebraucht wird nur Stg-Ulm, der Flughafen ist Provinz, FRA mit ICE erreichbar und Stg-Flughafen per S-Bahn. Das reicht!!

    Der Stg Hbf hat sogar die Güterzugumfahrung - da könnten viele ICE in Untertürkheim halten und am Hbf vorbei fahren - von Kassel lernen heißt Bahnbau lernen. Die haben auch Durchgangsbf und Kopfbf behalten - und alles fast ohne Tunnel!!

    Während in NRW die Autobahnbrücken und Schienentrassen fast verrotten, kann man nicht anderswo sinnlose Autobahnen bauen und die Schienenkapazität killen.

    Wir brauchen die Schweiz - die bauen Netze, die gut funktionieren. Und Zürich behält auch seinen Kopfbahnhof. Und ein Entwicklungsland sind sie auch nicht.

    An Stg - bleibt dran!!

    Volle Solidarität und Danke für euren Einsatz für die Schiene!!

  • B
    berufsschullehrer

    @Branko

    @joe - ich sehs wie ihr.

    Nicht nur ein riesiges Geldvolumen, sondern schlechtere Schienenkapazität.

    60km Tunnel - in Köln war auf ca 6km ein Einsturz - 2 Tote, Verzögerung bis jetzt 3-4 Jahre - da steht euch in Stuttgart der reine Wahnsinn bevor - Bauzeit realistisch 2o Jahre, Kosten über 10 Mrd, Verkehrschaos, Rest der Republik keine Schieneninvestitionen mehr und Hass auf die Schwaben...

    Hoffnung - Merkel scheint den schwarzen Peter der Bahn rüberzuschieben und sich schlecht informiert zu stellen. Weil die Bahn AG ist, gilt nicht Verantwortungslosigkeit, sondern hoffentlich Strafrecht gegen Vorstand und Aufsichtsrat.

    Ich bete und hoffe, dass sie dem Wahnsinn ein Ende machen.

    Gebraucht wird nur Stg-Ulm, der Flughafen ist Provinz, FRA mit ICE erreichbar und Stg-Flughafen per S-Bahn. Das reicht!!

    Der Stg Hbf hat sogar die Güterzugumfahrung - da könnten viele ICE in Untertürkheim halten und am Hbf vorbei fahren - von Kassel lernen heißt Bahnbau lernen. Die haben auch Durchgangsbf und Kopfbf behalten - und alles fast ohne Tunnel!!

    Während in NRW die Autobahnbrücken und Schienentrassen fast verrotten, kann man nicht anderswo sinnlose Autobahnen bauen und die Schienenkapazität killen.

    Wir brauchen die Schweiz - die bauen Netze, die gut funktionieren. Und Zürich behält auch seinen Kopfbahnhof. Und ein Entwicklungsland sind sie auch nicht.

    An Stg - bleibt dran!!

    Volle Solidarität und Danke für euren Einsatz für die Schiene!!

  • B
    Branko

    Es geht bei öffentlichen Bauprojekten in Deutschland nie um den Bau eines Gebäudes - egal ob das S21, BER oder ein neues Bushaltestellenhäuschen in Bunkenstedt ist.

     

    Es geht darum, einen möglichst großen Fluß von Steuergeldern herzustellen, in welchen einige dann ihre Schöpfkellen reinhalten können oder gleich direkt nen Zapfhahn oder ne Bypass-Leitung installieren.

     

    Deswegen dauert's in Deutschland immer länger als geplant und wird immer teurer als projektiert.

     

    Schöpfkellenbesitzer und Zapfhahninstallateure sorgen dafür, daß FDP, Union oder SPD an den Geldquellen sitzen, weil die sind am etabliertesten in der "freie Marktwirtschaft".

    Die Grünen müssen das erst noch lernen, daß man als öffentliche Kasse beim Einkauf nicht auf dem vereinbarten Preis beharren kann.

     

    Der Unterschied zwischen S21 und BER besteht lediglich darin, daß der Kretschmann die Sch..Suppe auslöffeln soll, die sein Vorgänger vom Unionskartell eingebrockt hat und der Wowereit sich hinstellen kann:"Ich hab kein Problem, meine eigene Suppe zu saufen - reich mal das Maggi rüber!"

    Wäre der Mappus noch dran, gäbe es gar keine Diskussionen über die Finanzierung von S21.

    Der Bau liefe wie geschmiert.

     

    Das Problem was Kretschmann hat, ist, daß er sagt:"Okay Jungs. Ihr habt gesagt, das kostet soundsoviel, dauert soundso lange, und die verträge sind nicht rückgängig zu machen. Okay, dann macht mal! - Wie, mehr Geld? Hä?! Der Preis war abgesprochen! Da gibt's jetzt nicht mehr Geld."

     

    Und damit sind die Unionsanhänger nun plötzlich und unerwartet mit der harten, kalten Realität der freien Marktwirtschaft konfrontriert.

    Da haben die nicht mit gerechnet, und können nicht mit umgehen.

     

    Da hängen ja auch ganze Kausalketten dran, wenn die Chefsekretärin beim Sauna-Kumpel die schon bestellte S-Klasse wieder stornieren muß, wird mit Entlassungen in Sindelfingen gedroht.

  • KM
    Karls mich in Ruhe

    Nächster Kandidat :

     

    Die U-Strab in Karlsruhe. Schon jetzt eine Katastrophe.

  • J
    joe

    Eigentlich sollte das Projekt mal umsonst sein, weil es sich durch Immobiliengewinne komplett refinanziert. Und es sollte die doppelte Leistungsfähigkeit des heutigen Bahnhofs bringen.

    Nun gut, mit Null lässt sich schlecht rechnen, aber so 2 Milliarden Kosten waren dann auch mal zur verlautet worden.

    Jetzt also mindestens das dreifache an Kosten. Doch kann der Tiefbahnhof nur ein Drittel der heutigen Kapazität leisten. Faktisch also, mit belegbaren Zahlen, das neunfache gegenüber den alten Versprechungen ... und Ende nach oben hin offen.

    So schlecht kann BER niemals dastehen. Und Berlin hat noch Tegel - in Stuttgart bleiben Bad Cannstadt, Esslinegn und Ludwigsburg ... Bitte benutzen sie die bereitstehenden Busse und S-Bahnen in die Landeshauptstadt ... hahaha

  • K
    KlausK

    Bin schon gespannt, welche Worte jetzt dem Herrn Projektsprecher Wolfgang Dietrich in den Mund gelegt werden.

    Ob er weiterhin das S21-Gesicht für die Presse bleibt? Wenn er Charakter besitzt, schmeißt er hin.

     

    Und Technikvorstand Kefer? Dem müsste sein Dauergrinsen eingefroren sein.

  • DS
    Dr. Schreck

    Das nur ganz nebenbei, aber hat einer in letzter Zeit schonmal versucht, Verwandte mit dem Auto vom Stuttgarter Bahnhof abzuholen (wegen viel Gepäck, das nebst Reisenden ins Umland muss)? Weil die Züge ja doch tüchtig Verspätung haben, braucht's eigentlich ein paar Parkplätze. Die sind aber plötzlich fast alle weg, stattdessen gibt's ein Loch mehr im Boden. Also halt umweltfreundlich zehn Runden mit halsbrecherischen U-Turns um den Bahnhof drehen und die Verwandtschaft dann ein zweiter Reihe einsteigen lassen. Gratulation, Bahn. Ich bleib vorerst beim Auto, zumindest in Stuttgart.

     

    MfG, Dr. Schreck

  • BW
    Bob Willis

    Tja, die Bäume sind trotzdem tot.

  • S
    Stolperstein

    Erfreulich, dass das Projekt jetzt doch noch einmal auf den Prüfstand kommt: Womöglich setzt man sich nun einfach noch einmal zusammen an einen Tisch und schaut sich nach einer kostengünstigen Alternative um. Die unnötige Kombilösung in Karlsruhe und andere Projekte bräuchten eine ähnliche Prüfung ... Wenn wir ohne rosarote Brille in die Zukunft schauen wollen, sollten wir besser in andere Projekte investieren. Die haben vorallem mit der Zukunft unserer Kinder zu tun, nicht mit teuer erkauften Minimalverbesserungen.

  • A
    astrogirl

    Vernünftig wäre es, aus S21 auszusteigen. Zu blöd nur, dass sich manche Politiker lieber ein Denkmal setzen wollen, egal was es kostet. Sie müssen es ja nicht bezahlen, sondern der Bürger.

  • H
    HansL

    Ja, Alternativn prüfen!

     

    Was immer untergeht: Eigentlich ist es nicht 1 Projekt, sondern es sind 4, die aber eng zusammenhängen:

     

    1) Schnellfahrstrecke Ulm - Stuttgart

     

    2) Der "tiefergelegte" Hauptbahnhof

     

    3) Der neue Flufhafenbahnhof

     

    4) Die Streckenführung Richtung Zürich.

     

    Am weitesten sind die Bauarbeiten an der Schnellfahrstrecie schon begonnen. Und dieses Teilprojekt ist noch das sinnvollste, denn die Altstrecke ist tatsächlich ein Engpass.

     

    Das Problem ist aber, dass die neue Strecke im Süden ankommt. Wie kommen die Züge dann zum alten Kopfbahnhof, wenn der Tunnelbahnhof nicht kommt?

     

    Oder wäre es doch eine Möglichkeit, die Fernzüge am Flughafen halten zu lassen und im Kopfbahnhof nur noch den Regionalverkehr. Ein paar Züge könnten dann ja vom Flughafen auch über die Züricher Strecke noch zum Hauptbahnhof fahren, um Fern- und Nahverkehr zu verknüpfen.

     

    Die möglichen Alternativen bei der Kombination der Teilprojekte - was baut man, was lässt man, was plant man anders - sollten jetzt schon mal untersucht werden.

     

    Und es dann keinen tiefergelegten Hauptbahnhof geben wird, wenn über solche Alternativen nachgedacht worden ist, das erscheint mir ziemlich sicher.

  • MM
    Müller's Meinung

    ich empfinde zwar in gewisser Weise Genugtuung, aber es ist ein Armutszeugnis. So viel Ärger und so viel "Krieg". Um jetzt da zu stehen, wo man schon vor drei Jahren hätte stehen MÜSSEN. Wenn nicht früher! Ein Trauerspiel, das hoffentlich zu einem vernünftigen Ende findet.

     

    Schließe mich dementsprechen vic an und möchte ebenfalls darum bitten, dass das Dossier zum Download für jedermann bereitsteht. Nur für alle Fälle. Wenn das für euch möglich ist,dann wäre das eine schöne Geste.

  • F
    fhirsch

    Politiker, lasst S21 nicht langsam und qualvoll sterben!

     

    Verpasst ihm einen Gnadenschuss!

  • U
    Ute

    Alternativen prüfen?

     

    Gut, dass der Bahnhof oben noch halbwegs steht, so kann die Bahn den Kopfbahnhof 21 in Angriff nehmen, damit den Zugverkehr tatsächlich verbessern und auch noch Geld sparen.

     

    Allerdings, hätte das "Sparen" auch viel früher beginnen können.

  • J
    Jörg

    Jau, ein prima Walkampfthema für die Bundestagswahl! Wenn das noch eine Weile so weitergeht reicht es vielleicht doch noch so wie im Ländle: GrünRot im Bundestag!

  • P
    Pressehure

    kann man das "Dossier" von S21 hier komplett eingescannt auf der Titelseite veröfentlichen.

     

    Herr Ramsauer kann ja dann dagegen bis vom dem Bundesverfassungsgericht klagen, dass das Dossier wieder verschwindet !!!

  • V
    vic

    "„Stuttgart 21“ wird zu teuer"

    Wer hätte das gedacht?