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Bahnfahren in EuropaFlixtrain auf Expansionskurs

Der Konkurrent der Deutschen Bahn wird in Schweden aktiv. Während letztere das Geschäft mit Schlafwagenreisen ignoriert, steigen private Anbieter ein.

Fährt künftig auch auf schwedischen Gleisen: der private Bahn-Konkurrent Flixtrain Foto: Rüdiger Wölk/imago

Berlin taz | Der Fernbusbetreiber FlixMobility bietet ab Mai erstmals Zugstrecken außerhalb Deutschlands an. „Der Fahrplan umfasst zunächst wöchentlich über 30 Abfahrten in beide Richtungen zwischen Göteborg und Stockholm“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Für den Fahrbetrieb ist das Unternehmen Hector Rail mit Sitz in Stockholm verantwortlich, FlixMobility übernimmt Vertrieb, Marketing und Netzplanung. Mit dem Geschäftsmodell, Part­ne­r fahren zu lassen und selbst nur die Geschäftsabwicklung zu betreiben, ist das Münchner Unternehmen in Deutschland zum Fastmonopolisten im Fernbusmarkt aufgestiegen.

FlixMobility will perspektivisch Fernbusse und Züge europaweit vernetzen. Neben dem Busgeschäft betreibt das Unternehmen seit 2018 in der Bundesrepu­blik auch Zugverbindungen. In Deutschland ist die Tochter Flixtrain im Fernverkehr der größte Konkurrent der Deutschen Bahn. Allerdings gibt es zunehmend Wettbewerber, vor allem im Nachtzugverkehr.

Zwar hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im Dezember eine Renaissance der Nachtzüge angekündigt. Aber die Deutsche Bahn will perspektivisch nur Verbindungen über Nacht anbieten und keine Schlafwagen anschaffen. In Waggons ausschließlich mit Sitzplätzen zu reisen, macht das innereuropäische Bahnfahren als Alternative zum Fliegen aber unattraktiv.

Private Nachtfahrten

Neben Staatsbahnen aus anderen europäischen Ländern, wie den Österreichischen Bundesbahnen, füllen private Anbieter die Marktlücke. Das niederländische Start-up European Sleeper etwa will den europäischen Nachtzugverkehrs mit Schlafwagen wiederbeleben. In Kooperation mit dem tschechischen Unternehmen Regiojet soll eine erste Verbindung ab April 2022 zunächst dreimal in der Woche Prag mit Dresden, Berlin, Amsterdam und Brüssel verbinden. Preise stehen noch nicht fest, sollen aber nach Unternehmensangaben gegenüber dem Fliegen konkurrenzfähig sein.

Außerdem wollen zwei belgische Jungunternehmer ebenfalls ab 2022 eine Nachtzugverbindung von Brüssel nach Berlin auf den Weg bringen. Der Luxuszug soll unter der Marke Moonlight-Express fahren.

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1 Kommentar

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  • Flixtrain ist eine echte Pest. Die Firma soll endlich ein Abkommen mit der DB machen, damit die Fahrkarten kompatibel sind (was bei regionalen kleineren Bahn-Unternehmen längst gängige Praxis ist), oder aufhören, die Gleise in Beschlag zu nehmen. Alles andere ist eine Gemeinheit gegenüber den Reisenden, die evtl. nach einem verpassten IC mehrere Stunden auf den nächsten warten müssen, weil in der Zwischenzeit nur Flixtrains fahren, die eine Spezialfahrkarte verlangen.

    Oder vielleicht, etwas radikaler, gleich die ganzen anderen Probleme des Bahnverkehrs angehen: Den kompletten Bahnverkehr verstaatlichen, am besten europaweit! Bahnverkehr muss funktionieren, egal ob er Geld abwirft oder nicht, also zur Not auch als Zuschussbetrieb! Stillgelegte Bahnstrecken im ländlichen Raum wieder eröffnen! Internationalen Bahnverkehr erleichtern! Es kann nicht angehen, dass in Zeiten des Internets (das habe ich erlebt) ein belgischer Fahrkartenverkäufer am Schalter zwar eine Zugverbindung mit dem richtigen letzten Zug raussucht, aber einen falschen Zielbahnhof eingeben muss, weil ihm die kleinen Dorfbahnhöfe in Deutschland nicht angezeigt werden! So viel Speicherplatz muss sein! Überhaupt, warum ist es so kompliziert, internationale Zugfahrkarten zu buchen? Und warum gibt es jetzt auch noch diesen Flixtrain, der alles nur noch komplizierter regeln muss?