Bahn saniert und sperrt Strecken: Zugfahren wird länger dauern
Die Deutsche Bahn saniert zwei wichtige Hochgeschwindigkeitsstrecken. Auch der Nahverkehr wird darunter leiden.
Das Instandsetzen beginnt mit der Sperrung der Strecken Hannover–Göttingen von Juni bis Dezember 2019 und Göttingen–Kassel von April bis Juli 2021. Der Abschnitt Fulda–Würzburg wird im Jahr 2022 für einen noch nicht genannten Zeitraum stillgelegt, Kassel–Fulda ist 2023 an der Reihe. Die Strecke Mannheim–Stuttgart wird zwischen April und Oktober nicht befahren.
Auf einigen Verbindungen wird die Fahrtzeit deshalb um bis zu 45 Minuten länger, teilte die Bahn am Montag mit. Das gilt auf den Strecken Hamburg–Frankfurt, Berlin–Frankfurt und Hamburg–München. Außerdem werden Züge ausfallen. Auch weitere Verbindungen werden gestört. „Im Norden, in Niedersachsen, im Süden, im Südwesten und für Fernreisende aus Berlin werden die Sperrungen möglicherweise Auswirkungen haben“, sagte ein Bahnsprecher.
Die Fernzüge werden auch über Nahverkehrsgleise geleitet. Der Fahrgastverband Pro Bahn erwartet deshalb auch Störungen des Nahverkehrs. Grundsätzlich begrüßt die Organisation die Sanierung. Die Arbeiten seien notwendig, sagte Karl-Peter Naumann, Sprecher von Pro Bahn, der taz. Bahnanlagen würden 30 Jahre halten, dann müssten sie erneuert werden. „Wir sind froh, dass man das rechtzeitig macht.“
Entscheidend sei, dass die Bahn über längere Reisezeiten rechtzeitig informiere und vor allem gut plane. „Das Wichtigste ist die Verlässlichkeit der Züge“, betonte er. Dann könnten die Fahrgäste sich auf Änderungen einstellen. „Wenn eine Autobahn wegen Bauarbeiten gesperrt wird, richten sich die Autofahrer ja auch darauf ein“, sagte er.
Mit der – abgeschlossenen – Sanierung der Strecke Berlin–Hamburg hätten Reisende gute Erfahrungen gemacht. Die Bahn habe rechtzeitig informiert, unterwegs hätten Fahrgäste Snacks als Zeichen des guten Willens der Bahn erhalten. Problematisch sei die Sanierung für Pendler. Die Bahn habe aber zugesagt, für diese Gruppe etwas zu tun, sagte Naumann.
Der Bahnsprecher bestätigte das. Zurzeit werde geprüft, welchen Ausgleich es für „Intensivnutzer“ – das sind Pendler, Bahncard- oder Netzkarteninhaber – geben könnte.
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