Bahlsen im Glück: Der Gold-Keks hängt
Das Wahrzeichen von Bahlsen ziert wieder die Zentrale. Derweil wurde das Verfahren gegen Krümelmonster „mangels neuer Ermittlungsansätze“ eingestellt.
HANNOVER afp | Knapp sechs Monate nach seinem Verschwinden hängt der goldene Bahlsen-Keks wieder an seinem angestammten Platz. Handwerker brachten das 20 Kilo schwere Wahrzeichen des Konzerns am Donnerstag im Beisein von Unternehmenschef Werner Michael Bahlsen wieder an der Fassade des Firmengebäudes in Hannover an.
Der vergoldete Leibniz-Keks war im Januar aus sechs Metern Höhe spurlos verschwunden. Wenig später bekannte sich in anonymen Briefen ein „Krümelmonster“ zu dem Diebstahl und forderte von der Firma diverse Geschenkaktionen, etwa für die örtliche Kinderklinik, als Voraussetzung für die Rückgabe. Mehreren solcher Briefe waren Fotos beigefügt, auf denen einer der Täter im Krümelmonster-Kostüm mit dem Keks posierte.
Der Keks-Diebstahl machte international Schlagzeilen, sogar das originale Krümelmonster aus der TV-Kindersendung Sesamstraße meldete sich aus New York und bot seine Mithilfe bei der Fahndung an. Der oder die unbekannten Täter gaben den Keks dann zurück – sie hängten ihn nach rund drei Wochen vor der Universität Hannover einer Pferdestatue um den Hals. Die Firma ließ den Keks daraufhin wieder herrichten, er bekam einen neuen Goldüberzug.
Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde nach der Rückgabe zunächst von Diebstahl und versuchter Erpressung auf Nötigung und Sachbeschädigung reduziert. Inzwischen ist es „mangels neuer Ermittlungsansätze“ zu den Akten gelegt, wie eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag sagte.
Das Unternehmen erstattete nach Auskunft von Firmenchef Bahlsen keine Strafanzeige: „Wir wollten nur unseren Keks zurück und sind jetzt sehr glücklich“ Auf freiwilliger Basis hat das Unternehmen zudem 52 sozialen Einrichtungen je 1.000 Pakete Kekse gespendet. Die Traditionsfirma Bahlsen ist Marktführerin in Deutschland bei Süßgebäck, der Aufstieg des Unternehmens in mehr als hundert Jahren ist untrennbar mit dem Produkt Leibniz-Keks verbunden.
Leser*innenkommentare
T.V.
Gast
Bahlsens Propagandaminister hat ein dickes Butterkekslob verdient!
unbenannt
Gast
So ein Zirkus um den doofen Keks.
Die Fa. hätte sich sicher einen neuen Keks leisten können, Idealwert hin oder her.
Bernd G.
Gast
Der Werbegag hätte auch in die Hose gehen können. Man stelle sich vor die Polizei wäre nicht ganz so unfähig und hätte den Täter ermittelt.
Auch toll: Mein captcha ist "keks".
JadotA
Gast
Willkommen, Du Keks, an deinem Ur-Bretzel-Platz!
Ich freue mich auch für die zwei Nackedei, Kupfergrün und Schamgold,
die ihrem Keks-toy wieder haben.
Schön daß der Krümelmonster nicht gesteinigt worden ist,
wie es bei jeder normale Religion der Fall ist.
Danke an Herrn Bahlsen für sein Mitmachen samt Bröselgeldzahlung.
vic
Gast
"Auf freiwilliger Basis hat das Unternehmen zudem 52 sozialen Einrichtungen je 1.000 Pakete Kekse gespendet" Na also, geht doch.
Dem Krümelmonster sei Dank!
festgesurft
Gast
Bahlsen - das ist die Firma die sich 2010 öffentlich dazu hinreissen liess, alte Atommeiler gaaanz doll wichtig zu finden.
Kein Ke"x" wird seitdem mehr gekauft....