■ Querspalte: Baby, you can't drive my car
Oft genug müssen wir uns Zweifel an unserer männlichen Überlegenheit anhören – auch in unseren letzten Reservaten. Associated Press stimmt jetzt ein: „Frauen sind die besseren Autofahrer.“ Mit einem Stapel Statistik will die Agentur das belegt wissen. Frauen haben angeblich weniger Unfälle, achten die Höchstgeschwindigkeit et cetera...
Bitte! Männer wissen aus eigener Erfahrung, daß das Unsinn ist. Meine Mutter beispielsweise braucht für die siebeneinhalb Kilometer in die nächste Stadt regelmäßig 45 Minuten. Genausowenig wie Frauen die Abseitsregel verstehen, begreifen sie, daß man auf ebener Landstraße einen 30 Stundenkilometer schnellen Trecker überholen kann.
Mit Grausen erinnere ich mich auch noch an die kürzliche Alptraumfahrt im Auto einer guten Freundin. Ohne Scheinwerfer, dafür aber mit Handbremse fuhren wir in den nächtlichen Schneesturm. Unvergessen bleibt mir die Verfolgungsjagd, die wir uns mit einer Straßenbahn lieferten, weil wir von den Gleisen nicht herunterkamen. Ich nahm das gelassen. Mann kennt solche Situationen.
Männer haben einfach mehr Erfahrung. Während Mädchen noch ihre Puppenkinderwagen schieben, träumen Jungen schon davon, Bagger- oder Müllautofahrer zu werden. Jungen kaufen sich ferngesteuerte Autos und spielen Verkehrsunfall, Mädchen kaufen sich höchstens eine rosa Plastikkutsche für Barbie und Ken. Schon weil sie daran glauben, fahren Männer besser Auto als Frauen. Wie ein Besoffener weiß ein Mann einfach, daß er der beste Autofahrer auf Erden ist. Und dann ist er es auch; das ist Autosuggestion. Frauen dagegen zittern schon nervös, wenn sie auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Männer können es sich sogar leisten zu rasen. Sicher sind sie immer noch: „Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann“, heißt es. Nun sind Sprinter schneller als Sprinterinnen und Radfahrer schneller als Radfahrerinnen. Nur logisch also, daß männliche Schutzengel auch schneller fliegen als weibliche. Sascha Borrée
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