BND gesteht Fehler in NSA-Affäre ein: Berechtigte Kritik ist berechtigt
Der Chef des BND gesteht in der NSA-Affäre Fehler im Umgang mit der US-Selektoren-Liste ein. Viele Vorwürfe seien aber „völlig überzogen“.

Jetzt würden die US-Selektoren „gründlich und systematisch“ geprüft, sagte Schindler laut Bild. Die Kritik am BND im Zuge der NSA-Affäre bewertete er als vollkommen übertrieben. „Kritik ist völlig in Ordnung, vor allem, wenn sie berechtigt ist. Viele Vorwürfe waren völlig überzogen. Der Vorwurf, der BND habe deutsche Interessen verraten, war sehr schwerwiegend und ungerechtfertigt“, kritisierte Schindler. Der Vorwurf habe viele BND-Mitarbeiter „betroffen gemacht“.
Gerade im Kampf gegen den Terrorismus habe der BND „ganz erheblich“ von guter Zusammenarbeit mit den USA profitiert, hob Schindler hervor. Dies gelte vor allem im Kampf gegen die Dschhihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. Schindler hob in der Bild hervor, die Kooperation mit anderen Diensten sei „essentiell und absolut unverzichtbar“. Dies gelte vor allem „für die Partner in der Region, die sich vor Ort besonders gut auskennen und die Protagonisten kennen“. „Insbesondere ohne die Informationen der Amerikaner geht es nicht. Ihre Nachrichtendienste sind am leistungsfähigsten“, sagte der BND-Chef.
Die Selektoren waren vom US-Geheimdienst NSA an den BND übermittelt worden. Auf deren Grundlage gewonnene Erkenntnisse wurden vom BND dann wiederum an die NSA weitergeleitet. Darunter waren in der Vergangenheit offenbar auch Daten über deutsche Bürger und Unternehmen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit