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AutosKlimagewissen teilt den Markt

Der Trend geht zu sparsamen Modellen, aber auch zu Dreckschleudern. Das versaut den CO2-Durchschnitt.

Desillusionierung bei großen Dreckschleudern: Berufsverkehr in Berlin Bild: dpa

FREIBURG taz Die Meldungen sind scheinbar widersprüchlich: Die Menschen in Deutschland kaufen immer mehr sparsame Autos. Sie geben aber auch immer mehr Geld für Spritfresser aus. Was heißt das für die Debatte über den Klimaschutz? Sind die Verbraucher nun besonders sensibilisiert oder ist die Erderwärmung ihnen völlig egal?

Ein Blick in die jüngste Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt, dass sich der Markt offensichtlich teilt. So wurden im ersten Halbjahr 2007 in der günstigsten Schadstoffklasse von weniger als 90 Gramm CO2-Emission pro gefahrenen Kilometer rund 90 Prozent mehr Wagen zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Allerdings sind hier die absoluten Zahlen noch gering - es geht um rund 1.200 Fahrzeuge in sechs Monaten. In der Klasse bis 120 Gramm, also beim Toyota Prius-Hybrid oder Renault Twingo, nahmen die Neuzulassungen binnen einem Jahr um 17 Prozent zu. Zwischen 121 und 140 Gramm pro Kilometer - VW-Polo-Niveau - stiegen sie leicht.

Bei den Wagen der Klasse 201 bis 240 Gramm pro Kilometer wurden im ersten Halbjahr fast 21 Prozent weniger zugelassen als vor einem Jahr. Zu dieser Gruppe gehören der 6er BMW oder die Mercedes S-Klasse.

Die Desillusionierung kommt bei den ganz großen Dreckschleudern. Bei den Fahrzeugen zwischen 281 und 320 Gramm stiegen die Neuzulassungen um 11 Prozent an. Hierzu gehört etwa der Porsche Cayenne.

Im Durchschnitt sind die CO2-Emissionen von Neuwagen im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein lächerliches Gramm von 173 auf 172 Gramm pro Kilometer gesunken. Längst ist damit endgültig klar, dass die Autoindustrie ihr Versprechen brechen wird, den CO2-Ausstoß bis 2008 auf durchschnittlich 140 Gramm pro Kilometer zu reduzieren. Deshalb will die EU nun zum Gesetz greifen und die Emission aller neu zugelassenen Pkw auf durchschnittlich 130 Gramm CO2 pro Kilometer limitieren. Das schafft in Deutschland derzeit nur jeder zehnte Neuwagen.

Übrigens: Die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes entlarvt auch die Klimafreundlichkeit des Dieselmotors als Mythos. Denn der durchschnittliche Pkw mit Selbstzünder bläst heute mehr CO2 in die Luft als der durchschnittliche Benziner. So kamen die neuen Pkw mit Otto-Motor im ersten Halbjahr 2007 auf einen mittleren Ausstoß von 171 Gramm CO2 pro Kilometer, der durchschnittliche Diesel-Pkw hingegen kam auf 173 Gramm.

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1 Kommentar

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  • P
    Prius

    Einen Diesel zu kaufen und zu meinen dies sei umweltfreundlich ist eine Illusion, die von der Autoindustrie aus unerfindlichen Gründen gefördert wird. Ersten kommen 90% der Klimagase aus dem Boden und dem Meer also hat das Auto wenig Einfluss auf die Treibhausgase und zweitens bläst jeder Diesel viel mehr wirkliche Giftstoffe in die Luft als jeder moderne Benziner. So sind Russpartikel und Stickoxide auch mit modernster Diseltechnologie ein x-faches höher als bei jedem Benziner. Hybridfahrzeuge und Gasautos sind nochmals wesentlich sauberer, diese gilt es zu fördern, will man die Luft berbessern! Diesel sind immer noch Dreckschleudern!