Automesse in München: IAA auch künftig in der City
München hält trotz Kritik am Konzept der Automesse IAA fest. Die Veranstalter bestehen darauf, wieder zentrale Plätze der Stadt zu nutzen.
Das und wie eine Neuauflage der IAA aussehen könnte, beschäftigt nun die städtische Politik. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte im Wirtschaftsausschuss, die IAA sei trotz Verbesserungsbedarf ein „voller Erfolg“ gewesen; so sieht das auch die CSU. Die Münchner Grünen fordern dagegen mehr Transparenz. Die Oppositionsparteien Linke und ÖDP wollen, dass die Stadt öffentlichen Plätze nicht mehr für kommerzielle Großmessen zur Verfügung stellen darf.
Für die IAA sind diese Open Spaces allerdings nicht verhandelbar. Die Messe GmbH schreibt dazu in einem nichtöffentlichen Dokument, das der taz vorliegt: „Die Nutzung der innerstädtischen Plätze ist Geschäftsgrundlage für den Zuschlag an die Messe München und den Vertragsabschluss gewesen. Sie ist auch entscheidend für die erfolgreiche Fortführung der IAA in München.“
Für 2023 und 2025 hatte der Stadtrat einer Neuauflage bereits vor der Messe zugestimmt und damit laut dem Dokument auch der Nutzung des öffentlichen Raums zugesichert. Eine Abweichung von den Verträgen könnte schwerwiegende finanzielle Konsequenzen haben. Selbst dem Stadtrat ist wenig zu diesen Vereinbarungen zwischen Messe München GmbH und dem VDA bekannt. Die Grünen wollen notfalls gerichtlich für Einblicke sorgen.
Andere Veranstaltungen verdrängt
Neben der Besetzung des öffentlichen Raums wurden auch unzählige Münchner Behörden über tausende Stunden beschäftigt. Eine Anfrage der Linken und der ÖDP im Stadtrat förderte zutage: Das Kreisverwaltungsreferat, die Münchner Versammlungsbehörde, sagt, dass eine regelmäßige IAA mit so hohen Aufwand verbunden sei, dass eine halbe Stelle dafür veranschlagt werden müsse. Auch im Amt sieht man die Vereinnahmung des öffentlichen Raum kritisch: Früh sei verdeutlicht worden, dass andere Veranstaltungen im Innenstadtbereich durch die IAA verdrängt werden können, heißt es im Abschlussbericht.
Vor der nächsten IAA soll nun ein runder Tisch, einberufen von SPD und Grünen, eine stärkere Reglementierung und möglicherweise Beschränkung der Open Spaces ermöglichen. Was klar ist: Auch zukünftig will das rot-grün regierte München Gastgeberin für die IAA sein. Auch die zahlreich vertretenen Protestgruppen kündigen an: Wenn die IAA wiederkommt, dann kommen die Proteste wieder.
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