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Autokäufer wollen einfach Gummi geben

Umfrage: Wenn Männer einen Wagen kaufen, denken sie an alles, nur nicht an die Umwelt. Frauen sind da anders

FRANKFURT/M. taz ■ Die Pole schmelzen ab, das Ozonloch wird immer gigantischer, und alle Welt redet von der Klimakatastrophe. Nur der deutsche Autofahrer nicht. Man(n) will weiter Gummi geben auf Autobahnen, ohne jedes Tempolimit: Potenzielle Autokäufer legen sehr viel Wert auf Sicherheit, Qualität und Händlerrabatte, aber nur selten auf die Umweltverträglichkeit ihres neuen Pkws. Das hat ein Meinungsforschungsinstitut im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young herausgefunden.

Befragt wurden 3.000 Autofahrerinnen und Autofahrer. 24 Prozent wollen sich in diesem Jahr einen Neu- oder Gebrauchtwagen zulegen. Dabei rangiert der Umweltschutz bei der Kaufentscheidung erst auf Rang acht. Ohne die Frauen hätte das noch schlechter ausgesehen. „Die weibliche Kundschaft legt Wert auf einen niedrigen Preis, einen niedrigen Verbrauch, auf Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit“, sagte Peter Fuß, Leiter des Bereichs Automotive bei Ernst & Young, gestern bei der Vorstellung der Umfrage. Männer achteten mehr auf Komfort, Design und Innovation.

Den Autobauern empfahl Fuß, die „Zielgruppe 50 plus“ verstärkt ins Visier zu nehmen, die besonders zahlungskräftig sei und ständig wachse. „Die über 60 Jahre alten Befragten liebäugeln fast alle mit dem Kauf eines Neuwagens“, so Fuß.

Limousinen sind denn auch nach wie vor die gefragtesten Autotypen in Deutschland, gefolgt von Kombis und Kleinwagen. Auch Billigfahrzeuge für unter 10.000 Euro werden immer beliebter. Gigantische Citygeländewagen mit Kuhfängern und einem Verbrauch von 25 Liter Sprit wollen sich rund 6 Prozent der Befragten bald in den Carport stellen.

Verblüfft hat die Automarktexperten von Ernst & Young, dass es 60 Prozent der Westdeutschen und 53 Prozent der Ostdeutschen „sehr wichtig“ ist, eine deutsche Marke zu fahren – trotz der oft höheren Preise. Diesen Nachteil würden die von den Autohändlern inzwischen gewährten Rabatte oft ausgleichen. Fuß warnte die Händler aber vor der „Rabattfalle“. Einmal gewährt, seien Rabatte nur schwer wieder abzuschaffen.

KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT

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