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Ausschreitungen in VenezuelaZwei Tote bei Anti-Maduro-Protest

Beim Generalstreik gegen Staatschef Nicolás Maduro in Venezuela sind zwei Menschen umgekommen. Die Opposition spricht sogar von vier Toten.

Maduro-Befürworter und -Gegner stehen sich in Caracas gegenüber Foto: ap

Caracas afp/dpa | Bei dem Generalstreik gegen die von Staatspräsident Nicolás Maduro geplante Verfassungsänderung in Venezuela sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Am Rande der Hauptstadt Caracas sei am Donnerstag ein 24-jähriger Demonstrant erschossen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zudem sei ein 23-Jähriger in der Stadt Valencia getötet worden. Bei den Ausschreitungen wurden den Angaben zufolge auch mehrere Menschen verletzt. Zudem habe es Festnahmen gegeben.

Nach Aussage von Oppositionellen wurden mindestens 20 weitere Menschen bei den Unruhen im Land verletzt, insgesamt seien sogar vier Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl wurde bisher nicht bestätigt. „Vier Venezolaner wurden umgebracht wegen der kranken Machtgier von Nicolás Maduro“, schrieb der Oppositionsführer Henrique Capriles auf Twitter. Präsident Maduro sprach indes von einem „Triumph der Regierung über den Versuch der Rechten“, die die venezolanische Wirtschaft lahmzulegen.

Die Demonstranten wollten mit ihrer Arbeitsniederlegung die linksnationale Regierung unter Druck setzen, damit eine am 30. Juli geplante Wahl zu einer verfassunggebenden Versammlung nicht stattfindet. Die Opposition wirft Maduro vor, das Gremium mit eigenen Anhängern besetzen zu wollen, um sich „diktatorische Vollmachten“ zu sichern.

Am Sonntag hatten die konservativen und rechten Regierungsgegner ein symbolisches Referendum gegen die verfassunggebende Versammlung veranstaltet. Daran beteiligten sich nach ihren Angaben rund 7,6 Millionen der rund 19 Millionen Wahlberechtigten im In- und Ausland. 95 Prozent stimmten demnach gegen die von Maduro einberufene Versammlung und für die Beibehaltung der Verfassung, die unter dem 2013 gestorbenen Präsidenten Hugo Chávez verabschiedet worden war.

Seit dem Beginn der fast täglichen Massenproteste gegen Maduro im April gab es knapp hundert Tote, tausende Menschen wurden verletzt, hunderte festgenommen.

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1 Kommentar

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  • Bislang haben die Mietrevolutionäre à la OTPOR/CANVAS bei ihren Handlangerdiensten für die arrangierten Regime Changes im Dienste der westlichen Wertegemeinschaft ja wenigstens noch formal auf Gewaltfreiheit geachtet, inzwischen scheint aber längst "off limits" zu gelten. Die ganze Angelegenheit ist natürlich besonders pikant angesichts der G20-Gewaltdebatte und des ganz offensichtlichen Messens mit zweierlei Maß bei der Berichterstattung in den westlichen Medien von FAZ bis taz.