Ausschreitungen in Bolivien: Gewalt spitzt sich zu

Nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Luis Fernando Camacho eskalieren die Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstrierenden.

Zwei Personen auf der Straße, Krawalle

Krawalle auf den Straßen von Santa Cruz Foto: Ipa Ibáñez/AP

SANTA CRUZ rtr | In Bolivien eskalieren nach der Festnahme des Oppositionsführers Luis Fernando Camacho Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei. In der Nacht zum Samstag zündeten Protestierer am Ende eines 24-Stunden-Streiks in Santa Cruz, der Hauptstadt der gleichnamigen Region, Autos und Reifen an. Auf Polizisten wurden Feuerwerkskörper geworfen, diese gingen mit Tränengas gegen die Protestierer vor. Die Menschenrechtsorganisation IACHR berichtete von Hinweisen auf „schwerwiegende Angriffe“ von Sicherheitskräften auf Journalisten, die über die Ausschreitungen berichten wollten.

Tagsüber waren die Kundgebungen mit Straßenblockaden zumeist friedlich verlaufen. Die Regierung in La Paz hat bislang nicht zu erkennen gegeben, wie sie auf die Lage in der vergleichsweise wohlhabenden, landwirtschaftlich geprägten Region reagieren wird. Am Donnerstagabend waren allerdings militärische Einheiten in Santa Cruz zu sehen.

Camacho, Gouverneur der Region Santa Cruz, ist in Zusammenhang mit einem versuchten Staatsstreich vor drei Jahren festgenommen worden. Damals ging es um den Sturz des linken Präsidenten Evo Morales. Damit verschärfen sich die Spannungen zwischen der Linksregierung von Präsident Luis Arce und Camachos Anhängern in Santa Cruz. Camacho war bei der Präsidentschaftswahl 2020 dem Sozialisten Arce unterlegen, der unter Morales Wirtschaftsminister war.

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