Ausbau erneuerbarer Energien: Wieder mehr Windräder
Nach dem starken Einbruch im letzten Jahr werden 2020 wieder mehr Windräder genehmigt und gebaut. Es sind immer noch weit weniger als geplant.
Zugleich ist absehbar, dass der Ausbau sich im nächsten Jahr weiter beschleunigen wird. Denn auch die Genehmigung neuer Windräder hat deutlich zugenommen: Mit Anlagen mit einer Leistung von 2.000 Megawatt gibt es hier eine Zunahme von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch die jüngsten Ausschreibungen für neue Windanlagen haben wieder ein stärkeres Interesse verzeichnet: Während 2019 vor einem Jahr nur für ein Drittel der möglichen Leistung überhaupt Gebote abgegeben wurden, stieg dieser Wert nach Angaben der Bundesnetzagentur zuletzt auf rund 80 Prozent an.
Um die künftigen Klimaziele zu erreichen, sind auch diese Werte aber noch deutlich zu gering. In den nächsten Jahren plant die Bundesregierung im Schnitt neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 4.000 Megawatt, und wenn das EU-Klimaziel wie geplant verschärft wird, muss dieser Wert weiter steigen. Der Thinktank Agora Energiewende etwa hält eine Verdoppelung des geplanten Windkraftausbaus für nötig.
Bisher scheitert der Ausbau aber an fehlender Ausweisung entsprechender Flächen durch die Kommunen und an Klagen. Um den Bau künftig zu erleichtern, soll im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschrieben werden, dass Ökostrom-Anlagen im „öffentlichen Interesse“ liegen und der „öffentlichen Sicherheit“ dienen. Damit wird ihre Position in Abwägung gegenüber anderen Rechtsgütern wie Naturschutz gestärkt. Auch dürften bestimmte Naturschutzklagen gegen neue Windräder geringere Erfolgsaussichten haben als bisher.
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