Ausbau der Erneuerbaren: 600 Milliarden nötig
Fehlende Investitionen und Fachkräftemangel könnten die Energiewende bremsen. Branche fordert für neue Installateure Schnellqualifizierungen.
Die Bundesregierung will, dass bis zum Jahr 2030 der Bruttestromverbrauch zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt wird, im vergangenen Jahr waren es 46 Prozent. Wärme soll zu 50 Prozent klimaneutral hergestellt werden, hier liegt der Anteil bei unter 20 Prozent. Mit einer Reihe von Gesetzen versucht die Bundesregierung den Umbau zu beschleunigen. Welchen Effekt das auf das Investitionsgeschehen haben könnte, untersucht die Studie nicht. BDEW und Ey wollen das aber in dem künftig jährlich erscheinenden „Fortschrittsmonitor“ festhalten. „Die Energiewende ist ein Mammutprojekt – und vermutlich das größte Investitionsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik“, sagte Metin Fidan von EY. „Bislang aber kommen wir längst nicht so schnell voran, wie es möglich und nötig wäre.“ Das liegt der Studie zufolge etwa am Fachkräftemangel, an fehlenden Flächen etwa für Anlagen und langen Genehmigungsverfahren.
Vor einem Fachkräftemangel warnen auch Manager:innen aus der Energiebranche. Sie fordern in einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine konzertierte Aktion für mehr Fachkräfte. „Ohne Zehntausende zusätzliche Hände wird Deutschland die Energiewende nicht schaffen“, so Constantin Eis, Chef des Ökostromanbieters Lichtblick und Initiator des Briefs.
Die Manager:innen fordern Schnellqualifizierungen für Installateure, etwa für Beschäftigte ohne Ausbildung und Erwerbslose. Damit könnten schnell mehrere Tausend Arbeitskräfte qualifiziert werden. Außerdem sprechen sie sich für eine Imagekampagne für Energiewendejobs aus, für attraktive Angebote für Studien- und Schulabbrecher sowie für Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften.
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