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Auf dem Haven Höövt geht's los

■ Investor Albrecht hat den Vertrag / Viele Fragen bleiben offen

Wird das Vegesacker Haven Höövt künftig von einem großen Verbrauchermarkt dominiert oder nicht? Die Frage bleibt weiterhin offen. Bei der Präsentation des am Donnerstag unterzeichneten Kaufvertrags zwischen der Stadt und der Buxtehuder AVW Albrecht Vermögensverwaltungs-AG, antwortete der Investor mit Schulterzucken und Absichtserklärungen.

Die offenbar einzige halbwegs fest vereinbarte Größe ist demnach das Investitionsvolumen: Die AVW will 113 Millionen Mark in das geplante „Erlebnis-, Einkaufs- und Dienstleistungszentrum“stecken, 80 Milionen kommen aus dem Investitionssonderprogramm. Weitere 140 Millionen erwartet Wirtschaftssenator Josef Hattig aus „anderen privaten Investitionen, die damit verbunden sind“.

Die Gestaltung, die im Vorfeld für Streit gesorgt und zum Ausstieg des ehemaligen Geländebesitzers Lürßen geführt hatte, soll von einer Facharbeitsgruppe nachgeholt werden. Mit dabei: AVW, Wirtschaftsressort, die Stadtentwicklungsgesellschaft STAVE, das Ortsamt Bremen-Vegesack, das Bauamt Bremen-Nord sowie gleich zwei Architektenbüros.

„Das Gebiet ist besonders sensibel“, erklärte Investor Frank H. Albrecht, der die Öffentlichkeit zuletzt damit schockiert hatte, daß er die Metro-Gruppe nach Haven Höövt holen wollte. „Wir arbeiten an einem anspruchsvolles Konzept, das die Verweildauer erhöht.“Vorgesehen seien eine „kleinteilige Shoppingmeile“, eine Sportarena, ein Multiplex-Kino und umfangreiche Erlebnisgastronomie. Dabei verstehe er „Vegesack als Ganzes“, auch wenn die bestehenden Geschäfte sich „dann selbstverständlich der Konkurrenz stellen“müßten. Insgesamt könnten aber, darin waren sich Investor und Wirtschaftssenator einig, „rund 450 Arbeitsplätze“entstehen.

Während Koalition und AfB das Ergebnis begrüßten, zeigten sich die Grünen vorsichtiger. Baudeputierte Karin Krusche bemängelte, daß der Vertrag „wenig konkret“sei. Gleichzeitig halte sie den „offenen Prozeß, in dem sich Albrecht offenbar noch befindet“für eine Chance. Er müsse sich nun an den eigenen Ansprüchen messen lassen.

Christof Steuer, Leiter des Ortsamts Bremen-Nord, trauerte der vertanen Möglichkeit nach, einen großen Arbeitgeber zu gewinnen. „Arbeitsplätze sind das Wichtigste für Bremen-Nord“, sagte er. Gegenüber der ursprünglich möglich scheinenden Größenordnung von rund 1.000 Stellen nähmen sich die „in keiner Weise sichergestellten“450 doch etwas mager aus. bw

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