…WAS MACHT EIGENTLICH ... die Schulverwaltung?: Auf Computer setzen!
Vor drei Jahren rettete die Pisa-Studie die Computer an Schulen. Je mehr Kinder mit PCs lernen, um so klüger sind sie, fand man heraus. Die Erkenntnis basierte auf folgenden Fakten: Zum einen fiel auf, dass Kinder aus bessergestellten Familien schlauer sind als Kinder aus sozial schwachen Milieus. Zum anderen stellte man fest, dass schlauere Kinder eher den Umgang mit Computer pflegen. Was man zu fragen vergaß: Ob bessergestellte Familien nicht den klügeren Umgang mit dem Computer beherrschen.
Nun ja, inzwischen gibt es erhebliche Bedenken, dass der Umgang mit dem Computer wirklich aus jedem Kind ein Genie macht. Warum? Die Kinder benutzen – wer hätt’s gedacht – das Gerät nicht zum Lernen, sondern meist zum Spielen. Die Branche hat gern darauf reagiert und wirft Verdummungsware en masse auf den Markt. Die Kinder konsumieren sie dankbar. Sie sitzen vor ihren Bildschirmen, verlieren den Blick für die Realität, werden dick und fühlen sich cool.
In den USA fängt man an zu reagieren: Raus mit den Dingern aus der Schule. Nicht so in Berlin: „Rin mit die Dingers in die Schule“ lautet hier die Devise. Derzeit kämen auf acht Schüler ein PC. Bald soll das Verhältnis auf 6:1 verbessert werden, teilte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) mit. Und dann?
Solange das Lehrziel „Medienkompetenz“ an Berlins Schulen, trotz guten Lehrmaterials, kläglich dahindümpelt, weil die Lehrer fehlen, ist jeder Computer mehr lediglich symbolischer Aktionismus. Wofür? SchülerInnen sollen ruhig gehalten und nicht unterrichtet werden. WS
FOTO: ARCHIV
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