Attentat in Venezuela: Drohnenanschlag auf Maduro
Mehrere Soldaten der Nationalgarde wurden verletzt. Das Attentat galt offenbar dem venezolanischen Präsidenten. Maduro beschuldigt Kolumbien der Tat.
„Sie haben versucht, mich umzubringen“, sagte Maduro, der unverletzt blieb. Nach Angaben von Informationsminister Jorge Rodriguez explodierten die Drohnen in der Nähe des Veranstaltungsortes. Sieben Soldaten der Nationalgarde seien verletzt worden.
Die bisher weitgehend unbekannte Gruppe „Nationale Bewegung der Flanell-Soldaten“ übernahm die Verantwortung. Die beiden Drohnen seien von Scharfschützen abgeschossen worden. „Wir haben gezeigt, dass sie verwundbar sind. Heute hatten wir keinen Erfolg, aber es ist nur eine Frage der Zeit“, hieß es in einer Erklärung, die in sozialen Medien veröffentlicht wurde. Es verstoße gegen die „militärische Ehre“, eine Regierung zu unterstützen, die „die Verfassung vergessen und aus dem Staatsdienst einen obszönen Weg zur Selbstbereicherung gemacht hat“, hieß es in einer am Samstag im Internet veröffentlichten Erklärung. Die Organisation gründete sich 2014, um alle „Widerstandsgruppen“ Venezuelas zusammenzubringen.
Maduro machte den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos persönlich für die Tat verantwortlich. Darauf deuteten erste Ermittlungen hin. Aus Regierungskreisen in Bogota verlautete dagegen, die Vorwürfe seien absurd. Santos feiere die Taufe seiner Enkelin. „Er denkt an nichts anderes und am allerwenigsten daran, andere Regierungen zu stürzen.“
Maduro wurde im Mai im Amt bestätigt. Seine wichtigsten Rivalen distanzierten sich von der Wahl und beklagten Unregelmäßigkeiten. Das ölreiche Land steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise, die zu Unterernährung in der Bevölkerung, Hyperinflation und Massenauswanderung geführt hat. Der frühere Busfahrer Maduro hat erklärt, es gebe eine „imperialistische“ Verschwörung, die den Sozialismus zerstören und die Ölvorkommen des Landes übernehmen wolle. Kritiker machen dagegen ihn selbst für den wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!