piwik no script img

Atomenergie in JapanZweifelhafte Sicherheitsstandards

Die Anwohner des AKW Sendai sind mit einer Klage gegen das Hochfahren zweier Reaktoren gescheitert. Der Klage gegen ein anderes Kraftwerk wurde stattgegeben.

In diesem Kraftwerk sollen die beiden Reaktoren wieder genutzt werden. Bild: reuters

TOKIO afp | In Japan sind Anwohner des Atomkraftwerks Sendai mit einer Klage gegen die Wiederinbetriebnahme zweier Reaktoren gescheitert. Das Bezirksgericht in der südlichen Präfektur Kagoshima habe die Klage der Anwohner abgewiesen, die den Neustart der Reaktoren 1 und 2 des Kraftwerks verhindern wollten, sagte ein Gerichtsbeamter am Mittwoch. Damit könnten die beiden Reaktoren im Sommer wieder hochgefahren werden.

Erst in der vergangenen Woche hatte ein Gericht im japanischen Fukui die Wiederinbetriebnahme zweier Reaktoren des Atomkraftwerks Takahama gestoppt und damit einem Antrag von Anwohnern stattgegeben. Das Gericht urteilte, die Sicherheit der Reaktoren könne nicht gewährleistet werden. Neuen Sicherheitsstandards der japanischen Atomregulierungsbehörde mangele es an „Rationalität“, hieß es.

Das Gericht in Kagoshima dagegen urteilte, die neuen Sicherheitsstandards seien angemessen, wie japanische Medien berichteten. Die Kläger prüfen nun, ob sie gegen das Urteil vorgehen wollen.

Nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom März 2011 waren die japanischen Atomkraftwerke schrittweise vom Netz genommen worden. Bei der Naturkatastrophe war das Atomkraftwerk Fukushima im Nordosten Japans so schwer beschädigt worden, dass es zur Kernschmelze kam.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!