Asylsuchende in Österreich: Seit Tagen oder Wochen ohne Bett
500 Flüchtlinge müssen im zentralen Aufnahmelager Österreichs mit Decken auf dem Boden schlafen. Ein Caritas-Vertreter sprach von einem „Ort der Schande“.
„Sie werden versorgt. Aber wir können nicht allen ein Bett anbieten“, sagte der Sprecher weiter. Dagegen sprächen rechtliche Gründe. Die betroffenen Asylbewerber bekämen Decken. Außerdem würden auf dem Areal Wartesäle und Garagen für die Nacht geöffnet. Von den 2300 Flüchtlingen sind aufgrund von Platzmangel bereits rund 500 in Zelten untergebracht. Bei einem Besuch des Lagers hatte ein Vertreter der Caritas jüngst von einem „Ort der Schande für Österreich“ gesprochen.
Trotz einer zum 20. Juli wirksamen Gesetzesänderung, wonach künftig die Asylbewerber in den Städten verbleiben sollen, in denen sie ihren Antrag stellen, rechnet das Innenministerium nicht mit einer baldigen Entspannung der Lage. Dazu müssten endlich alle neun Bundesländer ihre Unterbringungsquoten erfüllen, hieß es. Bisher seien es nur drei Länder. Gemessen an der Einwohnerzahl war Österreich im Mai – neben Schweden – das begehrteste Zielland für Flüchtlinge. Mit 6240 hatten zweieinhalb Mal mehr Menschen Zuflucht gesucht als im Vorjahresmonat.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Kein Sparpreis, dafür schlechter Service
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Housing First-Bilanz in Bremen
Auch wer spuckt, darf wohnen
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen