Asylanträge in Deutschland: Länder wollen Prognose anheben
Das Bundesamt für Migration geht von 300.000 Asylanträgen in diesem Jahr aus. Einige Länder halten das für zu niedrig. Sie rechnen eher mit einer halben Million.
![](https://taz.de/picture/57407/14/Flu__chtlingsheiminKriftel.jpg)
BERLIN afp | Die Zahl der Asylanträge in Deutschland wird in diesem Jahr einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise deutlich höher sein als bislang angenommen. Davon gehen nach Recherchen der Welt am Sonntag mehrere Bundesländer aus. Nordrhein-Westfalen, Hessen, Schleswig-Holstein und Brandenburg haben sich demnach beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für eine Anhebung der Prognose von bislang 300.000 Asylbewerbern ausgesprochen.
„Aufgrund unserer Erfahrung wird die Zahl in diesem Jahr wohl angesichts der weltweiten Krisen deutlicher steigen“, sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) dem Blatt. Die Länder benötigten vom BAMF eine „realistische Einschätzung“ zur Planung.
Schleswig-Holstein rechnet 2015 bundesweit mit mehr als einer halben Million Asylanträgen, wie Innenminister Stefan Studt (SPD) der Zeitung sagte. Ein Sprecher von Hessens Sozial- und Integrationsminister Stefan Grüttner (CDU) sagte, das BAMF setze seine Prognosen grundsätzlich zu gering an. Die Länder seien aber „auf realitätsnahe Prognosen angewiesen“.
Das BAMF lehnt eine Korrektur seiner Prognose vom Februar dem Bericht zufolge derzeit ab. Eine Anpassung für das laufende Jahre sei „verfrüht“, erklärte die Behörde. Die Entwicklung der Asylantragszahlen im Bundesgebiet werde jedoch „sehr genau beobachtet“. Eine Korrektur im weiteren Verlauf des Jahres sei daher „durchaus möglich“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Trump und Putin
Bei Anruf Frieden
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen