Arzneimittel-Skandal in Brandenburg: Lunapharm wusste Bescheid
Das Pharma-Unternehmen Lunapharm hat illegal mit griechischen Medikamenten gehandelt – und dies wohl sehr bewusst. Das belegt eine E-Mail.
Bislang war man davon ausgegangen, dass spätestens 2017 gegen das Unternehmen hätte vorgegangen werden müssen. Das Brandenburger Gesundheitsministerium bestätigte das Schreiben.
Der Mail war eine Anfrage von Lunapharm vorausgegangen, in dem sich die Brandenburger Gesundheitsbehörde in Griechenland erkundigen sollte, ob dortige Apotheken auch ohne entsprechende Großhandelserlaubnis handeln dürfen. Der Brandenburger Mitarbeiter beantwortete diese Frage mit nein.
Die griechische Arzneimittelaufsicht teilte der Brandenburger Behörde außerdem mit, man habe Lieferungen aus einheimischen Apotheken nach Deutschland und in andere Staaten festgestellt, die nicht legal seien. Ob das LAVG daraufhin Prüfungen einleitete, konnte das Gesundheitsministerium am Donnerstag nicht beantworten. „Aus heutiger Sicht und mit den heutigen Erkenntnissen kann man in diese Mail sicher vieles hineininterpretieren“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Die Mail soll nun überprüft werden.
Das Brandenburger Unternehmen Lunapharm soll unter anderem mit in Griechenland gestohlenen Krebsmedikamenten gehandelt haben. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gewerbsmäßiger Hehlerei. Der Skandal kostete letztlich die frühere Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) das Amt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!