Jochen Engel könnte Flügel gut gebrauchen. Er ist Briefträger im Treppenviertel in Hamburg-Blankenese. 5.600 Stufen läuft er jeden Tag, vier Paar Schuhe verschleißt er im Jahr. Viele geben schnell wieder auf, doch Engel liebt seinen Job – seit 33 Jahren
Briefzusteller der Post-Konkurrenz verdienen teilweise weniger als fünf Euro pro Stunde. Die Gewerkschaft Verdi strebt nun einen bundesweiten Mindestlohntarifvertrag an, der Briefträger vor Lohn- und Sozialdumping schützen soll
Neue Dienstanbieter wehren sich gegen den zuletzt vereinbarten Tarifvertrag. Der Arbeitgeberverband Postdienste vertrete nur Interessen der Deutschen Post AG.
Die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben sich darauf geeinigt, für Postdienstleistungen einen Mindestlohn einzuführen. "Quasi einen Durchbruch", findet Kurt Beck.
Blaue und rote Post macht der gelben Konkurrenz – mit Stundenlöhnen von zum Teil unter sechs Euro. Auch städtische Einrichtungen sparen so. Verdi sieht die SPD in der Pflicht: Die müsse zumindest hier auf Mindestlöhne achten