Die Schulden der irischen Banken müssen die Steuerzahler begleichen. Die sozialen Folgen für die Betroffenen sind hart. Viele gehen nicht mehr zum Arzt – es ist zu teuer.
Mehr als 2.800 Geisterstädte gibt es in Irland. Familie Moloney wird aus ihrer Geistersiedlung nicht mehr wegkommen. Ihr Haus ist nichts wert, der Immobilienmarkt ruiniert.
Irland erfüllt alle Auflagen für den europäischen Rettungsschirm. Trotzdem verliert es an Kreditwürdigkeit. Schuld sind wachsende Schulden und das schwache Wirtschaftswachstum.
Das Land ist mit dem Versuch gescheitert, Gläubiger an den Verlusten seiner Banken spürbar zu beteiligen. Staatsschulden um 17.000 Euro pro Bürger gestiegen.
Die rechtskonservative Fine Gael wird stärkste Kraft in Irland und wohl mit Labour koalieren. Enda Kenny wird Premierminister. Und es gibt einen nennenswerten linken Block.
Mit Nasenstecker und Wollmütze: Joan Collins will für die neue United Left Alliance ins Dubliner Parlament. Ihre Partei und sie haben nach der Finanzkrise gute Chancen.
Die Regierung und die Banken in Dublin haben das Land ruiniert und in die Schuldenfalle geführt. Das zeugt von krimineller Energie. Die Verantwortlichen sind bekannt.
Irlands Regierung verabschiedet den vierten Sparhaushalt in Folge.
Mindestlohn, Kindergeld und Sozialhilfe werden gekürzt. Aber damit kann der Staatsbankrott nicht verhindert werden.
Die EU-Finanzminister ignorieren simpelste Zusammenhänge: Die hohen Zinsen, die Europa von den Iren verlangt, treiben das Land weiter in die Pleitespirale hinein.
Irland und Griechenland sparen. Das kostet Wachstum, so dass noch stärker gekürzt werden muss. Die Wähler könnten sich bald fragen: Was soll der Unsinn?
Irland ist das erste Land unter dem Rettungsschirm. Die EU-Finanzminister gewähren der Insel Milliarden-Kredite. Aber natürlich nicht ohne Bedingungen.
Als Griechenland mit EU-Geldern gerettet werden musste, war die deutsche Empörung groß. Nun ist Irland pleite - und alle haben Mitleid. Warum eigentlich?