Tausende BerlinerInnen feiern am Brandenburger Tor den tibetischen Religionsführer. Sie demonstrieren für Tibet - und meinen damit Gewaltlosigkeit in aller Welt.
Gegenüber dem Dalai Lama sind die deutschen Medien in einen unkritischen Taumel des Tollfindens verfallen. Doch Demokratisierung sollte man nicht nur China, sondern auch seinen Gegnern abverlangen.
Der Dalai Lama besucht Berlin. Zur Tibet-Kundgebung wird die Prominenz der Stadt erwartet. Nur die rot-rote Koalition bleibt fern. Wowereit lässt Grußbotschaft verlesen. Linke fehlt ganz.
Das Eintreten des Dalai Lama für Toleranz ist glaubwürdig. Er genießt die Sympathie der Deutschen. Der SPD scheint dies entgangen zu sein. Nun stehen sie als herzlose Bürokraten da.
Die Tibet-Community ist eine der ältesten internationalen Solidaritätsbewegungen. Manche ihrer Aktivisten fanden über den Buddhismus zu Tibet, anderen geht es um Menschenrechte.
Der Dalai Lama hält sich bei der Frage nach territorialer Autonomie Tibets bedeckt. Die Mehrheit der Chinesen wiederum verteidigt die Landeseinheit. Da ist Zurückhaltung geboten.
Was haben Himalaja, Dalai Lama und Küchentechnik gemeinsam? Sie gehören zur globalen Trostkultur. Die ist paradox, aber das macht nichts – wenn die Tibeter auch im Internet surfen können
CDU-Politiker empfangen den Dalai Lama und werfen Steinmeier "Duckmäusertum" vor. Auch die SPD-Politiker sind sich uneins, wie mit dem Religionsoberhaupt umzugehen ist.
Unionspolitiker drängen sich nach Fototerminen mit dem Dalai Lama, SPD-Politiker halten Distanz. Doch glaubwürdig ist auch die Außenpolitik der Kanzlerin nicht.
Wer Menschenrechte als „ideologische Keule“ benutze, könne den Menschen schaden, sagt Egon Bahr (SPD). Er beklagt eine „weltweite antichinesische Kampagne“
Montag kommt der Dalai Lama nach Berlin. Der Regierende Bürgermeister würde das geistliche Oberhaupt der Tibeter empfangen. Unklar ist, ob der Dalai Lama das überhaupt will.
Mit Heidi Wieczorek-Zeul ist doch noch ein Kabinettsmitglied bereit, den Dalai Lama zu treffen. China-Experte Sandschneider lobt dagegen die Zurückhaltung des Außenministers.
Berlins Regierender Bürgermeister würde mit dem Dalai Lama reden, wenn der denn nur wollte. So oder so, Wowereit kann von seiner Offerte nur profitieren.
Konservative und Grüne zeigen sich empört darüber, dass der Außenminister ein Treffen mit dem Dalai Lama ablehnt. Doch Bundespräsident Köhler verhält sich nicht anders.
Die chinesische Regierung kündigt baldige Gespräche mit dem Dalai Lama an. Doch offenbar ist dieser unerwartete Kurswechsel auch innerhalb der chinesischen Führung umstritten.