FRANKREICH Überraschend große Beteiligung an der Primärwahl des Präsidentschaftskandidaten. Stichwahl am Sonntag zwischen den Favoriten Hollande und Aubry. Spannendes Rennen erwartet
Dominique Strausss-Kahn, der Exfavorit der Sozialisten um die Präsidentschaftskandidatur, könnte mit neuen Skandalen den Anwärtern Aubry und Hollande die Suppe versalzen.
Strauss-Kahn muss sich in New York nicht wegen Vergewaltigung verantworten. Der Richter gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt. Das Verfahren in Paris läuft weiter.
Eva Joly hat die Parade zum 14. Juli auf den Champs-Elysées als überholt kritisiert. Das rüttelt die Patrioten auf. Sie sprechen ihr ab, als "Norwegerin" überhaupt mitreden zu dürfen.
Viele Sozialisten in Frankreich sind erleichtert, dass ein Comeback von Domique Stauss-Kahn wieder in weite Ferne gerückt ist. Für viele passt DSK nicht in die Partei.
In Frankreich gibt es die Faustregel: Totgesagte leben länger. Nur wer definitiv unter die Erde gebracht wurde, ist erledigt. Egal, wie lädiert Strauss-Kahns Bild ist.
Eva Joly hat die Vorentscheidung der französischen Grünen für die Präsidentschaftskandidatur gewonnen. Sie kam aus dem Nichts und verpasste die direkte Nominierung nur knapp.
Eigentlich wollte sie Premierministerin unter Dominique Strauss-Kahn werden. Nun muss Martine Aubry aber doch ins Rennen um die Präsidentschaft einsteigen.
Parteichefin Duflot ist im Amt bestätigt worden. Die Grünen sind aus den Kinderschuhen raus, doch potenzielle Kandidaten für die Präsidentschaft könnten neue Probleme bringen.
Les Verts haben den Beweis ihrer Reife erbracht und wollen für voll genommen werden. Dabei können sie sich auf die Wählergunst und die Popularität neuer Gesichter berufen.
Skandal, Reflex, Beschwichtigung, Rückzug: Ist der Fall des Ex-IWF-Direktors Strauss-Kahn eine Frage unterschiedlicher Sitten? Frankreich diskutiert heftig darüber.
In der Affäre um Dominique Strauss-Kahn leidet die Sorgfaltspflicht der Journalisten unter der Gier nach Details. Für Ausländer ist das kaum zu verstehen.
Bisher waren in Frankreich das Privatleben und erst recht die sexuellen Neigungen von PolitikerInnen für die Öffentlichkeit tabu. Jetzt zeigen sich die Folgen.
Während Strauss-Kahn in Haft bleibt, debattiert Frankreich die angeblichen Übergriffe des IWF-Chefs. Auch seine konservativen Gegner bestehen auf der Unschuldsvermutung.
Viele Franzosen sprechen gleich von Manipulation. Doch weder die Schuld noch die Unschuld von IWF-Chef Strauss-Kahn stehen fest, solange die Justiz kein Urteil gefällt hat.
MACHT Dominique Strauss-Kahn, Star der französischen Sozialisten, ist in New York aus dem Flugzeug heraus festgenommen worden. Er soll versucht haben, ein Zimmermädchen in seinem Hotel zu vergewaltigen