Ein-Euro-Jobs, Hartz IV und der zermürbende Alltag auf Jobsuche: Regisseur Daniel Rademacher hat am Düsseldorfer Schauspielhaus ein Stück mit Arbeitslosen inszeniert. Nur leider ein bisschen zu spät
TAZ-Serie zur Wahl Teil I: Im Land gibt es über eine Million Arbeitslose. Heinz Peter Fischer zählt dazu, aber ist keiner, der nur rumsitzt. Als Arbeitsloser hat er gelernt, sich von diesem Staat nichts mehr vormachen zu lassen. Er glaubt an den Druck von unten und entdeckt die Freuden des Widerstandes
Die Behörden sind mit der Umsetzung von Hartz IV weiter heillos überfordert, sagt Bernd Mombauer vom Kölner Arbeitslosenzentrum. Bei den Betroffenen wüchsen daher die Angst und der Unmut
Kölns „inoffizielle Außenstelle der Agentur für Arbeit“ schenkt Kölsch aus und serviert Frikadellen – und alles zum Einheitspreis von einem Euro. Der Kneipier von „Hartz IV“, Peter Kaufmann, freut es, so günstig wie möglich, aber nicht billig zu sein
Aus der Tiefe des Arbeitsmarktes: Wie 21 Arbeitslose in einem „virtuellen Unternehmenskontext“ versuchen, ihre Fähigkeiten bei der Jobsuche zu optimieren und trotz strahlendem Bewerbungsfoto feststellen: „Wir sind in einer kleinen Sackgasse“
Das Ausländeramt Ratingen hat einem geduldeten Flüchtling die Arbeitserlaubnis entzogen. Dieser ist nun auf staatliche Unterstützung angewiesen. Solche Fälle häufen sich, so der Flüchtlingsrat NRW
Ab April stellen die Arbeitsagenturen die „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ (ABM) größtenteils ein. Die „Gemeinnützige Arbeit“ der Ein-Euro-Jobber kann die Lücken nur schwer schließen
Der Abbau des Sozialstaats geht vor allem zu Lasten der Arbeitslosen und Armen, kritisiert der Kölner Pfarrer Christoph Biskupek. Auch Caritas-Chef Franz Decker konstatiert eine zunehmende Stigmatisierung der Arbeitslosen als Schmarotzer, findet aber das Hartz-Prinzip vom „Fördern und Fordern“ richtig
Mit „Integrationsjobs“ sollen in Köln künftig mehr Arbeitslose eine reguläre Anstellung finden. Doch die Erfolgsaussichten sind gering. Und so mancher 1-Euro-Job macht der Privatwirtschaft Konkurrenz
Juristisches Neuland ist Hartz IV auch für Arbeitslosenberater. Im Wissenschaftsladen Bonn erklärt ein ausgewiesener Kritiker der Arbeitsmarktreformen die Grundzüge des Gesetzes im Schnellverfahren. Den Kursteilnehmern, die zu Experten in parteiischer Beratung werden sollen, raucht alsbald der Kopf
Das Kölner Arbeitslosen-Zentrum (KALZ) in Ehrenfeld stellt sein Club-Angebot vor. In Seminaren lernen Arbeitssuchende, sich zu präsentieren, und gewinnen neuen Mut
Der Kölner Verein „Frauen gegen Erwerbslosigkeit“ ist das einzige Arbeitslosenzentrum nur für Frauen in Nordrhein-Westfalen. Neben der Beratung und Fortbildung für arbeitslose Frauen versteht er sich auch als politische Lobby. Darüber hinaus beteiligt sich die Einrichtung am „Kölner Modell“ der Jobbörse. Heute feiert der Verein seinen 20. Geburtstag
Vor sieben Jahren erfand Klaus Bergmayr den „Querkopf“. Inzwischen verdienen immer mehr Kölner Wohnungs- und Arbeitslose ihren bescheidenen Lebensunterhalt mit dem Verkauf der Zeitung
Jeden Montag gegen Hartz IV zu protestieren, ist dem Kölner Hubert Schulz (88) eine moralische Pflicht. Der unverbesserliche Idealist kämpft seit mehr als einem halben Jahrhundert gegen „die Versklavung des Menschen“