BILDUNGSPROTEST Studenten wehren sich gegen Kürzungen an den Unis und fordern eine Verbesserung der Lernbedingungen. Deutschlandweit sind zahlreiche Hörsäle besetzt. Am Dienstag beginnt die neue Streikwelle
Wie alle Winterproteste der letzten zwanzig Jahre dürften auch diese spätestens Weihnachten enden – nach der Feiertagsmast bei Mama daheim ist noch jeder Aktionismus erloschen.
Der Protest der Schüler und Studenten ist eine gerechtfertige Repolitisierung einer als pragmatisch verschrienen Generation. Ignorieren kann die Politik die Proteste nicht.
Der aktuelle Kita-Streik ist berechtigt. Ohne eine Aufwertung der schweren Erziehungsarbeit an den Jüngsten sind alle Papiere über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Makulatur.
Lohnungerechtigkeiten lassen sich nicht per Gesetz im Handstreich lösen. Aber von der Schröder-Ära bis heute zeigt sich, dass "freiwillige Vereinbarungen" mit der Wirtschaft nicht helfen.
Der Tarifabschluss der IG-Metall ist eine Riesenenttäuschung. Hätte das Unternehmen die krafthuberische Methode angewandt, wäre die Enttäuschung nur noch größer geworden.
Ein unbefristeter Streik bei Lufthansa in den Sommerferien und es sind keine Auswirkungen zu spüren? Eine Niederlage für Verdi: Offenbar funktioniert Solidarität nur unter Arbeitgebern.
Ihr Versuch, Mindestlohn gegen den Willen der Union durchzudrücken, ist gescheitert. Wäre die SPD schlau, würde sie nun die Linke drängen, sich endlich regierungstauglich zu präsentieren.
Endlich anständige Löhne für die Lokführer. Von diesem Erfolg auf eine ähnliche Dynamik im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes zu schließen, wäre jedoch blauäugig.
Der Eigennutz der GdL kommt wohl doch allen zugute: Endlich fordern auch die Mitglieder von Verdi einen Ausgleich für die in den letzten Jahren hingenommenen Lohneinbußen.
Der öffentliche Dienst ist längst keine Versorgungsanstalt mehr, sondern steht hoch im Kurs. Will der Staat handlungsfähig bleiben, muss er seine Beschäftigten besser bezahlen.
Seit Roland Kochs Kampagne zur Jugendkriminalität konkurrieren in Hessens Wahlkampf zwei Sicherheitskonzepte. Schließlich kämpft die SPD für eine matierelle Basissicherung. Die orientiert sich aber wenigstens an realen Ängsten.
Trotz sinkender Arbeitslosigkeit und Konjunkturbelebung: Die Löhne in Deutschland halten nicht mit den Lebenshaltungskosten mit. Das Gerede vom Aufschwung erweist sich als Wintermärchen.
Um nicht die Schelte dr Parteirechten ertragen zu müssen, entschied sich Angela Merkel vor Monaten gegen einen generellen Mindestlohn. Das rächt sich nun - für sie und die CDU.
Kaum hat der Bundestag den Mindestlohn für die Postbranche beschlossen, wollen private Briefdienste ihn auch schon unterlaufen. Mit einem völlig absurden Vorschlag.