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Artenschutz und ÖkosystemWarum Spinnen essen bei mehr Biodiversität gesünder ist

Eine neue Studie zeigt, wie unverzichtbar Insekten als Nährstoffquelle sind. Und wie ihr Verschwinden die Nahrungskette ins Wanken bringen könnte.

Lecker: Spinne statt Schnitzel Foto: Martin Köbsch/Zoonar/imago

Jede achte Art könnte in den kommenden Jahrzehnten aussterben, hat der Weltnaturschutzrat festgestellt. Damit es so weit nicht kommt, haben in den vergangenen zwei Wochen Politiker*innen, Ak­ti­vis­t*in­nen und Unternehmen auf der UN-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali über Maßnahmen verhandelt, um das Artensterben zu stoppen.

Welche Auswirkungen ein weitreichender Verlust der Artenvielfalt auf Ökosysteme hat, wurde bislang vor allem in Bezug auf Pflanzen erforscht. Schlechter ist die Forschungslage zu sogenannten Konsumenten. So nennt man die Arten, die Biomasse anderer Lebewesen verzehren, anstatt sich die Nährstoffe aus anorganischen Stoffen zu ziehen, wie es die meisten Pflanzen durch Photosynthese tun. Konsumenten sammeln organische Nährstoffe in ihren Körpern und erzeugen daraus neue Nährstoffe. Das macht sie ähnlich bedeutend für das Nahrungsnetz eines Ökosystems wie Pflanzen.

Ein Team internationaler Wissenschaftler*in­nen hat deshalb erforscht, welche Beziehung zwischen der Vielfalt von Konsumenten-Arten und den Nährstoffen besteht, die sie produzieren. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Science.

Die Studie

Die Forscher*in­nen wählten für ihre Untersuchung Insekten und Spinnen, weil diese eine Schlüsselfunktion im Nahrungsnetz einnehmen. Bei den untersuchten Nährstoffen waren mehrfach ungesättigte Fettsäuren von besonderer Bedeutung, etwa Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren.

Dahingehend wurden zwei riesige Datenbanken mit Angaben zu 7.675 Spezies in 742 Lebensräumen ausgewertet und unter anderem die Beziehung zwischen Artenvielfalt und Nährstoffproduktion in unterschiedlichen Gebieten untersucht. Dabei kommen die Wissenschaftler*in­nen zu dem Ergebnis, dass mehr Nährstoffe in Spinnen und Insekten stecken, je größer die Artenvielfalt ist. Zum Beispiel nimmt eine bestimmte Omega-3-Fettsäure um 12,2 Prozent zu, wenn die Artenvielfalt um 10 Prozent steigt.

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Nimmt die Vielfalt an Insekten und Spinnen ab, fehlen den Tieren, die sich von ihnen ernähren, wichtige Nährstoffe. Und wer wiederum diese Tiere frisst oder isst, bekommt ebenfalls weniger davon. Das ist ein gutes Beispiel für die Vielfachabhängigkeiten von Nahrungsnetzen.

Ermutigend finden die Forscher*innen, dass die Dichte besonders wichtiger Nährstoffe in Insekten und Spinnen an und in Flüssen höher war als an Land. Flussbewohner liefern also zuverlässig Nährstoffe und können unter Umständen dort aushelfen, wo der Mensch Nahrungsnetze an Land bereits stärker beeinflusst hat. Deshalb, schreiben die Forscher*innen, seien zum Beispiel Libellen sehr wichtig, weil sie sowohl an Flüssen als auch an Land jagen – und gejagt werden, also ihre Nährstoffe auch in größerer Entfernung von Flüssen gefressen werden.

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5 Kommentare

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  • "Warum Spinnen essen (...) wie unverzichtbar Insekten..."



    Ich weiß, dass Spinnen eine größere Schockwirkung für die Überschrift haben als z. B. Stubenfliegen. Dennoch: Spinnen sind keine Insekten, sondern Gliederfüßer. Leicht erkennbar daran, dass sie keine sechs Beine haben.

    • @Encantado:

      Wenn Sie sich mit den Gliederfüßern beschäftigen, werden Sie feststellen, daß ausgerechnet eine bestimmte Anzahl der Beine kein Bestimmunsmerkmal ist, um ein Tier in diese Klasse einzuordnen. Was leicht daran zu erkennen ist, daß Insekten Gliederfüßer sind.

      • @0 Substanz:

        Man könnte als Unterscheidungsmerkmal ja auch anführen, daß Spinnen zu den Chelicerata gehören und Insekten zu den Mandibulata.



        Um es genau zu nehmen, ist "Insekten" eine Klassenbezeichnung, während "Spinnen" eher eine umgangssprachliche Bezeichnung für mehrere Ordnungen der Spinnentiere ist, denn da sind meist solche Sonderlinge wie Milben, Zecken und Skorpione nicht mitgemeint. /Klugsch...-Modus aus

  • Ich kann einige in den letzten Jahres ausgetrocknete Bäche nennen. Bei Starkregen sind diese kurzzeitig gefüllt.



    Als dauerhafter Lebensraum für Insektenpopulationen dann wohl eher nicht geeignet.



    Das Wasser"Szenario" hat sich geändert und ändert sich weiter.



    Digitalisierung und KI und andere Dinge kann man nicht trinken. Diese tragen noch nicht mal zur Vorwarnung bei Unwettern bei.



    Die Niederschlagssistuation z.B. in Spanien ist nicht schlagartig entstanden. Solche BSW und AfD Konzepte der FDP die von den Konservativen beklatscht werden, beschleunigen die Veränderung.



    Ein Boot auf das Dach jeden Vermögenden.🖖

  • Erinnert Ihr Euch an Crocodile Dundee? Er grillt einen Leguan und macht ihn ihr schmackhaft. Als sie dann endlich in die Echse beisst öffnet er sich eine Dose Bohnen und lacht sich schlapp...

    Esst Insekten und habt Spass... ich werde das nicht tun.