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Armin LaschetDer Joviale, der nun Krallen zeigt

Mit der Ankündigung, sich für den CDU-Landesvorsitz in NRW zu bewerben, macht der ehemalige Armin Laschet Schluss mit seiner freundschaftlich Art.

Auf zum CDU-Vorsitz: Armin Laschet. Bild: dpa

Wer beobachten will, wie die Politik aus Freunden Feinde macht, dem liefert die NRW-CDU derzeit reiches Anschauungsmaterial. Ex-Integrationsminister Armin Laschet, Generalsekretär Andreas Krautscheid, Bundesumweltminister Norbert Röttgen: Als es noch gegen die konservativen Altvorderen in der Partei ging, waren die drei enge politische Weggefährten.

Damit ist es spätestens seit diesem Freitag vorbei. Da zeigte der stets so freundlich-joviale Laschet, dass er auch als harter Machtpolitiker agieren kann. Gemeinsam mit Krautscheid, dem er eine eigene Kandidatur offenbar ausredete, kündigte der 49-jährige offiziell seine Bewerbung um den Landesvorsitz an. Unterstützt auch vom sozial-konservativen Karl-Josef Laumann, dem er in der Konkurrenz um den Fraktionsvorsitz nur knapp unterlegen war. Gemeinsam treten sie nun gegen Röttgen an, der sich jetzt überlegen muss, ob er eine Kandidatur riskiert.

Sein Kommunikationstalent bewies Laschet, in dem er sich aus einem komplizierten Bindestrich-Ministerium heraus erfolgreich als bundesweit erster Integrationsminister feiern ließ. Das Bekenntnis zum Einwanderungsland Deutschland trieb ihn schon im schwarz-grünen Gesprächskreis der Neunziger Jahre um, während seiner Zeit im EU-Parlament freundete er sich mit dem Grünen Daniel Cohn-Bendit an. Auch das schwarz-grüne Bündnis in seiner Heimat Aachen fädelte er mit ein.

Trotz dieses liberalen Profils gilt er den Konservativen in der eigenen Partei als vermittelbar. Zum einen wegen seiner katholischen Sozialisation, zum anderen wegen seiner jovialen Art. Mit dem rustikalen Laumann findet er eine gemeinsame Gesprächsebene, was man sich mit dem intellektuellen Röttgen nur schwer vorstellen kann. Wenn er Parteichef wird, will Laschet, der verheiratet und dreifacher Vater ist, bei etwaigen Neuwahlen auch als Spitzenkandidat antreten.

Sein guter Draht zu den Grünen kann dabei nur hilfreich sein, schließlich ist ein Bündnis mit der dritten Kraft im Lande für die CDU die einzige zumindest theoretische Machtoption. Dafür allerdings stehen die Freunde von einst allesamt. Dass die politische Lage sie jetzt zu Feinden macht, steht der Realisierung ihres Wunschs entgegen.

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