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Ariel Scharon ist totDer Bulldozer rollt nicht mehr

Er schritt über Schlachtfelder und rote Teppiche. Nach acht Jahren im Koma ist Israels Ex-Ministerpräsident Ariel Scharon nun im Alter von 85 Jahren gestorben.

Immer ein Frontkämpfer: Ariel Scharon im Libanonfeldzug 1982. Bild: ap

JERUSALEM taz/dpa/ap | Ein solches Ende mögen ihm selbst seine schlimmsten Feinde nicht gewünscht haben. Fast auf den Tag genau acht Jahre lang lag Ariel Scharon im Koma. Am 11. Januar verstarb der ehemalige General und Ministerpräsident Israels, der über Jahrzehnte die Politik seines Landes mitbestimmt hatte, schließlich in einem Krankenhaus bei Tel Aviv im Alter von 85 Jahren. In den vergangenen Tagen hatte sich sein Zustand nach dem Versagen mehrerer Organe bereits deutlich verschlechtert.

Nicht sein früherer Parteifreund Benjamin Netanjahu wird um ihn trauern, sondern Staatspräsident Schimon Peres von der Arbeitspartei, der ihm ungeachtet ihrer politischen Differenzen über Jahrzehnte ein enger Freund war. „Mein lieber Freund, Ariel Scharon, hat heute seinen letzten Kampf verloren“, erklärte Präsident Schimon Peres. „Ariel war ein tapferer Soldat und kühner Führer, der seine Nation liebte und seine Nation liebte ihn.“

Ohne Rücksicht auf Verluste war der „Bulldozer“ nach vorn geprescht, wenn es galt, Terroranschläge zu rächen oder in Feindesland vorzustoßen, wenn zigtausende Wohnungen für die nach Israel strömenden russischen Einwanderer gebaut werden mussten, oder um Siedlungen zu errichten und später genauso, um sie wieder abzureißen.

Doch ganz ähnlich wie einst Regierungschef Yizhak Rabin im Alter umdachte, wurde der Falke Scharon in seinen letzten Wirkungsjahren zahm. „Keine einzige Siedlung wird geräumt, denn ein Abzug würde nur den Terror ermutigen“, meinte er noch im April 2002.

Abzug aus dem Gazastreifen

Kaum ein Jahr später zeigte er sich doch überzeugt davon, dass „es langfristig für Israel besser ist, wenn es keine jüdischen Siedlungen im Gazastreifen gibt“. Scharons Abzug aus dem Gazastreifen sollte der Anfang vom Ende der israelischen Besatzung sein, eine „historische Entscheidung“ jubelte Ex-Justizminister Tommi Lapid damals, die „wichtiger als der Friedensvertrag mit Ägypten“ sei.

Trotz Abzug blieb der Frieden aus, und trotz Abzug wird ihn die Nachwelt eher aufgrund seiner unterlassenen Hilfeleistung für die palästinensischen Flüchtlinge in Sabra und Shatilla im Jahr 1982 (s. unten) erinnern als für die Aufllösung von Siedlungen. Scharon war ein Mensch, der Emotionen auslöste – gute wie schlechte. Mit schweren Schritten stapfte der hochgewachsene, übergewichtige Soldat und Politiker mal über blutige Schlachtfelder, mal über rote Teppiche. Aus der „persona non grata“ von einst war gegen Ende seiner politischen Karriere einer der respektiertesten Gäste nicht nur im Weißen Haus geworden.

„In der Galerie der großen israelischen Regierungschefs in der Geschichte Israels reiht sich Arik (Ariel) in die mythologischen Figuren wie David Ben-Gurion, Menachem Begin und Yizhak Rabin ein“, schrieb Tommi Lapid über seinen nicht immer gut gelittenen Freund, kurz nach dessen Erkrankung. „Die Geschichte des Jungen aus dem Moschaw Kfar Malal ist auch die israelische Sage der Armee und Eretz Israel, von Blut und Erde.“

Der junge Ariel Scheinerman im jüdischen Untergrund

Als Ariel Scheinerman kam er 1928 im damals britischen regierten Palästina zur Welt, schloss sich schon als junger Mann dem jüdischen Untergrund an und organisierte die Haganah, aus der später die Israelische Verteidigungsarmee wurde. Im Unabhängigkeitskrieg 1948 wurde er zum ersten Mal lebensbedrohlich verletzt. Rang und Namen verschaffte er sich mit seiner berüchtigen Einheit 101, eine Gruppe gnadenloser Rowdys, die auszogen, um arabische Überfälle zu rächen, und die dabei auch Frauen und Kinder nicht verschonten.

Im Verlauf des Sechs-Tage-Krieges im Juni 1967 errang der auf Anraten Ben-Gurions inzwischen auf Scharon umgenannte Soldat den Rang des Brigadegenerals und kommandierte die Einheit, die Ost-Jerusalem stürmte. Er war dabei als Israel die Altstadt eroberte, die symbolträchtigste Trophäe, die Helden machte.

Sieben Jahre später wurde Scharon im Auftrag des Likud, den er selbst mitformiert hatte, zum ersten Mal ins Parlament gewählt und schon bald darauf rief ihn Regierungschef zu sich ins Kabinet. Gemeinsam trieben die beiden Männer den Frieden mit Ägypten voran. Scharon war damals für die Auflösung der jüdischen Siedlungen auf der Sinai-Halbinsel verantwortlich.

Das dunkelste Kapitel

Gemeinsam begannen Begin und Scharon 1982 den Libanonfeldzug. Es ist das dunkelste Kapitel Scharons, der die Schlachten als Verteidigungsminister über weite Strecken hinter dem Rücken Begins führte. Ziel war, die PLO soweit zurückzutreiben, dass sie Israel nicht länger gefährlich werden konnte. Der Feldzug endete mit dem von christlichen Milizen verübten Massaker in den beiden palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatilla bei Beirut, dem Scharon keinen Einhalt gebot. Ein israelisches Militärtribunal sprach ihn indirekt für das Massaker verantwortlich. Scharon durfte das Amt des Verteidigungsministers nicht mehr ausüben.

Das Urteil schien das politische Aus für Scharon zu bedeuten, doch schon Anfang der 90er Jahre stand er wieder im Dienst des Staates, als er unter dem konservativen Yizhak Schamir ins Bauminsterium beordert wurde. Der „Bulldozer“ hatte eine neue Aufgabe. Innerhalb kürzester Zeit schaffte er Wohnraum für hunderttausende Immigranten aus den ehemaligen Sowjetstaaten. 1998 machte ihn sein späterer partei-interner Erz-Rivale Netanjahu zum Außenminister. Scharon übernahm den Parteivorsitz nach der Wahlschlappe 1999, und schon zwei Jahre später schaffte er den Sprung ins höchste Regierungsamt.

Zu diesem Zeitpunkt wütete die Zweite Intifada, die Scharon selbst mit ausgelöst hatte, als er umgeben von hunderten Sicherheitsleuten den Tempelberg besuchte. In Reaktion auf den Terror schickte er die Armee in die palästinensischen Flüchtlingslager und seinen jahrzehntelangen Erzrivalen Jassir Arafat in die Muqataa, das Hauptquartier des Palästinenserpräsidenten.

„Wollt ihr ewig in Jenin bleiben?“

Als Scharon die Tonart wechselte, wusste niemand recht, ob er es erst meinte. „Wollt ihr denn ewig in Jenin bleiben?“, fragte er im Mai 2003 die Mitglieder der Likudfraktion: „Die Besatzung von 5,3 Millionen Palästinensern fortsetzen, das ist eine schlechte Idee, schlecht für Israel und schlecht für die Palästinenser.“

Der Überraschung folgte Skepsis, und schließlich änderten sich die Fronten: Israels Linke unterstützte die Regierungspolitik mit Massenkundgebungen, während sich die Siedler im Gazastreifen für den Widerstand gegen die von Scharon geplante Evakuierung bereitmachten.

Der Likud kam mit dem Umdenken des Chefs nicht mit, und schon wenige Monate nach dem Abzug spaltete Scharon seine alte Bewegung, um die liberale Kadima zu gründen, der er bis zu seiner Erkrankung wenig später vorstand. „Ich bin sicher, dass ich das überstehe“, glaubte Scharon noch nach seinem ersten leichten Schlaganfall, doch schon zwei Wochen später, am 4. Januar 2006, beförderte ihn eine Hirnblutung in ein Koma, aus dem er nicht wieder erwachen sollte.

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47 Kommentare

 / 
  • PM
    Petra Müller

    Man kann jetzt zwei Monate recherchieren und wird Massaker auf Massaker finden, auf beiden Seiten. Alle haben blutige Hände, die Frage ist allein die, warum die Linke mit solcher Vorliebe auf die blutigen Hände der Israelis zeigt, die immerhin stets aus der Verteidigung gegen eine zigfache Übermacht heraus agiert haben. Und: einer wie Scharon hat im späteren Leben auch Zeichen gesetzt dafür, dass er sein Denken zumindest in Teilen revidiert hat. Dies wird zu Null Prozent gewürdigt, während man neuerdings von hier aus die faschistische Hamas, die sich durch brutale Gewalt de Facto die Alleinherrschaft in den teilautonomen Gebieten angeeignet hat, als Repräsentantin der Palästinenser einfach so anerkennt (siehe Judith Butler, die versucht, diese Folterer, Frauenhasser und Mörder in die Internationale der Jugendbewegungen einzugemeinden, eine zynische Fahrlässigkeit sondergleichen.

     

    Es ist zwar traurig, dass man sich als Linker damit in die Heimatlosigkeit begibt, aber dieser irrationalen Denkfigur kann man unmöglich was abgewinnen. Dann lieber der aufrechte Konservatismus eines Hardliners wie Scharon, als verdruckster Antisemitismus, der noch nicht mal zugibt, dass er im Grunde die Existenz der Staates Israel blande ablehnt.

    • @Petra Müller:

      zwei monate wird man für die recherche der massaker nicht brauchen. wie es auch keine zwei monate braucht, um auf die schlüsselfrage zu stoßen, nämlich die: zu welchem zweck war der libanon-krieg, der unter dem titel "Schlom haGalil" stand, tatsächlich geführt worden und warum schreckte man auch nicht vor ethnischer säuberung zurück - unter bruch sowohl den USA als auch der PLO gegebener garantien?

      eine frage, die am 25.9.1982 400.000 demonstrantinnen in Tel Aviv bewegte -> http://www.jpost.com/Features/In-Thespotlight/This-Week-In-History-Masses-protest-Sabra-Shatila

      kleine anmerkung: für linke war es schon damals traurig, mitzuerleben, wie Israels regierung die vorläuferin von Hamas als gegengewicht zur säkularen PLO päppelte. war jedenfalls in Israel lebenden linken reineweg unverständlich.

  • Ich zitiere den israelischen Journalisten und Autor Amnon Kapeliouk („Sabra et Chatila – Enquete sur un massacre“): „Eine seiner ersten Operationen war im Oktober 1953 der Angriff auf das palästinensische Dorf Qibya im Westjordanland. Der Generalstab der Armee hatte Scharon beauftragt, in diesem Dorf zur Vergeltung für einen Mordanschlag palästinensischer Agenten in Israel einige Häuser zu sprengen und die Bewohner zu vertreiben. Aber der junge ‚Arik’ Scharon hatte sich etwas anderes vorgenommen: Seine Männer rückten mit 600 Kilo Sprengstoff an und ließen 45 Häuser samt ihren Bewohnern in die Luft gehen. In den Trümmern starben 69 Menschen, zur Hälfte Frauen und Kinder...“

  • IS
    ILLEGALER SIEDLUNGSBAU

    Zeit Online - gerade haben wir das nachgeprüft - danke für den Hinweis! ja das muß man als ZENSUR betrachten!

    Hier geht es geradezu um die Verherrlichung eines Menschen, der anderen Menschen einfach Empörendes und unsäglich Schlimmes angetan hat - es geht schlicht um das Verharmlosung eines Kriegsverbrechers. Ins gleiche Horn blasen übrigens auch Merkel und Steinmeier....

    Man kann gar nicht soviel essen, wie man .... na ihr wißt schon.

    • @ILLEGALER SIEDLUNGSBAU:

      So was kann man auch nur schreiben, wenn man jeden Morgen die palästinensische Propagandapille schluckt. Arafat hat die 2. Intifada von langer Hand geplant, nachdem er den Frieden von Camp David verwarf und anschließend Tausende seiner Kiddies in den Tod geschickt, ohne mit der Wimper zu zucken, aber der gilt nach Ihrer Lesart ja noch immer als „Widerstandskämpfer“.

      http://wayback.archive.org/web/20050310043812/http://jewishweek.org/news/newscontent.php3?artid=3846

      • @Senckbley:

        Wir sollten uns vielleicht über die Legitimität des Widerstandes gegenüber einem Besatzungsregime unterhalten, aber statt dessen zitiere ich lieber Monique Chemillier Gendreau. Sie ist Jüdin und lehrt an der Universität Paris-VII-Denis-Diderot. Ich zitiere aus ihrem Artikel "Das Völkerrecht und die Sprache der Gewalt" ("Le Monde diplomatique" vom 11.01.2002) : "Die innerhalb seiner Grenzen lebenden Araber sind vielfachen Diskriminierungen ausgesetzt, die gegen den Gleichheitsgrundsatz verstossen. In den besetzten Gebieten wird Folter nach wie vor praktiziert, und das nicht nur in Ausnahmefällen. Und sie macht auch vor Kindern nicht Halt, die einen hohen Anteil unter den Verhafteten ausmachen. Alle internationalen Menschenrechtsorganisationen, auch israelische, kritisieren die Verweigerung des Rechts auf Bewegungsfreiheit und anderer in Konventionen festgeschriebene Rechte (Siehe hierzu auch die Berichte von amnesty international, Human Right Watch und der israelischen Menschenrechtsorganisation B'tselem). Das impliziert zugleich die Verletzung allgemeiner Rechte, insbesondere der in den Genfer Konventionen aufgeführten Schutzklauseln, durch systematisch durchgeführte Maßnahmen wie Bevölkerungsvertreibung, Errichtung von Siedlungen der Besatzungsmacht, Zerstörung von Häusern und Anbauflächen, willkürliche Verhaftungen und geplante Morde, Maßnahmen zur Aushungerung der Bevölkerung, Zerstörung ihrer Wirtschaft und Einschränkung ihrer Aussenkontakte...Israel hält sich weder an das Verbot des Einsatzes militärischer Gewalt und der Annexion von Gebieten noch an das Prinzip der Achtung von territorialer Integrität und politischer Unabhängigkeit anderer Völker."

    • V
      Vielflieger
      @ILLEGALER SIEDLUNGSBAU:

      Zensur ist also, wenn Zeitung X oder Y die eigene Meinung nicht in zureichender Ausführlichkeit verbreitet?

       

      Also, manchmal kann es einem schon Angst und Bange werden!

      • @Vielflieger:

        Es geht nicht darum, dass eine Zeitung die eigene Meinung nicht in "zureichender Ausführlichkeit" verbreitet, sondern darum, dass die Kommentarfunktion geschlossen wird, nachdem die durchaus positiven Kommentare veröffentlicht wurden.

        Ist etwas klarer geworden?

  • D
    Demon

    Als letzte Woche über Sharons schlechten Gesundheitszustand berichtet wurde, gabe es unter entsprechenden Artikeln auf "Zeit online" ellenlange und hitzige Diskussionen über ihn und natürlich Sabra und Schatila usw. Dass ZON eine Debatte darüber generell nicht wünscht, kann man so also nicht sagen.

     

    Ich habe der Zeit übrigens auch mal geraten - nach dem Tod von Paul Walker - bei Artikel zum Tod von wichtigen Personen keine Diskussionen freizuschalten, weil die meisten Kommentare wirklich bar jeden Anstands waren.

    • @Demon:

      Bei Arafat war das aber nicht der Fall, warum?

  • I
    ISKENDER

    TOYAK YAKOT - DANKE ... Du sprichst mir so aus der Seele. Es ist leider mehr als befremdlich, wie einseitig u.fast "harmlos-mitleidsvoll" hier von SUSANNE KNAUL über Sharon, der jedoch ein übler Kriegsverbrecher war, berichtet wird. So ist über Sharons "Besuch a.d. Tempelberg noch nicht einmal von einer "Provokation" die Rede - alles klingt nach widerlicher Einheitsmeinung und "ganz normal", so als hätten die ewig bluffenden Israeli, die keineswegs an einer 2-Staaten-Lösung interessiert sind, nicht schon genug Fürchterliches angerichtet.

    • @ISKENDER:

      Die eigentliche Provokation war und ist, dass von palästinensischer Seite auf dem Tempelberg „vollendete Tatsachen“ geschaffen wurden und werden, dass mit Bulldozern Politik gemacht wird – anstatt archäologische Behutsamkeit walten zu lassen, wie sie von jeder zivilisierten Nation praktiziert wird. Sharons Besuch auf dem Tempelberg war ein Zeichen gegen diesen palästinensischen Versuch, die Geschichte zu verfälschen, Beweise von dort fortzuschaffen und damit einseitige Ansprüche zu stellen. Da traf es sich natürlich auch gut, die von langer Hand geplante Intifada just zu dem Zeitpunkt losbrechen zu lassen, als Sharon und Hunderte Sicherheitsleute den Tempelberg betraten.

       

      Solche Standardfloskeln wie „übler Kriegsverbrecher“ reichen einfach nicht aus, wenn man Sharon gerecht werden will.

  • R
    runzbart

    dann mach ich ausnahmsweise mal denn grammar-nazi: erinnern ist entweder transitiv oder reflexiv.

     

    ich kann _mich_ nicht daran erinnern, dass sich das geändert hat und möchte _sie_ deshalb daran erinnern, das nicht wieder falsch zu machen.

     

    guggst du hier:

    http://de.wiktionary.org/wiki/erinnern

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Was wäre gewesen, wenn Sharon die letzten acht Jahre seines Lebens statt im Koma als aktiver Politiker verbracht hätte?

    • @571 (Profil gelöscht):

      Mehr Tode auf jedenfall

      • @Toyak Yakot:

        Die toten Terroristen werden i.d.R. von den Antisemiten betrauert. Sollte es dann ausnahmsweise noch ein unschuldiges Kind erwischt haben, hinter dem sich ein Mörder versteckte, dann findet die Empörung kein Ende. Empörung aber nicht bezüglich des Terroristen.

  • Z
    Zeitzeuge

    Jassir Arafat ist bekanntlich 2004 gestorben. Das ist zehn Jahre her. Wenn hier dennoch eine politisch motivierte Koinzidenz anheim gestellt wird, braucht man nach Gründen dafür wohl nicht lange suchen.

     

    Die Kritiker des toten Generals stehen dem, was der zum Teil zu Lebzeiten repräsentierte, hinsichtlich von Engstirnigkeit und Realitätsverweigerung jedenfalls in nichts nach.

     

    Auch wer die Welt besser findet, weil ein alter Mann, der seit Jahren im Koma lag, jetzt auch medizinisch gesehen tot ist, gibt sich wohl allzu leicht mit dem Zustand der Welt zufrieden. Billig, einem Toten alles Mögliche hinterher zu rufen. Für mich gilt für solche wie Scharon das Wort von Brecht:

     

    "Wir, die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, konnten selbst nicht freundlich sein"

    • @Zeitzeuge:

      Sie haben vergessen, wer Arafat unter Hausarrest gestellt hat, dafür haben Sie ja kein Interesse.

      Ihr "Held" ist für andere ein Kriegsverbrecher, daran können Sie nichts ändern.

      Ich habe mit ihm auch kein bisschen Mitleid.

      Mein Mitleid gilt nur seinen Angehörigen, denn sie haben Vater, Opa usw. verloren.

      • @Toyak Yakot:

        Der arme Massenmörder Arafat ... Hausarrest. Das ist doch unmenschlich, wenn man das mit den Palästinensern vergleicht, die Zivilisten einfach mal lynchen.

  • GN
    Geht's noch?

    @Toyak Yakot

    Ich glaube Sie verstehen nicht ganz, dass im Zuge der Presse- und Meinungsfreiheit nicht gleichzeitig Grundrechte außer Kraft gesetzt werden. Bei Herrn Arafat ging es ja gar nicht um den Tod an sich, sondern darum wer den nun "Schuld" daran habe. Natürlich sehnte sich die ganze Welt danach, dass in den Zeitungen der Mossad oder Israel als Verantwortliche dargestellt werden. Tja Pech gehabt - bei Herrn Scharon geht es aber um sein junges Ableben und nur darum!

    Ein Kämpfer für die gute Sache! Mit Fehlern wie sie Menschen wie Sie und ich begehen. Aber niemals mit der Absicht ein ganzes Volk auszulöschen, wie Sie es hier fast schon fordern dass es in den Kommentarspalten der Onlinezeitungen hervorschallt.

    • @Geht's noch?:

      "Ein Kämpfer für die gute Sache!"

       

      Ein Kriegsverbrecher für gute Sache meinen Sie wahrscheinlich.

      Israel ist nicht zum ersten Mal des Mordes überführt,

      hierzu ist sehenswert die Doku bei ARD "Lizenz zum Töten"

      http://www.youtube.com/watch?v=tHEHyaQhfp8

       

      Neuerdings hat Israel zugegeben, einen Menschen ermordet zu haben,

      http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-01/israel-toetet-attentaeter-von-buenos-aires

       

      Wie Mossad vorgeht, kann man hier sehen: http://www.youtube.com/watch?v=zlHMKvy864M

       

      Wenn das Volk nicht ausgelöscht werden soll, so müsste es nach seiner Meinung zumindest vertrieben werden, was die Sache nicht minder schwer macht.

       

      Insoweit halte ich daran fest, dass ich die Welt seit seinem Tod für besser geworden halte.

      • @Toyak Yakot:

        Wenn die Israelis jemanden eliminieren, dann um das Volk vor einem Mörder zu schützen. Das ist die Aufgabe des Staates, aber natürlich in Deinen Augen ein Verbrechen. Der Mord an Juden jedoch gilt als folkloristische Einlage?

        • @Stimme der Demokratie:

          Ja, ich weiß, dass es immer um den Schutz von Volk geht. Andere haben in der Geschichte das vorgemacht. Am Ende stand das schlimmste Verbrechen der Menschheit. Wollen wir daraus keine Lehre ziehen?

  • S
    Scharon

    Es ist merkwürdig, dass ausschließlich vom Massaker in Sabra und Schatila gesprochen wird. Scharon hat nicht nur im Libanon etliche Kriegsverbrechen begangen und zwar aktiv.

    • @Scharon:

      Natürlich ist es auch ein verabscheuungswürdiges Kriegsverbrechen, wenn Scharon das Land mehrmals vor der Vernichtung bewahrt hat. Was bilden sich eigentlich diese aroganten Juden ein, dass sie sich nicht wie seinerzeit im Deutschen Reich haben vernichten lassen? [ironie off]

      • @Stimme der Demokratie:

        Ohh Göttchen,

        Vor der Vernichtung bewahrt, selbst wenn dies zuträfe, ändert dies daran nicht, dass er ein Kriegsverbrecher und Massenmörder ist, um mal Ihre Wortwahl auch zur Geltung zu bringen.

  • JI
    jordan is Palestin

    der bursch hat 3 genozide

    an israel verhindert,

    der muß sich um

    seinen platz

    in den

    geschichtsbüchern, neben

    josua, debora, joab...

    usw erkämpft.

    sicher

    wird er gerühmt

    werden, wenn keiner mehr

    etwas von der EU oder

    UNO was waeiss.

    so sind sie halt die juden,

    sie vergessen ihre geschichte nicht und das schon seit 3500

    jahren.

     

    und deutsche die scharon kriegsverbrächer schimpfen, sollen erst mal fischer und Co.

    belangen....

  • X
    x

    Möge er in Frieden ruhen.

  • Gerade meldet Zeit Online, eine Zeitung, deren Seriösität mehr als zweifelhaft ist, folgendes:

     

    "Dieser Kommentarbereich ist geschlossen

     

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    da wir die Erfahrung gemacht haben, dass Meldungen bezüglich des Ablebens prominenter Personen nicht zu konstruktiven Gesprächen führen, wird dieser Kommentarbereich hiermit geschlossen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Ihr Moderationsteam/ds"

     

    Fragt sich, ob der Kommentarbereich ausgeschlossen war, als Jassir Arafat gestorben ist.

     

    Vor der Schließung sollte aber schon ein Kommentar veröffentlicht werden über "heldenhaften" Taten dieses Kriegsverbrechers.

     

    Dem/derjenigen wünsche ich gute Nacht und schöne Träume, der glaubt, dass wir in Deutschland keine Zensur haben.

     

    Zeit-Online:

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-01/ariel-scharon-gestorben?commentstart=9#comments

     

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-01/ariel-scharon-gestorben?commentstart=1#comments

     

    Es lebe die selbstzensierte Pressefreiheit und die Meinungsfreiheit, die nur die Einheitsmeinung schützt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Toyak Yakot:

      Auch süddeutsche.de hat die Kommentarfunktion zum Tod Sharons deaktiviert.

      Mit Recht, wie ich meine. Denn auf sachlich angemessene Kommentare hätte man wohl kaum hoffen dürfen.

      • @571 (Profil gelöscht):

        "auf sachlich angemessene Kommentare hätte man wohl kaum hoffen dürfen."

         

        Waren die Kommentare im Bezug auf Arafat dann sachlich?

    • @Toyak Yakot:

      Man muss ja nicht jede Meinung der Zeit teilen (und das wäre auch komisch), ebenso wie ich nicht alle Meinungen der taz teile. Aber die Zeit nicht als seriöse Zeitung zu sehen ist äußerst fragwürdig und sagt mehr über den Kommentierenden aus als über die Zeitung.

      Und mit ihrem Kommentar sprechen sie doch genau das an, weshalb die Zeit den Kommentarbereich schließt. Es ist einfach pietätlos, die politische Relevanz eines Gestorbenen in seiner Todesnachricht zu diskutieren. Und das sage ich, obwohl ich sicherlich keine hohe Meinung von Scharon habe.

      • @Dubiosos:

        Es kommt darauf an, ob man dieselben Regeln zur Anwendung bringen. Für Zeit war aber nicht pietätlos, Kommentar zu veröffentlichen, die über den Tod von Arafat berichteten oder über die Untersuchungsergebnissen, da hat man regelrecht mit Arafat abgerechnet.

        Warum soll "pietätlos" sein, wenn man an seine "heldenhaften" Taten erinnert?

         

        Im Ergebnis müsste man jeglichen Nachruf verbieten, die negativ ausfallen könnte, während die positiven Nachrufe gern veröffentlicht.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Toyak Yakot:

          Das Thema Ariel Sharon ist eben für manches Medium zu sensibel, als dass man es gierigen Kommentatoren zum Fraß anbieten könnte.

          • @571 (Profil gelöscht):

            Gieregen Kommentatoren?

            Wie darf ich das verstehen?

  • a propos "der bulldozer....." Es war Zeit.......no pasaran

  • JW
    Jacub Weinstein

    Man soll um einen Mann, der seit 8 Jahren gehirntot ist, nicht so ein Gewese machen.

  • Mein Mitleid hält sich sehr stark in Grenzen.

    Die Welt ist nunmehr besser, als gestern.

    • @Toyak Yakot:

      Der Meinung sind die Nazis auch: Eine Welt ohne Israel und ohne Juden wäre eine bessere.

      • @Stimme der Demokratie:

        Das "ab" von Ablehnen fehlte im vorherigen Kommentar:)

        • BB
          Bill Brook
          @Toyak Yakot:

          Ja, ein geradezu klassischer Freud.

      • @Stimme der Demokratie:

        Mir ist bekannt, dass diese Verbrecher diese Meinung teilen und deshalb reihe ich mich mit diesen Idioten auch nicht und werde das nicht tun, weil meine Kritik einen gänzlich anderen Ausgangspunkt hat.

        Deshalb sollten Sie mal Ihre Nazi-Vergleich nur dann bringen, wenn es wirklich nötig ist.

        Ich werde mich bis zum letzten Atem dafür einsetzen, dass die Juden im Nahen Osten und überall auf dieser Welt ohne jegliche Verfolgung leben können und ich lehne jeglichen Rassismus und Antisemitismus.

        Ob Sie sich auch für die Freiheit und einen Staat für Palästinenser einsetzen würde, wage ich zu bezweifeln.