GLOBALISIERUNG Wegen der blockierten WTO-Verhandlungen setzt Südkoreas Regierung verstärkt auf bilaterale Freihandelsabkommen. Der Vertrag mit Europa, dem nach China zweitwichtigsten Exportmarkt der Südkoreaner, steht jetzt zur Unterschrift an. Aber Italien zögert
HANDEL Beim geplanten Freihandelsabkommen der EU mit Südkorea dürfen auch die Europaparlamentarier mitreden. Vor allem die Autolobby legt sich deshalb ins Zeug. Liberalisierungskritiker bleiben skeptisch
Hunderte südkoreanische Automobilarbeiter haben ihren Betrieb besetzt – belagert von der Polizei. Wasser und Strom sind abgestellt, zu essen gibt es nichts. Eine Angehörige begeht Selbstmord.
Die Industrieproduktion in Südkorea verteuert sich. Billigere Konkurrenz und Missmanagement führen zu Entlassungen. Arbeiter und Gewerkschaft militarisieren sich. Das ist keine Lösung.
Gläubigerbanken drehten dem koreanischen Konzern den Geldhahn zu. Gewerkschaften hatten sich gegen Sparprogramm gestellt. Mehr als 300.000 Arbeitsplätze gefährdet
Die südkoreanische Autobauer sind höher verschuldet als vermutet. Ford erteilt Absage. General Motors noch interessiert an Übernahme. Ruf nach Verstaatlichung ertönt erneut
■ Mit dem Daewoo-Konzern schwindet die Aussicht, dass das Vulkan-Gelände zur europäischen Adresse des Koreaners wird / Staatlicher Deawoo-Förderer wird Niederlassungschef
■ Der koreanische Autohersteller Daewoo zieht auf das Gelände der ehemaligen Vulkan-Werft / Senats-Zahl von 250 Arbeitsplätzen wird von Daewoo nicht bestätigt
10.000 Mitarbeiter des Autoherstellers Hyundai streiken in Ulsan gegen geplante Massenentlassungen. Landesweit sind 80.000 Beschäftigte im Ausstand. Die Regierung scheint eine Konfrontation vermeiden zu wollen ■ Aus Ulsan André Kunz