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Schikane durchs Jugendamt

FAMILIENTRENNUNG Zum Geburtstag ihres Enkels überreicht Familie Orlowski eine Petition

Eine Petition zur Herausgabe ihres Enkels Christian an seinen Vater, ihren Sohn Florian, hat das Ehepaar Sabine und Rüdiger Orlowski dem Petitionsausschuss der Bürgerschaft überreicht. Anlass war der Geburtstag des Kindes am 3. Juni.

Der Junge wird dem Vater durchs Jugendamt ohne ersichtlichen Grund, aber mit Rückendeckung des Familiengerichts vorenthalten. Das Anliegen der Orlowskis haben 1.334 UnterstützerInnen unterzeichnet. Zornig schilderte Rüdiger Orlowski der Ausschussvorsitzenden Gabi Piontkowski (CDU) die abenteuerlichen, aber gut dokumentierten Vorgänge von der Inobhutnahme im Sommer bis zur Gegenwart (taz berichtete). Aktuell strebe das Amt eine Vollzeitpflege an, berichtete der pensionierte Lehrer, der Aufenthalt bleibe geheim. „Wir wissen nicht, wo unser Enkel ist!“, so Sabine Orlowski.

Das Gefühl der Ohnmacht verstärke sich, weil Fehler in den Gerichtsakten fortgeschrieben würden – aufgrund derer die Folgeinstanz urteilt. Tatsächlich basiert ein Beschluss des Bremer Oberlandesgerichts im Falle des Kindes Christian auf einer mit Falschangaben durchsetzten Akte des Familiengerichts. So geht das OLG davon aus, Vater und die der Kindsgefährdung verdächtigte Mutter würden in einer gemeinsamen Wohnung leben. Damit sei es in der Arbeitszeit des Florian Orlowski unmöglich, die Sicherheit des Säuglings zu garantieren. „Eine gemeinsame Wohnung haben die zwei aber nie bezogen“, so Rüdiger Orlowski. Piontkowski, die der neuen Bürgerschaft nicht angehört, erinnerte daran, dass sie „das Amt nur noch knapp 14 Tage ausüben“ werde. Sie versprach, das Anliegen ordnungsgemäß weiterzuleiten.  BES

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