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DER KINDERMORD

Der Mord: Am frühen Abend des 30. März 2003 sind die beiden Geschwister Tom (11) und Sonja (9) aus Eschweiler bei Aachen plötzlich verschwunden. Tagelang läuft die Suche. Dann werden sie erdrosselt gefunden.

Die Täter wohnen im gleichen Haus. Es sind der meist arbeitslosen Gelegenheitsgebäudereiniger Markus Lewendel, 33, und der angestellte Elektroniker Markus Wirtz, 28. Sie gehen bis Mitte April ihrem gewohnten Leben nach und marschieren sogar beim Trauerzug mit. Wirtz hatte sich als Angehöriger des Malteser-Hilfsdienstes sogar an der tagelangen Suchaktion beteiligt. Erst als die Mordkommission Speichelproben ankündigt, flüchten die Täter überstürzt und werden drei Tage später in der Schweiz gefasst. Beide gestehen, die Geschwister gefoltert, missbraucht und qualvoll getötet zu haben. Lewendel sagt: „Ich habe es absichtlich in die Länge gezogen.“

Das Strafverfahren vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Aachen läuft seit dem 5. November. Die Angeklagten sitzen hinter schusssicherem Glas. Es gibt Sicherheitsschleusen und Metalldetektoren: Alle Prozessbesucher werden durchsucht und durchleuchtet wie auf kaum einem US-Flughafen. Neugierige stehen schon morgens um 5.30 Uhr, fast vier Stunden vor Prozessbeginn, in der Schlange.

Am Urteil „lebenslänglich“ gibt es keinen Zweifel. Und eigentlich auch nicht an der „besonders schweren Schuld“. Das hieße, die Täter könnten nach frühestens 25 Jahren wieder auf freien Fuß kommen. MÜLL

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