: Gesprächsbedarf bei Wattenmeer
Scharfe Kritik an der Weigerung des Hamburger Senats, das Wattenmeer an der Nordsee unter den Schutz der Unesco zu stellen, hat am Sonntag der grüne Hamburger Umweltpolitiker Christian Maaß geäußert. „Offenbar ist die geplante Elbvertiefung doch nicht so ökologisch verträglich, wie der Senat immer behauptet“, folgert Maaß aus der Blockadehaltung. Die CDU-Regierung will einen Antrag nicht unterschreiben, mit dem die UN-Organisation gebeten wird, die Wattenlandschaft als Weltnaturerbe anzuerkennen.
Die Nachbarn Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie die Niederlande haben bereits zugestimmt, Hamburg aber fürchtet um seinen Hafen. Erst nach positivem Ende des Planfeststellungsverfahrens für die abermalige Vertiefung der Elbe könne eine Zustimmung erfolgen, heißt es aus dem Rathaus des Stadtstaates.
Die Umweltstiftung WWF forderte deshalb am Sonntag ein Spitzengespräch zwischen den norddeutschen Landesregierungen und dem Bundesumweltministerium. „Deutschland droht eine internationale Blamage“, fürchtet WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes. Hamburgs rot-grüner Senat hatte bereits 2001 als erster Wattenmeer-Anrainer die Beteiligung beschlossen, von der die CDU-Regierung nun nichts mehr wissen will. Ein jetziger Ausstieg „wäre ein Wortbruch Hamburgs und ein Affront gegen die anderen Bundesländer, die Niederlande und die Unesco“, sagte Brandes. SMV
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