piwik no script img

Schwarz-Grün HamburgDie Union der schlauen Bauern

Es grenzt an Bauernschläue, und das mitten in der wachsenden Metropole. Offensichtlich hat die CDU noch rasch ihre Lieblingsschäfchen ins Trockene gebracht, so lange kein Koalitionspartner mitreden kann. Kann ja sonst schon mal lästig werden, so eine geteilte Macht.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Ganz unverständlich ist es ja auch nicht, den eigenen Prioritäten finanziellen Vorrang beizumessen. Nur ist es erstens nicht ganz aufrichtig, Millionenausgaben vorzusehen, ohne sie in die mittelfristige Finanzplanung einzustellen. Transparenz, gerade gegenüber dem Kontrollorgan Bürgerschaft, sieht anders aus.

Da mag es kaum Wunder nehmen, wenn der potenzielle Partner, gelinde gesagt, verschnupft reagiert. Die Verträge für die U4 in die Hafencity sind angeblich so unter Dach und Fach, dass daran nicht mehr zu rütteln sei: Es geht mal so eben um dreistellige Milliönchen. Die Verträge mit Vattenfall für Moorburg sind angeblich so wasserdicht, dass der Konzern bei deren Bruch mit Schadensersatzforderungen droht: Auch hier geht es um dreistellige Milliönchen.

Da bleibt – leider leider, versteht sich – wenig Spielgeld für grüne Wünsche. Für die GAL stellt sich mithin die Notwendigkeit inhaltlicher Verhandlungserfolge noch schärfer als bisher.

Denn deutlich ist: Mit dem jetzigen Ergebnis brauchen die grünen Promis gar nicht erst vor ihre Basis zu treten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen