Containerverkehr: So schnell kann’s gehen
Dass das Wachstum des Containerverkehrs in Hamburg im ersten Halbjahr 2008 stark nachgelassen hat, ist ein Warnzeichen. Zweistellige Wachstumsraten sind keine Selbstverständlichkeit. Etwas anderes zu glauben, wäre Hybris – und keine gute Grundlage für Zukunftspläne.
KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER
Das Hafen-Marketing erklärt das schwächere Wachstum mit dem geringeren Export aus China. Dafür wiederum seien vor allem Naturkatastrophen und die Vorbereitungen auf Olympia verantwortlich. Auch spielten gestiegene Energiepreise, schwache US-Wirtschaft und starker Euro eine Rolle.
Der Fall zeigt die Abhängigkeit des Hamburger Hafens von einigen Regionen und von der Weltkonjunktur. Auch die Konkurrenz mag eine Rolle spielen. Der Hafen Antwerpen etwa meldete für das erste Halbjahr 2008 eine Zuwachs an umgeschlagenen Containern von gut zehn Prozent. Die Niederländer schreiben das einem neuen Terminal zu, der einen kräftigen Schub für den Hafen bewirkt habe.
Der Senat will die Kapazität des Hafen von in diesem Jahr wohl 10,5 Millionen Containern auf 18 Millionen in 2015 ausbauen. Auf Basis einer so geringen Wachstumsrate wie der jüngsten wäre das viel zu viel, bei zehnprozentigen Steigerungen zu wenig. Es sieht so aus, als könnten sich Senat und Hafenwirtschaft ein wenig entspannen.
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