heute in bremen: „Am besten regional und bio“
Der Verein Sozialökologie eröffnet die Wanderausstellung zu regionalen Lebensmitteln
taz: Herr Bargfrede, welchen Apfel nehme ich, den aus dem Biosupermarkt aus Neuseeland oder den konventionellen vom Bauern aus dem Umland?
Peter Bargfrede, Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft Bremen: Aus unserer Sicht natürlich am besten den Bio-Apfel aus der Region, so wie wir ihn in unserem Bauernladen aus dem Alten Land anbieten.
Aber welcher ist klimaschädlicher?
Der Apfel aus Neuseeland wegen der Kilometer, die er zurückgelegt hat. Aber es geht ja auch um Gesundheit. Im ökologischen Anbau werden keine Pestizide und kein Stickstoffdünger verwendet, der konventionelle Apfel ist mehrfach gespritzt.
Dass Bio-Kost wirklich gesünder ist, wird in Studien immer wieder bezweifelt.
Für den Apfel mag das gelten, aber definitiv nicht für Weintrauben und Beerenfrüchte, wie eine Greenpeace-Studie gerade wieder herausgefunden hat. Eine Pflanze, die auf einem gesunden Boden wächst, in dem viele Regenwürmer und Mikroorganismen leben, hat eine andere feinstoffliche Zusammensetzung als eine von überdüngten und toten Böden.
Ist Fleisch eigentlich immer ein Klimakiller – egal ob bio oder konventionell?
Es ist immer umweltfreundlicher, die Pflanzen direkt zu verspeisen als sie an Tiere zu verfüttern. Bei Rindern erzeugt die artgerechte Haltung sogar mehr Methan und CO2 als die konventionelle Haltung. Bei Bio-Schweinen wird das Klima nur um die Hälfte belastet.
Interview: eib
Wanderausstellung „Lebensmittel: regional = gute Wahl – auch fürs Klima“ im Rahmen der Aktionstage Ökolandbau: Bis 21. 9. In der VHS, Faulenstr. 69
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