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Im Wartestand

Jenfeld: Keine Standortkommandantur in der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne. Bund prüft Eigenbedarf

Die Entscheidung über die Zukunft der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld ist näher gerückt. Nachdem die Bundeswehr erklärt hat, sie wolle mir ihrer Standortverwaltung auf der Sophienterrasse in Harvestehude bleiben, ist es wahrscheinlicher geworden, dass der Senat das Gelände in seine Wachstumspläne einbeziehen kann. Die Stadtteilkonferenz möchte es als Wohn- und Gewerbegebiet nutzen, eventuell mit einer Siedlung aus Niedrigstenergiehäusern. Im Stadtteil gibt es die Befürchtung, man könne nach der gescheiterten „tv world“ mit einem anderen Großprojekt beglückt werden.

Noch sei nicht darüber entschieden, was aus der ehemaligen Kaserne werden soll, sagt Elisabeth Krieter, die Leiterin des Bundesvermögensamtes in Pinneberg. Das Gelände gehöre zum allgemeinen Grundvermögen des Bundes. „Verschiedene Dienststellen äußerten nicht konkretisierte Bedarfe“, sagt Krieter. Sie habe diese zu prüfen.

Lange Zeit hatte die ehemalige Kaserne als Ausweichquartier für die Standortverwaltung der Bundeswehr gegolten. Deren reizvoll gelegenes Quartier auf der Sophienterrasse hoffte der Bund versilbern zu können. Zeitungsberichten zufolge ist daraus nichts geworden. Stattdessen liebäugelt der Bezirk Eimsbüttel mit Stadtvillen neben dem Bundeswehr-Bau.

Die Armee werde, „so wie das jetzt aussieht“, auf der Sophienterasse bleiben, sagte Bernhard Budde von der Standortkommandantur. Bei einem Umzug müsste sie anderswo Platz für 340 Mitarbeiter schaffen. Eine Besichtigung der Lettow-Vorbeck-Kaserne habe ergeben, dass dort „massiv investiert“ werden müsste. Sie schied aus.

Bezirksamt und Baubehörde warten auf eine Entscheidung des Bundes. Vor den Plänen für die „tv world“ habe man an ein gemischtes Quartier mit Wohnungen, Gewerbe und einer Auflockerung gedacht, sagt Claudia Eggert von der Baubehörde. „Wir würden in diesem Sinne fortplanen.“ Gernot Knödler

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